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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Stimmung. Kein Wunder - letzte Nacht kam der grüne Bogenschütze wieder zu Besuch.«
    »Wie? Der grüne Bogenschütze?«
    »Ja. Keine Ahnung, was er eigentlich dauernd will. Völlig verrückt - wenn Bellamy ihn erwischt ...«
    Kaum war Julius gegangen, klingelte das Telefon. Es war Smith.
    »Na, wie steht's, haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Ja«, antwortete sie. »Und es bleibt bei dem, was ich gesagt habe.«
    »Das werden Sie noch bereuen, Fay ...« begann er wütend.
    Sie legte den Hörer auf.
    Dann dachte sie ernsthaft nach. Eigentlich war es gegen ihre Überzeugung, sich in die Pläne anderer einzumischen. Doch diesmal hatte sie ein derart unangenehmes Gefühl, daß sie wirklich daran dachte, Valerie vor der Gefahr, die ihr drohte, zu warnen.
    Nach einigem Oberlegen entschied sie sich dafür, Spike Holland anzurufen. Julius hatte ihr erzählt, daß er im ›Blauen Bären‹ logierte. Als sie anrief, wurde ihr mitgeteilt, Holland sei gerade ausgegangen. Unschlüssig dachte sie daran, Miss Howett einen Brief zu schreiben, damit sie selbst Maßnahmen zu ihrem Schutz treffen konnte.
     
37.
     
    Bellamy wartete im Park auf Savinis Rückkehr. Als er den Wagen kommen sah, stoppte er ihn.
    »Haben Sie mit Ihrer Frau gesprochen? Übernimmt sie den Auftrag, den ihr Smith vorgeschlagen hat?«
    »Nein«, antwortete Savini reserviert. »Sie will nicht.«
    »Sie wissen, was das für Sie bedeutet? Ich werfe Sie hinaus!«
    »Das würde mir sehr leid tun, Sir.«
    »Geben Sie mir das Geld! Hat Ihnen Ihre Frau erzählt, was Mr. Smith von ihr wollte?«
    »Nein.«
    Julius zählte die Scheine, die er von der Bank geholt hatte, dem Alten in die Hand.
    Das Abendessen ließ sich Bellamy früh servieren. Er aß etwas und ließ sich Zeit damit. Erst dann stellte er einige Schüsseln auf dem Tablett zusammen.
    Langsam öffnete er die Falltür und starrte eine Weile ins Dunkel hinab. Er nahm das Tablett und stieg die Treppe hinunter. Nach der ersten Tür und dem schmalen Mauertunnel rief er laut den Namen der Gefangenen und stieß die Tür zum unterirdischen Wohnzimmer auf.
    »Hier ist dein Essen! Vielleicht antwortest du gefälligst, wenn ich dich rufe!« brüllte er.
    Nur das Echo seiner Stimme hallte zurück.
    »Elaine!«
    Beunruhigt sah er sich um. Hatte sie etwa seinen Rat, den er ihr schon oft gegeben hatte, befolgt und sich umgebracht?
    Er rannte in die Küche - sie war leer, ebenso das Badezimmer. Wie ein Wahnsinniger lief er zurück, warf das Sofa um, schaute auf den Gang hinaus.
    »Elaine!« schrie er wild.
    Sie war nicht mehr da!
    Verwirrt setzte er sich auf einen Stuhl und dachte nach. Elaine war fort - aber wie konnte sie entflohen sein? Es gab nur den einen Weg, den durch die Bibliothek. Alles hier unten war massives Mauerwerk.
    Der grüne Bogenschütze - immer wieder kehrten seine Gedanken zu ihm zurück. Aber auch er konnte nicht durch Wände gehen! Und für das Schloß an der Falltür gab es nur den einen Schlüssel.
    Bellamy stieg wieder nach oben und untersuchte die Steinplatte, das Schloß, den Mechanismus. Kein Kratzer, nichts. Es war fast neun Uhr, als er die Bibliothek verließ. Savini starrte ihn entsetzt an - so hatte er den Alten noch nie gesehen. Die Augen lagen tief in den Höhlen, das Gesicht hatte eine krankhafte, graue Farbe.
    »Sagen Sie Sen, daß er zu mir kommen soll!«
    Sen war der Chauffeur, ein Chinese, der schon achtzehn Jahre in Bellamys Dienst stand. Er war sehr klug und verstand vier Sprachen, ohne allerdings selbst ein Wort sprechen zu können, denn er war stumm. In seiner freien Zeit beschäftigte er sich mit irgendwelchen literarischen Arbeiten und Übersetzungen. Welches Gehalt er bekam, wußte außer ihm nur Bellamy, und wozu er es verwendete, ahnte nicht einmal sein Herr.
    Sen verehrte Bellamy vorbehaltlos, und wahrscheinlich war er sein einziger Vertrauter. Vom Haushalt wurde der Chinese völlig ferngehalten. Er wohnte in einer kleinen Wohnung über der Garage.
    Savini richtete Bellamys Auftrag aus. Sen kam sofort. Der Alte erwartete ihn in der Bibliothek.
    »Sen, hör gut zu - bring den zweiten Wagen nach Newbury Junction, warte dort in der dunklen Straße, die zur Bahnstation führt und ändere das Nummernschild. Nach einiger Zeit kommt ein Mann und wird dir sagen, wohin du ihn fahren sollst. In der Nacht kommst du wieder nach Garre zurück.«
    Sen neigte zustimmend den Kopf und ging hinaus.
     
38.
     
    Jim Featherstone war nicht in bester Laune. Er kam von einem Treffen ehemaliger

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