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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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der Stadt sind, reden Sie ihr gut zu, daß sie Smith unterstützen soll, falls er sich an sie wendet. Sie wird gut bezahlt.«
    Julius zog sich zurück, als der Alte Anstalten machte, die Hunde zu holen. Bellamy hatte neue Anweisungen gegeben, wie die Tiere gefüttert werden mußten. Die letzte Mahlzeit erhielten sie schon früh am Nachmittag, denn, so überlegte sich Abel, ein hungriger Hund würde besonders wachsam sein. Morgens gab er ihnen selbst zu fressen. Gewöhnlich lagen sie schon vor seiner Schlafzimmertür, wenn er aufstand.
    Wenige Minuten später kam Bellamy mit den Hunden, die nervös in die Halle stürmten, zurück. Er stieg zu seinem Schlafzimmer hinauf und schloß beide Türen.
    In der Burg war alles ruhig. Es mochte schon nach Mitternacht sein, als Julius leise Schritte auf dem Korridor und unterdrücktes Knurren hörte.
    Auch Bellamy waren die Geräusche nicht entgangen. Er stand auf und schaute sich draußen um. Die Hunde liefen ruhelos im Gang auf und ab. Als sie ihn erblickten, begannen sie zu bellen
    »Wollt ihr wohl ruhig sein!« fuhr er sie wütend an und schloß sich wieder ein. Wenige Minuten später schlief er ein.
    Es schlug zwei Uhr, als die Tür, hinter der die Wendeltreppe lag, sich langsam und leise öffnete - so geräuschlos, daß der Hund, der zehn Meter davon entfernt lag, nicht einmal den Kopf hob. Ebenso leise schloß sich die Tür wieder, aber auf dem Boden stand jetzt eine große Schüssel mit Milch.
    Der Hund, der unten in der Halle auf und ab lief, witterte sie. Als er die Milch zu schlabbern begann, lockte er auch die beiden andern herbei. In einer Minute war die Schüssel leer.
    Gleich darauf liefen die Hunde seltsam taumelnd auseinander und streckten sich irgendwo auf dem Boden bewegungslos aus. Fünf Minuten später schlüpfte eine grüne Gestalt in den Korridor. Vor Bellamys Tür hielt sie an.
    Im schwachen Mondschein, der durch die schmalen Fenster fiel, sah die Gestalt furchterregend aus. Das Gesicht war geisterhaft blaß, eine Hand hielt den langen grünen Bogen, der Köcher mit den grünen Pfeilen hing an der Seite. Lange wartete die Gestalt, dann bückte sie sich und steckte ein langes, dünnes Instrument ins Schlüsselloch. Geräuschlos ging die Tür auf.
    Viertel nach vier wachte Bellamy auf. Schlaftrunken erhob er sich und sah nach der Tür. Sie war verschlossen. Auch die Schlüsselkette unter seinem Kopfkissen lag am richtigen Platz. Er legte sich wieder hin, konnte aber nicht mehr einschlafen. Lange; lag er wach und dachte nach.
     
35.
     
    Auch Valerie schlief nicht. Unruhig wälzte sie sich hin und her. Ihre Gedanken beschäftigten sich hauptsächlich mit Jim Featherstone. Sie mußte sich eingestehen, daß sie ihn sehr gern hatte.
    Schließlich schlüpfte sie aus dem Bett, um das Fenster zu öffnen. Es war mondhell draußen. Auf der Straße sah sie einen Mann, der langsam auf und ab ging. Das glühende Ende seiner Zigarre war leicht zu erkennen. Valerie mußte lächeln. Sie wußte, daß es Spike Holland war, der es übernommen hatte, sie zu beschützen.
    Da sie schon einmal auf war, beschloß sie, schnell in die Küche zu gehen und sich etwas Milch zu wärmen. Als sie, ohne das Licht anzudrehen, leise ihre Zimmertür öffnete, hörte sie von unten tuschelnde Stimmen. Ängstlich schlich sie zum Geländer und spähte in die Halle hinunter. Zu sehen war nichts, aber aus einem der unteren Zimmer hörte man deutlich flüstern. Geräuschlos huschte sie zum Schlafzimmer ihres Vaters, knipste das Licht an - sein Bett war leer!
    Zuerst erschrak sie, aber dann beruhigte sie sich. Es konnte ja nur ihr Vater sein, der unten mit jemandem sprach. Vielleicht war eines der Dienstmädchen krank geworden.
    Sie ging zur Treppe zurück und hörte wieder das Flüstern, diesmal auch ein leises Weinen. Schnell lief sie die Treppe hinunter und wollte die Tür zum Wohnzimmer öffnen. Sie war verschlossen.
    »Wer ist draußen?« hörte sie die Stimme ihres Vaters.
    Erleichtert rief sie:
    »Ich bin es, Valerie. Was ist denn los, Vater?«
    »Ich spreche mit einem Freund - bitte geh ins Bett, Kind! Ich möchte nicht, daß die Angestellten aufwachen. Später komme ich dann zu dir.« Mr. Howett sprach sehr zögernd.
    Widerstrebend ging sie hinauf in ihr Zimmer. Was konnte dies bedeuten - ein Besuch um diese Zeit? Verwirrt überlegte sie hin und her.
    Ihre Schlafzimmertür stand noch angelehnt. Nach einer Weile wurde unten die Wohnzimmertür aufgeschlossen, jemand trat auf den Flur. Kurz

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