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0228 - Der Leichenpfad

0228 - Der Leichenpfad

Titel: 0228 - Der Leichenpfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Es war auch gut so, daß sie noch nicht erfuhr, welches Schicksal ihr der andere zugedacht hatte.
    Schwer stapfte er über den weichen Waldboden. Humus hatte eine weiche Schicht gebildet, die federnd nachgab: Für Jogger war sie gut, nicht für den Zombie. Er wollte schneller voran, aber er konnte seine ungelenken Bewegungen nicht einfach abstellen.
    Er blieb stehen und schaute nach vorn. Sein Gesicht verzog sich, als er den westlichen Waldrand entdeckte. Genau dort, wo der Wald zu Ende war, da begann der geheimnisumwitterte Totenpfad zum Friedhof. Nur noch wenige Meter brauchte der Zombie zurückzulegen. Er ging schneller, nahm keine Rücksicht mehr auf die Zweige und Äste, es machte ihm nichts, wenn sie gegen sein Gesicht schlugen und auch das Mädchen trafen.
    Er sah nur den Pfad!
    Und als er ihn endlich erreicht hatte, da stieß er ein triumphierendes röhren des Geräusch aus und stierte weit nach vorn, wo sich der Pfad herzog.
    Er sah aus wie der schwarze Körper einer Riesenschlange. Der Pfad war tatsächlich dunkler als die Umgebung, durch die er führte. Bis zum Friedhof konnte der Zombie nicht schauen, dazu war es einfach zu dunkel, aber er verlor keine Zeit mehr, überbrückte auch die letzte trennende Distanz und stand endlich auf dem alten Pfad, der für ihn so etwas wie Heimaterde bedeutete und den er als Untoter schon so oft betreten hatte.
    Andere fürchteten sich davor, er nicht. Für ihn war der Pfad eine herrliche Straße, die in das Paradies führte, wobei bei ihm das Paradies mit dem Friedhof gleichzusetzen war.
    Mit einer Hand streichelte er unbewußt über das Haar seiner Geisel. »Wir sind da, Kleine, wir sind da. Ich werde dich auf den Friedhof bringen und dich mit mir gemeinsam begraben. Ist das nicht herrlich, meine Kleine?«
    Chris hatte sich tatsächlich in den letzten Sekunden wieder gefangen. Sie hörte auch die Worte genau, und vor allen Dingen das Wort begraben.
    Sie sollte begraben werden!
    Das war wie ein Blitzstrahl, und als sich der Zombie mit einer ungelenk wirkenden Bewegung von seinem Standplatz löste, um auf den Weg zu springen, da stieß sie einen gellenden Schrei aus.
    Göpfert reagierte schnell. Eine kurze Bewegung nach links, und sein Opfer rutschte von der Schulter. Er stützte Chris auch nicht ab. Sie fiel hart zu Boden, wimmerte, drehte den Kopf und sah über sich die riesenhaft wirkende Gestalt des alten Zombies.
    Ein unheimlicher Schatten in der einfallenden Dämmerung, der einen Fuß erhoben hatte und ihn über dem Körper seiner Geisel schweben ließ.
    »Ich…!« ächzte er. »Ich…«
    Chris erstarrte. Sie hatte Angst vor diesem Fuß, in dem die Kraft eines Höllendieners steckte. Wenn er nach unten raste, blieb von ihrem Gesicht nichts mehr übrig.
    Göpfert überlegte es sich anders. Er dachte an den Friedhof, stellte sich wieder normal hin, dann beugte er seinen Oberkörper vor und griff mit beiden Pranken zu.
    Chris war direkt froh, als sie wieder über der Schulter des Zombies lag und sich nicht direkt in unmittelbarer Gefahr befand.
    So bekam sie noch eine Galgenfrist.
    Göpfert hatte es sehr eilig. Er wollte den Friedhof nicht länger warten lassen.
    Er konnte nicht mehr so laufen wie vor Jahren, als er noch als normaler Mensch gelebt hatte. Sein Gang glich dem des Monsters Frankenstein in den alten Filmen.
    Unbeholfen, ein wenig schwankend, aber dennoch zielstrebig.
    Chris war jetzt mehr bei der Sache. Die Apathie hatte sie verlassen, und sie überlegte sogar, wie sie diesem Unhold entkommen konnte. Hier auf dem Totenpfad war es schlecht, es gab für sie keine Deckung. Die verbrannt wirkende Erde schlängelte sich als Weg durch eine Wiesen- und Weidelandschaft.
    In der Nähe plätscherte ein Bach. Manchmal sah sie das Wasser funkeln.
    Der Pfad führte leicht bergauf. Dafür stetig. Ein Mensch hätte längst gekeucht und wäre außer Atem gekommen, ein Zombie nicht. Er holte die Kraft vom Teufel, er lebte ja nicht richtig, war eigentlich tot und stellte nur noch ein seelenloses Gerüst dar.
    Je mehr sich der Zombie seinem Ziel näherte, um so stärker veränderte er seine Gangart. Er war jetzt in einen Trab gefallen.
    Irgendein Instinkt trieb ihn voran, er spürte, daß doch nicht alles so war, wie es sein sollte, und er glaubte, Schwingungen zu vernehmen, die ihm gefährlich werden konnten…
    ***
    Ich scheuchte Wills Manta.
    Der Wagen war nicht mehr der jüngste, aber Will hatte ihn gut gepflegt, so daß er mir brav gehorchte.
    Die Strecke zum

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