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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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haben uns zuviel verrechnet.«
    »Was ist los? Was stimmt nicht?« fuhr ihn Bellamy an.
    »Sie haben uns eine zu hohe Rechnung für die heißesten Monate im Jahr geschickt. Die Heizung haben wir doch überhaupt nicht gebraucht, und außerdem war der Gasherd in der Küche nicht in Ordnung, wir mußten Kohlen verbrennen.«
    Bellamy riß ihm die Rechnung aus der Hand, ohne sie anzusehen.
    »Kümmern Sie sich nicht darum!« donnerte er. »Das geht Sie überhaupt nichts an. Rechnungen haben Sie nicht zu öffnen, das steht Ihnen nicht zu, verstanden!«
    Das schlug dem Faß den Boden aus. Wilks bezog zwar ein gutes Gehalt, aber er hatte auch schon viel unter der schlechten Behandlung zu leiden gehabt. Er war furchtbar gekränkt.
    »Ich lasse so nicht länger mit mir reden, Mr. Bellamy«, stammelte er aufgeregt. »Bitte zahlen Sie mir meinen Lohn aus und lassen Sie mich gehen. Ich bin es nicht gewohnt, daß man ...«
    »Halten Sie keine großen Reden und machen Sie, daß Sie fortkommen!« Bellamy zog eine größere Banknote aus der Tasche und knallte sie auf den Tisch. »Nehmen Sie -«, schrie er, »und lassen Sie sich nicht mehr bei mir blicken!«
    Spike saß gerade beim Frühstück im einzigen Gasthof des Dorfes, als er diese überraschende Neuigkeit erfuhr. Die plötzliche Entlassung des Hausmeisters bedeutete für das Dorf ein wichtiges Ereignis. Man wußte natürlich schon lange, daß das Verhältnis zwischen dem Burgherrn und seinem Angestellten äußerst gespannt war.
    Spike ließ sein Frühstück im Stich, um Wilks zu suchen und Genaueres von ihm zu erfahren.
    »Worüber haben Sie sich mit ihm gestritten?« fragte er ihn.
    Der Hausmeister, noch immer wütend und empört, erzählte ihm alles.
    »Es ist ganz unmöglich, mit diesem Menschen auszukommen! Ja, und im Sommer wurde doch überhaupt kein Gas gebraucht. Trotzdem schickte uns das Werk eine sehr hohe Rechnung. Es lag schließlich in seinem eigenen Interesse, wenn ich ihn darauf hinwies. Statt mir aber dankbar zu sein, fuhr er mich grob an, und dies lasse ich mir nicht länger gefallen, Mr. Holland.«
    Spike hörte es sich an. Dem Umstand der zu hohen Gasrechnung maß er keinen großen Wert bei, sondern lenkte die Unterhaltung geschickt auf das nächtliche Gespenst, das in der Burg umging. Der Hausmeister konnte ihm jedoch darüber nichts Neues mitteilen. Trotzdem wollte, er den Bericht Wilks zu einem Artikel verarbeiten, der den Titel »Mein Leben in der Geisterburg« tragen sollte.
    Spike kehrte in die Stadt zurück und begab sich sofort zu Scotland Yard. Featherstone war im Büro, und Spike wurde gleich vorgelassen.
    »Was bringen Sie Neues, Holland?«
    »In Garre Castle hat es Streit gegeben. Der Hausmeister flog hinaus, weil er sich erlaubte, die Gasrechnung unter die Lupe zu nehmen. Vor vierhundert Jahren hätte man dem armen Wilks kurzerhand ein Hanfseil um den Hals gelegt, und dann hätte er ebenfalls als Gespenst auftreten können.«
    »Erzählen Sie mir das noch einmal, aber bitte etwas genauer. Zunächst, einmal - was stimmte mit der Gasrechnung nicht?«
    Spike berichtete, was er wußte, und fand in Featherstone einen sehr aufmerksamen Zuhörer.
    »Diese Gasrechnung ist so ziemlich das Wichtigste, was wir bisher von Garre Castle erfahren konnten«, sagte Featherstone anerkennend. »Ich bin Ihnen für diese Mitteilung sehr dankbar, Holland. Übrigens werde ich die nächsten Wochen abwesend sein. Falls Sie weitere Nachrichten erhalten sollten, verlangen Sie bitte meinen Assistenten.«
    Eine halbe Stunde später kam Spike ins Büro und machte seinem Redakteur einen Vorschlag.
    »Mr. Syme, ich bin jetzt völlig überzeugt davon, daß die Aufklärung des Mordes an Creager in Garre Castle erfolgen wird. Der Alte hat seinen Hausmeister hinausgeworfen. Wir sollten einen von uns hinschicken, der diese Stelle übernehmen könnte. Wie wäre es mit Mason oder einem der anderen?«
    »Eine ausgezeichnete Idee!« stimmte der Redakteur zu.
    Aber dieser Gedanke war nicht allein nur Spike Holland gekommen.
     
15.
     
    Für Abel Bellamy bedeutete die Ermordung Creagers vor allem, daß er in Zukunft die Summe von 480 Pfund, die er jährlich an Creager gezahlt hatte, sparen konnte. Unangenehm waren ihm nur die zahlreichen Fragen der Polizei gewesen, die seine Beziehungen zu dem Ermordeten betrafen. Über die sonderbaren Umstände von Creagers Tod und die angebliche Rolle des grünen Bogenschützen dabei machte er sich keine übertriebenen Gedanken. Seiner Meinung nach war

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