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0229 - Der schwarze Druide

0229 - Der schwarze Druide

Titel: 0229 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein Auge damit zu schützen. Er spähte wieder durch das Schlüsselloch.
    Viel konnte er nicht sehen, da das Schlüsselloch klein war und das Brillenglas einen gewissen Abstand erforderte. Da war nur ein dunkler Schatten erkennbar, der sich hin und her bewegte. Ging der Graf auf und ab? Aber Clement hörte doch keine Schritte!
    Er stöhnte leise. Wenn er nur wüßte, was mit dem Grafen los war!
    Einmal glaubte er ein leises Quieken zu hören. Aber als es kein zweites Mal laut wurde, glaubte Clement an eine Täuschung. Der sich bewegende, undeutliche Schatten kam zur Ruhe.
    Plötzlich klangen Schritte auf. Sie näherten sich der Tür.
    Erschrocken richtete sich Clement auf und trat ein paar Schritte zurück. Behende ließ er die Brille wieder ins Etui gleiten und schob es in die Tasche zurück. Hastig strich er die Weste glatt und drehte sich um. Noch während der Bewegung wurde die Zimmertür langsam geöffnet.
    Victor de Blaussec trat auf den Gang.
    Hatte er etwas bemerkt? fragte sich Clement erschrocken.
    Die glühenden Augen des Grafen hefteten sich auf den Diener, musterten ihn lange und eindringlich. Aber de Blaussec schwieg. Dann endlich, nach Sekunden, die dem Diener wie Stunden vorkamen, setzte der Graf sich wieder in Bewegung und schritt davon.
    Die Zimmertür ließ er angelehnt.
    Clement sah ihm nach. Der Graf stieg die Treppe hinauf in den ersten Stock. Dort verklangen seine Schritte.
    Langsam wandte sich der alte Diener der Tür zu, zögerte kurz, dann schob er sie entschlossen auf. Auf der Schwelle blieb er stehen.
    Die Fenster waren sämtlich fest geschlossen, trotz der sommerlichen Abendwärme. Sie waren den ganzen Tag über zu gewesen, und entsprechend abgestanden roch die Luft. Aber da war noch ein anderer Geruch, den Clement nicht einzuordnen wußte.
    Was hatte der Graf in diesem Zimmer getan?
    Woher kam der Zugwind?
    Clement machte ein paar Schritte hinein. Er sah sich um.
    Da erklang wieder das Pfeifen. Und jetzt wußte Clement, woher dieser Laut kam, und warum es hier so eigenartig roch.
    Auf dem Schrank direkt neben Clement - kauerte eine Ratte und sah den Diener aus glühenden Augen an!
    Glühend, wie die des Grafen!
    Und wie groß die Ratte war! So groß wie ein Dackel! Aber es war unverkennbar eine Ratte!
    Wo kam das Vieh her?
    Clement wich einen Schritt zurück, und noch einen. Sein Fuß berührte etwas. Irritiert fuhr er herum und starrte eine zweite Ratte an, die ebenfalls groß wie ein Dachshund war. Und da war noch eine dritte, eine vierte…
    Und alle Augenpaare glühten dämonisch!
    »Nein«, stammelte Clement entsetzt. »Nein, das ist doch nicht möglich!«
    In diesem Moment sprang die erste Ratte vom Schrank. Sie zielte auf die ungeschützte Kehle des Dieners, und ihre scharfen Zähne blitzten hell im Lampenlicht.
    ***
    Der weiße Cadillac rollte in den Innenhof von Château Montagne und kam zum Stehen. Gryf trat an die Fahrerseite und begrüßte Nicole mit einem Kuß auf die Stirn, Zamorra winkte er grüßend zu.
    »Ihr seid doch wohl komplett wahnsinnig geworden«, sagte er. »Wo habt ihr denn dieses Schlachtschiff her?«
    »Selbstgekauft«, verriet Nicole und stieg aus. »Hat Teri dir noch nichts davon erzählt? Sie kennt den Wagen doch schon.«
    »Alle meine Freunde haben einen Hang zum Größenwahn«, seufzte Gryf. »Ted Ewigh fährt einen Rolls-Royce, du einen Caddy… Wo soll das noch hinführen?«
    »Wir müssen uns erst einmal um Raffael kümmern…« sagte Nicole. »Er ist einfach umgekippt.«
    »Etwas Ernstes?«
    »Ein Schwächeanfall, nehme ich an«, sagte Zamorra. »Faß du mal mit an, Gryf? Wie lange seid ihr eigentlich schon hier?«
    Während sie Raffael zum Haus hinübertrugen, schmunzelte der Druide. »Ein paar Minuten erst. Zu deiner Beruhigung: Weißbrot und Käse sind unversehrt.«
    Zamorra nickte. »Ich schlage überhaupt vor, daß wir, sobald wir Raffael halbwegs versorgt wissen, unten an der Loire Zelte aufschlagen.«
    »Ham«, machte Gryf. »Gibt’s da Bier?«
    »Man könnte in der Dorfschenke so etwas organisieren«, überlegte Zamorra.
    »Gryf ist nämlich auf dem Biertrip«, erläuterte Teri. »Offenbar hat er mit Sex nichts mehr im Sinn und braucht jetzt eine Ersatzbefriedigung.«
    »Ich versohle dir gleich deinen anatomischen Südpol«, drohte Gryf an.
    »Seht ihr?« trumpfte Teri auf. »Er wagt es nicht einmal mehr, das Wort Po in den Mund zu nehmen.«
    »Können wir Raffael eigentlich beim Zelten hier allein lassen?« wechselte Nicole das Thema. »Wer

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