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0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwarzen, wirbelnden Schatten war es wie ein Magnet. Er wurde angezogen, und obwohl ich das Kreuz in der Hand hielt, spürte ich die unheimliche Gegenmagie. Es war wie ein gewaltiger Strom, der in das Metall hineinraste, es durchschüttelte und an mich weitergeben wollte, aber da waren die Kräfte in dem geweihten Kruzifix. Sie spielten nicht mit, ließen das Böse nicht voll zur Wirkung kommen und absorbierten es.
    Ich vernahm ein hohles Pfeifen. Ein Geräusch, das entsteht, wenn ein Zug mit hoher Geschwindigkeit dicht an einer Hauswand vorbeifährt. So verhielt es sich auch hier, und das Pfeifen schwang so lange nach, bis der Schatten, das heißt Jerry Shayne, verschwunden war.
    Mein Kreuz hatte ihn aufgesogen!
    Danach blieb ich erst einmal stehen und holte Luft. Das letzte Ereignis hatte mich mitgenommen. So einfach kam ich nicht darüber hinweg. Ich schüttelte den Kopf, drehte mich um und ging dorthin, wo es heller war.
    Mein Blick war auf das Kreuz gerichtet. Täuschte ich mich, oder hatte es an Glanz verloren?
    Plötzlich klopfte mein Herz schneller. So rasch es ging, lief ich ans Licht, um das wertvolle Kruzifix genauer anzuschauen.
    In der Tat, es sah anders aus.
    Viel matter, mit einem Grauschleier. An diesen Begriff aus der Werbung dachte ich, nur konnte ich das Kreuz nicht waschen und auch nicht vorwaschen. Ich mußte warten.
    Meine Geduld wurde belohnt. Es tat sich wirklich etwas. Der Grauschleier wurde zurückgedrängt, denn das Kreuz reaktivierte sich. Ein sagenhaftes Phänomen. Ich war baff. Die Hand, die das Kreuz hielt, begann zu zittern. Ich konnte meine Aufregung nicht verbergen, verließ die Garage und atmete auf, als ich mein Kreuz wieder in seinem alten Glanz vor mir sah.
    Verwundert schüttelte ich den Kopf. Manche Dinge waren nicht einfach zu begreifen, andere überhaupt nicht. Dazu zählte ich die eben erlebten. Das Kreuz hatte mir eine völlig neue Möglichkeit aufgezeigt, indem es wie ein magischer Trichter wirkte, es hatte das Böse an sich gezogen und verschluckt.
    Noch einmal ging ich in die Garage zurück. Die Wand war leer. Von Jerry Shayne war nichts mehr zu sehen. Ich stand nicht nur vor der Mauer, sondern auch vor einem Rätsel.
    Wie war es möglich, daß Shayne eins mit der Mauer geworden war? Mir fielen die Schatten ein, auch der Dämonen-Parasit. Ob da irgendwie ein Zusammenhang bestand? Schulterzucken, das war die einzige Reaktion, und ich verließ die Garage wieder, als ich Sukos Stimme hörte. »John! John! Bist du da? Ist etwas passiert?«
    »Nein, nein, alles klar.«
    Mit Suko traf ich vor dem Haus zusammen. Der Chinese musterte mich. »Irgend etwas ist doch mit dir, mein Lieber. Das sehe ich dir an.«
    »Ja, es ist bescheiden!«
    »Und?«
    »Ich habe Shayne gesehen.«
    »Tot?«
    Ich berichtete Suko von meinen Erlebnissen. Auch der Inspektor zeigte sich überrascht. Sein Mund blieb vor Staunen offen, er schüttelte ein paarmal den Kopf und sagte: »Das darf doch nicht wahr sein.«
    »Ist es aber.«
    »Und jetzt?«
    »Schlag mich tot, aber ich weiß es nicht, Suko. Ich blicke einfach nicht mehr durch.«
    Nicht einmal Erklärungen für das erlebte Phänomen fand ich. Es war mir alles rätselhaft. Diese Königin der Schatten oder wie sie sich auch immer nannte, hatte es geschafft, uns zu verunsichern.
    »Ob Fred Ashley noch etwas weiß?« fragte Suko.
    »Kaum.«
    Seine Mutter kam. Sie hatte rote Flecken im Gesicht und zeigte sich sehr aufgeregt. »Haben Sie mit Jerry Shayne gesprochen, Sir?« fragte sie mich.
    »Nein.«
    »Aber er war doch…« Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Sicher war er da. Ich mache Ihnen auch keinen Vorwurf«, erwiderte ich lächelnd. »Aber gesprochen haben wir nicht miteinander.«
    »Na ja, ich meinte auch nur.«
    »Kann ich jetzt mal mit Ihrem Sohn reden, Mrs. Ashley?«
    »Der sitzt ja noch in seinem Zimmer.« Den Weg kannten wir. Suko schloß sich mir an, während uns die Frau nachschaute.
    Fred schien sich nicht von der Stelle gerührt zu haben. Er hockte auf seinem Bett und starrte ins Leere. Leicht verkniffen wirkte sein Gesicht. Dabei hob er kaum den Kopf, als wir den Raum betraten.
    »Habt ihr mit Jerry gesprochen?« fragte er.
    »Nein«, sagte Suko.
    »Er war nicht da«, stellte ich richtig.
    Fred drehte sich. »Was hat meine Alte dann gesehen? Die erzählte doch diesen Mist.«
    »Sie hat ihn schon gesehen, doch als wir nach draußen kamen, war er verschwunden.«
    Fred grinste und verteidigte danach seinen Boß. »Ja, Jerry ist verdammt

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