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0229 - Feind aus fremder Galaxis

Titel: 0229 - Feind aus fremder Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rückkehr in die Gegenwart geben würde.
    Er wußte nur, daß eine Aufgabe vor ihm lag, die er lösen mußte.
    Und er begann sofort damit.
    Grum-Tronar erwachte.
    Er versuchte, sich auf die Beine zu stellen, aber die Schwerkraft warf ihn auf den Boden zurück. Die Zeit war noch nicht gekommen. Er kroch zu Gruma, die ihm mit weit aufgerissenen Augen entgegensah. Sie stöhnte leise.
    Und kurze Zeit später hatte Grum-Tronar einen Sohn.
    Als er zwei Tage nach der Geburt mit Gruma und dem Kind ins Meer zurückglitt, empfing ihn die langersehnte Leichtigkeit wie eine Erlösung. Wie herrlich war das schwerelose Schweben in der glasklaren Flüssigkeit, die leichte Beute der Briels und das gewohnte Atmen durch die schnell aufquellenden Kiemen. Das Leben auf dem Land würde schwer sein, aber er würde dorthin zurückkehren müssen. Und mit ihm andere Grum.
    Es dauerte zehn Jahre, dann lebte die Klippensippe auf dem Land am Fluß. Die erste Generation war geboren und wuchs heran. Es waren kräftige Kinder, und die Schwerkraft des Planeten störte sie nicht mehr. Das Schwimmen und Tauchen empfanden sie als fröhliches Spiel und Nahrungssuche. Zum Schlafen aber kehrten sie wie selbstverständlich aufs Land zurück.
    Andere Sippen folgten. Das Meer war unruhiger geworden, und immer wieder brachen neue Vulkane unter der Oberfläche auf und schufen neues, noch unfruchtbares Land. Die großen Ungeheuer kamen in die stillen Buchten und trieben allmählich sogar vereinzelte Briels aufs Land, wo sie sich den neuen Umweltbedingungen anpaßten und sich reichlich vermehrten. Nun brauchten die Grum nicht mehr ins Wasser, wenn sie Beute suchten.
    Sie blieben auf dem Land.
    Der Anfang war gemacht.
    Auch jetzt blieb Grum-Tronar Anführer und Lehrer der Sippen. Er begann, ihnen die sprachliche Verständigung beizubringen. Im Wasser war das unmöglich gewesen. Er lehrte sie, Bäume auszuhöhlen und in ihnen zu wohnen, Vorräte anzulegen und die Gegner im Wasser zu bekämpfen. Auf dem Land gab es noch keine Gegner. Und dann, eines Tages, verloren die Grum ihren Führer.
    Grum-Tronar und Gruma krochen nach einer längeren Reise durchs Meer auf eine der zahlreichen Inseln, die dem Festland vorgelagert waren. Sie hatten nun schon drei Söhne und eine Tochter, die sehr gut für sich selbst sorgen konnten. Sie konnten sich also diese Ausfluge erlauben und unternahmen oft solche Entdeckungsreisen.
    „Einmal wird es auch hier grün und voller Pflanzen sein", sagte Grum-Tronar und ruhte sich von der Anstrengung aus. „Noch ist es hier kahl und unfruchtbar. Dort, siehst du, sind Landalgen. Sie haben auf dem Stein Fuß gefaßt und sich angesiedelt. Andere werden folgen. Das Leben wandert aufs Land, so wie wir einst."
    Vor fünfzig Jahren, hätte er vielleicht genauer definieren können, aber die Umrechnung wäre zu schwer gewesen. Niemand wußte, wie lange ein Jahr auf Morka dauerte. Auch Grum-Tronar nicht.
    „Warum blieben wir nicht im Meer?" fragte Gruma. Sie hatte es schon tausendmal gefragt. Er seufzte.
    „Ich weiß es nicht, Gruma. Vielleicht bietet das Meer keine Entwicklungsmöglichkeit. Vielleicht wird das Leben im Meer immer auf der gleichen Entwicklungsstufe stehen bleiben. Anders auf dem Land. Wir müssen kämpfen, wenn wir am Leben bleiben wollen, und der Kampf ums Leben ist es, der uns die Leiter der Weiterentwicklung höher steigen läßt."
    Das Festland war ein dunkler Strich am Horizont. Darüber schimmerten die Bergketten grünlich im Licht der Sonnen. Davor lag das Meer, unruhig und mit weißen Schaumkronen. Es sah nicht so friedlich aus wie das Land.
    Tief unter ihnen war ein Grollen in der Insel. Der Boden bebte ein wenig. Gruma kroch neben Grum-Tronar und schmiegte sich an ihn. „Was war das?"
    „Ich weiß es nicht. Schwimme zum Land."
    „Und du?"
    „Ich bleibe hier. Ich muß wissen, was das für eine Gefahr ist, die immer wieder Tausende von uns verschlingt. Sie ist nicht nur im Meer, sie ist auch auf dem Land. Wir müssen sie kennen, wenn wir ihr begegnen wollen. Geh jetzt, Gruma."
    Sie gehorchte, wie sie ihm stets gehorcht hatte. Langsam und träge glitt ihr schwarzer Leib dem Ufer entgegen. Kurz vor dem Lavasturz verharrte sie, drehte sich noch einmal um und sah Grum-Tronar an.
    Dann fiel sie in die Brandung und war verschwunden.
    Grum-Tronar blieb allein auf der kahlen Lavaklippe zurück. Er kroch mühsam über scharfe Vorsprünge und Kanten weiter in das Innere der kleinen Insel, bis er eine flache, runde Vertiefung

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