0228 - Die Rache des Mutanten
werden Sie erhalten, wenn es Ihnen nicht gelingt, die Hintergründe dieses Anschlags zu klären."
Ohne auf eine Antwort zu warten, brach Grek-1 die Verbindung ab. Als er sich aufrichtete, wurde er sich zum erstenmal der eingetretenen Stille bewußt. Seine Blicke genügten, um die Raumfahrer wieder an die Arbeit zu bringen.
Grek 7 betrat die Zentrale und kam sofort zu seinem Vorgesetzten.
„Ich habe gerade davon gehört, Kommandant", sagte er leise.
Grek-1 schien nichts von seiner Besonnenheit verloren zu haben. „Haben Sie ihn?" fragte er. Grek 7 wußte, daß Grek-1 den Duplo meinte.
„Nein, Kommandant", antwortete er zögernd.
Zu seiner Überraschung reagierte Grek-1 nicht in der erwarteten Schärfe. Leidenschaftslos erklärte Grek 1: „Das dachte ich mir.
Wahrscheinlich war er es, der die Aarg-Bombe in Rhy'eerins Kabine brachte."
Zum erstenmal ließ Grek 7 sich dazu hinreißen, eine eigene Meinung vorzubringen.
„Das halte ich für unmöglich, Kommandant. Ich kann mir nicht vorstellen, wie der Duplo ins Waffenlager kommen, dort eine Bombe stehlen und sie dann in die Druckkammer bringen sollte."
„Ich bin überzeugt, daß es doch so war", entschied Grek-1.
„Wollen Sie die Sicherheitsschaltung aktivieren und den Duplo töten?" fragte Grek 7.
„Nein!" Greks Stimme klang entschlossen. „Ich muß ihn verhören, bevor er stirbt. Irgend etwas stimmt nicht mit ihm."
„Glauben Sie noch immer, daß er nicht der Duplo ist?"
Grek-1 schwieg, doch in Gedanken versuchte er eine Antwort auf diese Frage zu finden. Wenn es wirklich der Duplo war, dann hatte er sich in mancher Beziehung verändert.
Grek-1 zwang sich dazu, den Duplo und Rhy'eerin aus seinen Gedanken zu verdrängen. Die Impulsweiche war einsatzbereit. Er mußte jetzt mit den Wissenschaftlern sprechen, die die Ankunft der maahkschen Schiffe in dieser Galaxis erwarteten.
Ihr Eintreffen würde einen triumphalen Augenblick für Grek-1 bedeuten.
Ich werde für die Meister der Insel eine Milchstraße erobern und beherrschen, dachte der Kommandant. Aber ich wünschte, ich könnte dieses Sternenreich gegen ein neues Leben Rhy'eerins eintauschen.
Der Mann, der die Invasion noch verhindern konnte, erschien als Kontur unterhalb einer Speicheranlage im Maschinenraum mit der Impulsweiche. Von einem Augenblick zum anderen verdichteten sich die Konturen und wurden zu einem stofflichen Körper.
Sofort begann Rakals Gehirn wieder zu arbeiten. Schnell vergewisserte er sich, daß kein Maahk in seiner unmittelbaren Nähe weilte. Er wußte nicht, wo das Zentrum des gefährlichen Apparates lag, den er zu vernichten beabsichtigte. Es blieb ihm deshalb nichts anderes übrig, als sich auf die beiden größten Gebilde innerhalb der Halle zu konzentrieren.
Zunächst mußte er jedoch einmal ein Versteck finden, von dem aus er den gesamten Raum überblicken konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Rakal wollte auf keinen Fall irgendwohin zurückspringen, denn dann hätte die Suche nach dieser Stelle erneut begonnen.
Es war ein Nachteil für Woolver, daß er nur einen geringen Teil aller Geräusche zu identifizieren vermochte. So mußte er sich weitgehend auf seine Augen und seinen Instinkt verlassen. Aber auch seine Sehfähigkeit war durch den Helm des Druckanzuges beeinträchtigt. Die Sichtscheibe ließ ihn nur einen Ausschnitt von 120 Grad erkennen.
Woolver zog sich hinter die Kuppel zurück, neben der er materialisiert war und die er für einen Energiespeicher hielt. Über ihm ragte das Oberteil einer anderen Maschine so weit über die Kuppel hinaus, daß an der Stelle, an die sich Woolver zurückzog, nur gedämpftes Licht herrschte.
Jetzt erst widmete sich der Mutant den weiter entfernt stehenden Maschinen. Er beobachtete, daß die Betriebsamkeit der Maahks, die er noch auf. den Bildschirmen intensiv hatte arbeiten sehen, merklich nachgelassen hatte. Die meisten standen in größeren Gruppen neben den Maschinen und warteten offenbar auf irgendein Ereignis.
Es gehörte keine ausgeprägte Phantasie dazu, um zu erraten, worauf sie warteten.
Woolver lächelte grimmig. Offenbar waren die Vorbereitungen der Maahks jetzt abgeschlossen. Die Impulsweiche stand.
Woolver dachte nicht darüber nach, wieviel Zeit ihm noch zur Verfügung stand. Vielleicht kam er bereits zu spät. Es war durchaus möglich, daß in diesem Augenblick Tausende von Maahk-Schiffen in die Milchstraße eindrangen und der Flotte des Solaren Imperiums eine erbitterte Schlacht lieferten.
Woolver
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