0229 - Feind aus fremder Galaxis
sein Name mit einem Phänomen, das wir bis heute nicht begriffen haben oder annähernd erklären konnten. Vielleicht ist es mit Tronar und Rakal ähnlich. Außerdem schlägt er gerade die Augen auf ..."
Rakal blieb ruhig liegen, aber er sah zuerst Rhodan, dann Dr.
Artur und Oberst Rudo und schließlich Gucky an. Mühsam lächelte er.
„Es war etwas zuviel", meinte er. Er richtete sich auf, wurde aber vom Chefarzt der CREST in den Sessel zurückgedrückt. „Nein, lassen Sie nur, ich fühle mich wieder wohl. Es war die Überraschung, mehr nicht."
„Überraschung?" Rhodan sah ihn fragend an. Gucky grinste triumphierend, schwieg aber.
Rakal nickte.
„Mein Bruder ... seine Seele verließ mich plötzlich, ohne jede Ankündigung. Sie muß zu seinem Körper zurückgekehrt sein."
Rhodan setzte sich neben Rakal.
„Hören Sie zu, Rakal. Es hat keinen Sinn, wenn wir uns etwas vorzumachen versuchen. Ihr Bruder ist tot. Seine Seele hat sich geirrt, oder sie hat Sie aus einem anderen Grund verlassen."
„Eine Seele irrt sich nie." Rakal richtete sich abermals auf und schob die Hand Dr. Arturs beiseite. Er setzte sich. „Niemals kann sie sich irren. Tronar lebt. Sein Körper muß neu entstanden sein.
Im Schiff der Maahks." Er riß plötzlich die Augen weit auf und sah Rhodan entsetzt an. „Im Schiff der Maahks, verstehen Sie? Die Atmosphäre, sie ist giftig für ihn. Er wird ersticken - zum zweitenmal sterben! Ich muß ihm helfen...!"
Er sprang auf, Rhodan hielt ihn fest.
„Warten Sie, Rakal. Einen Augenblick! Was ist geschehen, glauben Sie?"
„Tronar ist im Multi-Duplikator, ohne Zweifel. Dort, wo er aufgelöst wurde, entstand er abermals in seiner alten Form. Seine Seele kehrte zu ihm zurück. Er wird atmen, und dann..."
„Was schlagen Sie vor?"
„Ich muß zu ihm, das ist alles. Ich muß ihm einen Anzug bringen.
Sauerstoff! Und zwar so schnell wie möglich."
„Ein Orterstrahl genügt?"
„Oder ein Funkspruch. Wenn es nur Energie ist, die eine Verbindung zwischen uns und den Maahks herstellt. Der grüne Schutzschirm stellt für mich kein Hindernis dar, im Gegenteil.
Durch ihn gelange ich nur noch schneller ins Schiff. Wo der Duplikator steht, weiß ich. Bitte, helfen Sie mir jetzt. Es kommt auf Sekunden an."
Rhodan nickte Dr. Artur zu, der protestieren wollte. Mißmutig und äußerst beleidigt zog sich der Chefarzt zurück und verschwand hocherhobenen Hauptes. Gucky grinste ihm schadenfroh nach.
„Ich komme mit dir, Rakal", schlug er vor.
„Unmöglich, du hältst mich nur auf. Du kannst dann später nachkommen, wenn ich in Schwierigkeiten geraten sollte. Halte Verbindung, lies meine Gedanken, und wenn der grüne Schutzschirm erlischt, dann komm mit Ras und Tako nach.
Einverstanden?"
„Von mir aus", sagte Gucky. „Also eine Art Rettungskommando?"
„Wenn du so willst, ja." Rakal kletterte in den ersten Raumanzug, der ihm gebracht wurde. Es waren die leichten, dünnen Anzüge der Arkoniden, kaum schwerer und lästiger als ein normaler Straßenanzug. Die Atemluft befand sich stark komprimiert in einer winzigen Flasche.
Dann zog Rakal einen zweiten Anzug über. Er war für Tronar bestimmt.
Seit der grüne Schutzschirm der Maahks wieder funktionierte, waren kaum fünf Minuten vergangen. Fünf Minuten, die über das Schicksal von Tronar Woolver entschieden haben mochten. Es war keine Sekunde mehr zu verlieren.
Rakal rannte zur Funkzentrale, wo die Ortungsgeräte bereits eingeschaltet waren. Rhodan und Gucky traten hinter ihn, hielten aber genug Abstand, um von dem geheimnisvollen und unerklärlichen Vorgang der „Einfädelung" nicht gefährdet zu werden. Rakal, jetzt noch ein Mensch mit einem Körper, würde in wenigen Sekunden nur noch in Form energetischer Impulse bestehen, ohne dabei sein bewußtes Ich aufgeben zu müssen. Er existierte weiter und dachte weiter. Nur gab es dann keine Entfernungen mehr für ihn.
Das Schiff der Maahks war fünf Millionen Kilometer entfernt.
Knapp siebzig Sekunden benötigte das Licht für diese Strecke, ein hyperschneller Orterstrahl nicht einmal den Bruchteil einer Tausendstelsekunde. Der Platz, an dem Rakal gestanden hatte, war plötzlich leer. Ein leichter Luftzug war zu spüren, als das Vakuum sich auffüllte.
„Es ist besser", sagte Gucky und schüttelte sich, „ich hole jetzt Ras und Tako. Die Anzüge müssen wir auch noch anlegen. Ich habe keine Lust, das Giftgas der Maahks einzuatmen."
Rhodan nickte ihm geistesabwesend zu und blickte dann wieder
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