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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Creager von irgendeinem alten Verbrecher, der ihn haßte, getötet worden.
    Nach der Entlassung Wilks war ein neuer Hausmeister eingestellt worden. Schon in den ersten Tagen fuhr ihn Bellamy an:
    »Junger Mann, ich möchte Sie ein für allemal darauf aufmerksam machen, daß Sie keinen Raum zu betreten haben, in dem ich mich aufhalte, ausgenommen, wenn ich nach Ihnen schicke. Gestern abend klopften Sie an die Tür der Bibliothek, obwohl Mr. Savini Sie unterrichtet hatte, daß ich nicht gestört sein will.«
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Sir«, erwiderte der Hausmeister höflich. »Ich bin mit den Gewohnheiten hier noch nicht ganz vertraut, aber Sie sollen sich in Zukunft nicht über mich zu beklagen haben.«
    Julius Savini machte, besonders seit Ankunft des neuen Hausmeisters, einen bekümmerten Eindruck. Er sprach kaum noch etwas, und als Abel eines Nachmittags den Park durchstreifte, traf er ihn dort in bedrückter Stimmung an und stellte ihn zur Rede.
    »Was ist eigentlich los mit Ihnen? Wenn einer Grund hat, sich zu ärgern, bin ich es! Was haben Sie überhaupt? Hat die Polizei eine Ihrer Schandtaten entdeckt und ist hinter Ihnen her?«
    »Ich fühle mich nicht ganz gesund -«
    »Dann suchen Sie sich eine andere Stelle! Mein Haus ist kein Sanatorium.«
    Diese Standpauke verscheuchte Savinis melancholische Gedanken und hatte den Erfolg, daß er seine alte Beweglichkeit zurückgewann.
    Seit dem letzten dramatischen Auftritt des grünen Bogenschützen waren mehr als zwei Wochen vergangen. Bellamy erklärte sich sein Fernbleiben aus der Anwesenheit der zwei Hunde.
    »Mit Polizeihunden vertragen sich eben selbst Geister schlecht«, knurrte er zufrieden.
    In der kommenden Nacht weckte ihn das Knurren eines der Hunde. Sofort sprang er aus dem Bett und eilte auf den Gang hinaus. Alle Lampen brannten, wie er es angeordnet hatte. Der Hund, dessen Knurren ihn geweckt hatte, stand sprungbereit mitten im Korridor und witterte zur Treppe hin, die nach unten in die Halle führte.
    »Was ist denn los, Alter?«
    Abel ging rasch ins Zimmer zurück, zog den Morgenrock an und steckte die Pistole ein. Mittlerweile war auch der andere Hund von der oberen Treppe her im Gang aufgetaucht. Bellamy stieg, von beiden Tieren gefolgt, die Treppe hinunter. Nichts Verdächtiges war zu sehen. Er schloß die Bibliothek auf und durchsuchte den Raum, ebenfalls ohne etwas zu finden. Die Haustür war wie immer fest verschlossen und verriegelt.
    Beruhigt ging er nach oben und legte sich wieder hin. Aber schon nach kurzer Zeit schreckte er von neuem auf. Er hörte die Hunde bellen, diesmal schlugen beide an. Sie standen an der gleichen Stelle wie das erstemal, knurrend der Haupttreppe zugekehrt. Selbst auf seinen scharfen Pfiff reagierten sie nicht.
    »Was habt ihr nun schon wieder?«
    Beide bellten erregt und sprangen, als er sich näherte, mit ein paar Sätzen die Treppe hinunter. Bellamy lief hinterher. Als er unten ankam, sah er, wie sie den Boden der Halle beschnüffelten. Aber auch diesmal konnte er absolut nichts feststellen.
    »Seid ihr verrückt geworden heute nacht?« brummte er ärgerlich.
    Die Hunde waren immer noch sehr unruhig, aber er schrieb es irgendeiner besonderen Gemütserregung zu, der ja auch Tiere unterworfen sein konnten. Er kroch wieder ins Bett und nahm auch keine Notiz mehr davon, als er noch einmal bellen hörte.
    Es war fünf Uhr und noch stockdunkel, als er aufwachte. Er knipste das Licht an und zuckte erschrocken zusammen. Beide Türen standen weit offen, obwohl er bestimmt wußte, daß er sie verschlossen hatte. Was war nur mit den Hunden los? Er eilte in den Gang hinaus. Dort lagen sie mit ausgestreckten Beinen wie tot der Wand entlang. Er bückte sich und schüttelte den einen. Der Hund öffnete langsam die Augen, sah ihn schläfrig an und ließ den Kopf wieder zur Seite fallen.
    »Sie sind betäubt worden«, murmelte er. »Heute nacht war also doch jemand hier, der sich die ganze Zeit versteckt hielt. Ein Gespenst mit menschlichen Eigenschaften!«
    Nach und nach kamen die Hunde wieder zu sich. Bellamy brachte sie in den Zwinger hinunter.
    Was beabsichtigte der grüne Bogenschütze mit seinem neuesten Auftritt? Sicher wollte er nicht nur demonstrieren, daß er sich jederzeit Zugang auch durch verschlossene Türen zu verschaffen wußte. Immerhin war es mit einer gewissen Gefahr verbunden, die scharfen Hunde zu betäuben. Was also suchte der Kerl? Um was, zum Kuckuck, ging es ihm bei alldem?
    Bellamy verwahrte

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