Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
leises Fauchen zu hören. Das Licht veränderte sich, in ihrer Umgebung wurde es plötzlich dunkel. Die Vampirin spürte zuerst dieses unheimliche Phänomen der Dunkelwelt. Schrecklich begann sie zu schreien. Die Schwärze ergriff Besitz von ihr, raubte ihr alles, und freiwillig schleuderte Lady X die Maschinenpistole fort, etwas, was sie sonst nie getan hätte.
    Auf den Füßen konnte sie sich ebenfalls nicht mehr halten. Die andere Kraft war stärker, sie riß die Vampirin von den Beinen und schleuderte sie hart zu Boden.
    »Morassoooo!« Ein gellender Schrei löste sich aus dem weit geöffneten Mund der ehemaligen Terroristin.
    Lady X wußte plötzlich, daß sie gegen die andere nicht ankam, denn diese war zu stark, die Kräfte der Dunkelwelt fraßen die des Lichts.
    Zwei Sekunden hatte Morasso zugeschaut. Er sah seine Getreue am Boden liegen und dachte daran, daß er schon zahlreiche Mitglieder seiner Mordliga verloren hatte. Jetzt auch noch Lady X, das wäre zuviel gewesen. Die Nackte mit den langen Haaren, die jetzt eingehüllt in eine pechschwarze Wolke dastand, war ungemein mächtig. Dr. Tod dachte an seinen Würfel. Die allerletzte Chance für ihn und Lady X, denn die schwarzen Schatten waren dabei, auf die Vampirin zuzukriechen.
    Morasso konzentrierte sich. Den Würfel hatte er in beide Hände genommen, sein Gesicht war verzerrt, er richtete all seine Gedanken auf den Würfel des Unheils und wünschte sich die Vernichtung der vor ihm stehenden Alassia. Der manipulierbare Würfel ließ Dr. Tod nicht im Stich. Die eingeschlossenen Schlieren begannen sich zu bewegen, sie gewannen mehr Kraft, wurden intensiver, und sie krochen aus den dicken Glaswänden heraus, wobei sie plötzlich den alles zerstörenden Todesnebel bildeten, der den schwarzen Wolken entgegenkroch.
    Es war die Auseinandersetzung unheimlicher, gewaltiger Magien. Auf der einen Seite die der nicht erforschten, geheimnisvollen Dunkelwelt, auf der anderen die des Würfels.
    Wer würde siegen?
    Ein lautloser Kampf, der nur untermalt wurde durch das Schreien der Lady X.
    Sie lag auf dem Rücken, ihre Arme zuckten, mit den Beinen schlug sie ebenfalls um sich, und ihre Haut hatte einen grauen Farbton angenommen.
    Sie mußte Schreckliches durchmachen, aber der Prozeß schritt nicht weiter fort, die Gegenmagie des Würfels begann sich auszuwirken.
    Beide hatten sich vermischt. Der Todesnebel stieß in die quellenden, schwarzen Wolken hinein. Er quirlte sie durcheinander, es wurde eine magische Mischung, und Dr. Tod hielt den Würfel weiter fest, wobei er sich allein auf die Vernichtung konzentrierte.
    Wo der Nebel und die Wolken sich trafen, bildeten sich seltsame Formen. Tanzende Spiralen, aufquellende Wolken, dazwischen ein regelrechter Sog, der alles an sich riß, zuerst nach unten fiel, dann in die Höhe stieg und zu einem gewaltigen Pilz auseinanderpuffte. Das Grauen schlug erbarmungslos zu. Schreie waren zu hören.
    Plötzlich erlebten die feindlichen Parteien, daß der Nebel lebte. Sekundenlang erschienen schreckliche Gesichter, Fratzen, in Entsetzen verzerrt, und aus den schwarzen, wallenden Wolken schlugen tatsächlich dunkle Blitze. Ein regelrechtes Inferno, und noch immer stand kein Sieger fest.
    Aber der Nebel breitete sich aus. Er hatte jetzt eine lange Wand gebildet, markierte eine Sperrzone und einen Schutz für Solo Morasso sowie Lady X.
    Der Todesnebel, oft genug als schreckliche Waffe eingesetzt, begann seinen Siegeszug.
    Er drängte die Schatten zurück.
    Auch Lady X ging es wieder besser. Sie war der Vernichtung knapp entronnen. Das Grau der Haut ging zurück, sie nahm wieder die normale kalkige Vampirblässe an, nur die Bewegungen der Scott waren noch gelähmt. Sie blieb am Boden liegen und rührte sich nicht.
    Man hörte Dr. Tod nicht atmen, aber es waren verbissen klingende Geräusche, die er durch seine Zähne ausstieß. Ein schweres Ächzen und Stöhnen, dazwischen ein regelrechtes Würgen, dies alles zeugte von der ungewöhnlichen Verbissenheit, mit der Solo Morasso diesen Krieg gegen eine Feindin aus der Dunkelwelt anging.
    »Ich werde dich zurückschmettern!« schrie er. »Zurück in deine Dunkelwelt, der Nebel soll dich vernichten…«
    Mit vor Triumph glänzenden Augen sah er, wie die schwarze Wolke sich verzog. Immer weiter wurde sie zurückgedrückt, und der Todesnebel lag schon bald als eine graue Schicht über dem Weg.
    Dr. Tod stand da und lachte. Er lachte aus vollem Hals. Es schallte in den Nebel hinein, und sein

Weitere Kostenlose Bücher