0227 - Vier Killer kennen keine Gnade
Dicky«, schrie Slim mit einer Stimme, die hoch und schrill war.
»DIE MINE«!, brüllte Flinn.
Bloyd Paterson trat mit aller Wucht auf die Bremse.
Der einzige, der zwar ebenso kreidebleich wie die anderen geworden war, aber keinen Laut von sich gab, war Chock Mortens. Er riss seinen Colt hoch, Zielte durch das geöffnete Seitenfenster hindurch und drückte ab. Zweimal hintereinander.
»Los, fahr los, du Trottel«, schrie Chock Mortens. »Bevor er mit seiner Mine den Weg völlig versperrt.«
Bloyd Paterson fuhr wieder an. Er drängte den Wagen wo weit an die dem Hund abgewandte Seite des Felsspaltes, wie es nur irgend möglich war. Unterdessen beobachteten die Gangster mit weit aufgerissenen Augen den schwer verletzten Hund.
»Endlich«, seufzte in diesem Augenblick der Mann, der dièse Hunde dressiert hatte. »Das haben wir geschafft…«
»Halt an«, befahl Chock Mortens.
Erschrocken brachte Paterson den Wagen zum Stehen. Chock Mortens stieß die Tür auf und kletterte hinaus auf die Straße.
»Komm raus, Slim«, rief er über die Schulter zurück.
Ahnungslos nickte der gerufene Gangster.
»Ja, Cocky. Was ist denn?«
Chock Mortens hob seinen Colt.
»Du weißt genau, was mit dem passiert, der sich eine Panne zuschulden kommen lässt. Du hast die Hunde dressiert.«
Slim Hoocers riss die Augen auf, dass sie fast aus den Höhlen traten. Er hatte die Lippen weit geöffnet und wollte schreien, aber er brachte nur ein trockenes Krächzen hervor…
***
»Wie weit sind Ihre Leute bis jetzt mit dem Räumen der Etagen gekommen?«, fragte ich Captain Madison schnell.
»Zurzeit halten sie sich in der neunten auf.«
»Geben Sie ihnen schnell Bescheid. Sie sollen in der sechzehnten Etage weitermachen. Und ein anderes Kommando fängt sofort im zwanzigsten Stockwerk an und geht dann ins neunzehnte. Vor allem kommt es jetzt darauf an, dass alle Treppenaufgänge im sechzehnten und zwanzigsten Stockwerk besetzt werden. Und jetzt müssen die Fahrstühle stillgelegt werden. Sonst kann er damit aus der Umklammerung zwischen den vier Etagen entwischen.«
»Klar«, nickte Madison knapp. »Lieutenant Snuff. Rauf zu den Leuten in der neunzehnten Etage. Miller, Sie trommeln sich so viel Leute wie möglich zusammen und besetzen das zwanzigste Stockwerk. Ripperling, Sie…«
Wir hörten nicht mehr zu, denn wir drängten uns bereits wieder durch die Menge in Richtung auf die Treppenaufgänge zu, die in jedem Wolkenkratzer unabhängig von den Fahrstühlen aus feuerpolizeilichen Gründen vorhanden sein müssen.
Der eine Treppenaufgang, an der Ecke mit einem großen A gekennzeichnet, lag unmittelbar neben den acht Hauptaufzügen. Wir wollten schon um die Ecke biegen, als einer der Eahrstühle gerade unten ankam. Das war unsere Chance. Wie sprangen darauf zu, warteten, bis die Leute herausgekommen waren und schoben uns in den Aufzug. Ein junges, hübsches Mädchen in blauer Fahrstuhlführer-Livree stand mutig, aber ein wenig blass neben den Bedienungsknöpfen.
»Sie wollen doch nicht etwa nach oben?«, fragte sie verdattert.
»Doch, meine Liebe«, sagte Phil gelassen. »Wir sind G-men. Und jetzt setzen Sie uns bitte in Bewegung. In der siebzehnten Etage halten Sie an, lassen uns aussteigen und fahren sofort danach wieder herunter. Und Sie sorgen dafür, dass sich dieser Aufzug erst dann wieder in Bewegung setzt, wenn Sie den Auftrag dazu unmittelbar von einem Detective oder einem Cop erhalten. Haben wir uns verstanden?«
»Ich denke schon, Sir«, erwiderte das Mädchen. »Aber man ist dabei, die neunte Etage zu räumen. Sollen die Leute alle die vielen Treppen herabsteigen?«
»Die Räumung ist vorläufig unterbrochen«, erwiderte Phil. »Es besteht also im Augenblick gar kein Bedarf an Fahrstühlen. Höchstens bei einem einzigen Manne, aber Sie werden kaum ein Interesse daran haben, dass der Bursche ausgerechnet in Ihren Lift klettert.«
»Der Himmel bewahre mich davor«, rief das Mädchen erschrocken und drückte den Knopf für die siebzehnte Etage.
Summend setzte sich der Lift aufwärts in Bewegung. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich das Mädchen. Sie hielt sich tapfer aber sie konnte ihre Angst doch nicht verbergen. Wenn es irgendwo im Hause ein unerwartetes Geräusch gab, das bis zu uns drang, zuckte sie zusammen. Es war kein Wunder. Seit einer guten Stunde musste sie in ihrem Lift ausharren, obgleich bei jedem neuen Halt 18 die Möglichkeit gegeben war, dass der Mörder zu ihr hereinkam.
Die einzelnen Geschosse
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