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0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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düsterer, noch in sich gekehrter geworden, seit er Lupina verloren hatte. Ein Mitglied der Mordliga hatte die Werwölfin getötet. Gefallen war sie unter den Silbergeschossen der Lady X, da Lupina versucht hatte, den Aufstand zu proben.
    Aber es gab da noch jemanden, der vielleicht ihre Nachfolge übernehmen konnte.
    Schwarzwolf, ihr Sohn, auch Orapul genannt. Lady X hatte ihn gejagt, doch nicht gefunden, und sie war ohne Erfolg auf die geheimnisvolle Insel zurückgekehrt.
    War es in Europa Sommer, so brach hier der Winter herein. Schwere Stürme erschütterten die See. Tagelang schneite und regnete es, die See war eine kochende Hölle, und tief in der Erde beriet man über das weitere Vorgehen. Dr. Tod lebte immer noch von dem Bonus, Asmodina vernichtet zu haben. Es war seine bisher größte Tat gewesen, aber er hatte sich verrechnet. Andere Dämonen stellten sich nicht auf seine Seite, geschweige unter sein Kommando. Sie wollten ihn als Chef und Führer nicht anerkennen, und das wurmte Solo Morasso. Innerlich zerriß es ihn fast vor Haß, denn da war auch der Spuk, auf dessen Loyalität er gehofft hatte und der sie ihm verweigerte.
    Der Spuk kochte sein eigenes Süppchen und ließ Morasso schalten und walten.
    Da er zahlreiche Mitglieder seiner Mordliga verloren hatte, kam Dr. Tod nicht richtig zum Zug. Er wußte, daß Xorron wüten wollte, aber die kalte Überlegung hielt ihn zurück. Es war nicht die Angst vor dem Sinclair-Team, sondern ein wenig die Furcht vor den dämonischen Artgenossen des Xorron. Da lauerte im Hintergrund ein gewaltiger Komplex, der sich Atlantis nannte, und mit ihm mächtige Dämonen, die Großen Alten. Auch sie kämpften gegen Sinclair, und Dr. Tod hatte Angst, zwischen die Mühlsteine zu geraten. Zudem wußte er nicht genau, was er mit Asmodinas Tod im Reich des Schreckens noch alles in Bewegung gesetzt hatte. So saß er oft tagelang in seinem Betonraum und schaute auf die Monitore, deren Kameras die Insel überwachten. Manchmal stand er auch auf und ging dorthin, wo in einem Becken seine Fische, die Piranhas, schwammen. Dann warf er Fleischstücke hinein und erfreute sich jedesmal an der Szene, wenn messerscharfe Zähne das Fleisch in Sekundenschnelle von den Knochen lösten.
    Seine mächtigste Waffe war der Würfel des Unheils. Viele Schwarzblüter wußten, welch einen Trumpf er damit in den Händen hielt. Der Würfel war manipulierbar, er konnte alles vernichten, und er produzierte den zerstörenden Todesnebel, der aus den niemals ruhefindenden Geistern getöteter Dämonen und deren Dienern bestand. Der Todesnebel teleportierte ihn auch über Zeit und Raum hinweg, so daß er jeden beliebigen Punkt der Erde erreichen konnte, wenn er wollte. Laufend bastelte er an Plänen herum, verwarf sie wieder, überlegte sich neue, und das Spiel begann von vorn.
    Vier Tage hatte der Sturm gewütet, am fünften flaute er ab, und am sechsten war der Himmel wieder einigermaßen klar. Gegen Abend verschwanden fast alle Wolken, so daß die Insel in der reinen Luft lag.
    Solo Morasso wollte unbedingt sehen, ob sich etwas verändert hatte. Wieder einmal nahm er vor seinen Monitoren Platz und warf einen Blick auf die Bildschirme. Die Kameras brachten gute Bilder, Morasso sah die Felsen klar und deutlich. Auch die hohen Gischtstreifen, die heranrollende Wogen produzierten, wenn sie gebrochen wurden. Er entdeckte aber auch die Gestalten, die auf der Insel ihr Dasein fristeten.
    Es waren grausame Wesen, die Xorron gehorchten. Zombies, lebende Tote. Als stumme Wächter hockten sie in zahlreichen Verstecken und gierten nach Menschen. Es kam immer wieder vor, daß sich Seeleute von ihren gestrandeten Schiffen retten konnten und mit kleinen Booten die Insel anliefen. Sie wurden eine Beute dieser grausamen Ungeheuer, so daß auch ihr Herr, Xorron, zufriedengestellt wurde.
    Neben den Zombies befanden sich die roten Vampire auf der Insel. Dr. Tod beobachtete eines dieser Wesen, wie es in den klaren Himmel stieg und seine mächtigen Flügel spannte. Wie ein Drache sah der Vampir aus, seine Haut schimmerte in einem blutigen Rot, und Morasso dachte daran, daß Vampiro-del-mar weitersuchen würde, denn es mußte noch mehr dieser Vampire auf der Erde geben. Der Vampir ließ sich vom Wind tragen. Allerdings wirkte er seltsam kraftlos, als er in das Tageslicht stieß, er hatte es noch nicht richtig geschafft, bei Helligkeit so zu reagieren wie in finsterer Nacht. Der Flügelschlag wurde matter, und Dr. Tod verzog

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