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0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ashley verzog das Gesicht und ließ sich stöhnend auf die Bettkante fallen. »Schon wieder, ich habe doch alles gesagt.«
    »Wir möchten es noch einmal hören.«
    »Könnt ihr nicht lesen?«
    Er spielte sich auf und fühlte sich ungemein stark. Dabei trug er nur eine Jeans und ein Unterhemd. Sein Gesicht zeigte noch die Pickel der Pubertät, die Augen jedoch blickten kalt und auch irgendwie lustlos. Ein junger Mann der enttäuschten Generation. So etwas wie ihn findet man heutzutage ja öfter.
    Ich holte mir einen Stuhl heran. »Also, Fred, wie war das genau im Park?«
    »Nichts.«
    »Komm, erzähl keinen Unsinn!« Ich wurde leicht sauer. »Ich kann dich auch ins Yard Building schleppen lassen, ist dir das lieber?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann rede jetzt. Das ist kein Verhör, sondern ein freundschaftlicher Besuch.«
    »Bullen und Freunde.« Er kicherte, griff zu seinen Zigaretten und zündete sich ein Stäbchen an. Seine Finger waren nikotingelb. Dann erzählte er.
    Wir erfuhren von dem Schrecken, den die drei Rocker erlebt hatten, und von ihrer panischen Flucht. Er beschrieb uns die Frau ziemlich genau und gab auch zu, daß alle, die sie sahen, einen Bock auf die Kleine hatten. »Und dann?«
    »Nichts und dann. Wir sind abgehauen. Sie hat ihre Kraft an Jerry bewiesen.« Er blies mir eine Rauchwolke ins Gesicht. »Oder glauben Sie das auch nicht?«
    »Hat man dir denn nicht geglaubt?«
    »Wenigstens nicht die Bullen. Die haben so getan, als wäre alles in Ordnung, ich hätte nur gesponnen, was weiß ich nicht alles. Jedenfalls war ich sauer.«
    »Hat die Polizei Nachforschungen angestellt?«
    »Weiß ich doch nicht. Glauben Sie mir denn?«
    »Ja«, sagte ich.
    Er verschluckte sich am Rauch seiner Zigarette. »Wie kommt ihr denn dazu?«
    »Erfahrungen, ganz einfach.«
    »Aber keine Erklärungen, wie?«
    »Die suchen wir ja.«
    Fred drückte seine Zigarette aus. »Mehr als ich haben die anderen beiden auch nicht gesehen.« Seine Stimme wurde leiser. Man merkte ihm an, daß er doch nicht so hart war, wie er sich gern gab und sich auch sah. Der Tod seines Freundes war ihm an die Nieren gegangen.
    »Hat sie sonst noch irgend etwas gesagt?« fragte Suko von der Tür her.
    »Nein. Nur daß wir ihr aus dem Weg gehen sollten. Wir wollten ja nur ein bißchen Spaß haben.«
    »Den Spaß kenne ich«, sagte ich sarkastisch. Ashley hob die Schultern.
    Die Tür wurde aufgestoßen. Mrs. Ashley streckte ihren Kopf ins Zimmer. Sie hatte sich einen Kittel übergestreift und fragte: »Dauert es noch lange?«
    »Warum?«
    Sie hob die Schultern und schaute mich an. »Weil ich die Bude hier putzen will.«
    »Einen Moment noch«, bat ich sie.
    Aber die Frau ließ sich nicht abdrängen. »Außerdem ist noch Besuch für dich gekommen, Fred.«
    »Wer ist es denn?«
    Mrs. Ashley lachte hart auf. »Das kann ich dir sagen, und da wirst du dich wundern. Jerry Shayne ist da!«
    ***
    Eine Insel an der Südspitze Feuerlands!
    Grau war das Meer, grau der Himmel, scharf pfiff der Wind über die See und gischtete sie zu gewaltigen Wogen hoch, die gegen die Inseln anliefen.
    Auch an den Strand einer bestimmten Insel brandeten die Wellen. Sie war im Gegensatz zu vielen anderen nicht unbewohnt oder leer. In einem unterirdischen, festungsartigen Bau hatte ein MenschDämon seinen Platz gefunden, der auf den Namen Dr. Tod hörte.
    Hier hatte er sich mit den restlichen Wesen seiner Mordliga zurückgezogen, und das waren beileibe nicht mehr viele. Zum ersten Xorron, Herr der Zombies und Untoten, dann Lady X, eine Blutsaugerin, und Vampiro-del-mar, ein uralter Blutsauger, dessen Vergangenheit zum Großteil im dunkeln lag und erst allmählich aus der Schwärze hervorgeholt wurde.
    Dazu gehörten auch die roten Vampire, die hin und wieder über die Insel kreisten, wenn sie sich nicht gerade in irgendwelchen Höhlen verbargen, die es ebenfalls auf dem Eiland gab und oft tief in den Fels hineinstießen. Vampiro-del-mar hatte sie mitgebracht. In den Höhlen der Schwäbischen Alb waren sie entdeckt worden, uralte Wesen, Reste einer Zeit, die längst in Vergessenheit geraten war. Aber nicht für Vampiro-del-mar. Er wollte sie noch einmal aufleben lassen und war dabei, nachzuforschen, um ein Imperium der Blutsauger aufzubauen. Auf der Insel hatten sie Ruhe, dort wurden sie nicht gestört, denn wer hier lebte, hatte mit dem reinen Menschsein nichts zu tun. Er diente dem Bösen, es war der kalte Horror. Solo Morasso hatte sich in der letzten Zeit verändert. Er war noch

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