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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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folgten Featherstone hinter die Bar.
    »Die Tür ist geschlossen, Coldharbour hat den Schlüssel«, sagte der Barmixer ängstlich.
    Jim warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Türfüllung, das Schloßscharnier sprang krachend ab, die Tür flog auf.
    Im Zimmer brannte Licht. Auf dem Tisch stand eine halbleere Flasche Sekt, daneben ein Glas.
    Ohne sich aufzuhalten, lief Jim durch den gegenüberliegenden Ausgang ins Treppenhaus. Weiter oben, auf dem nächsten Absatz, schimmerte Licht aus einer Türritze. Kurzerhand stieß er die Tür auf. Im gleichen Moment ging das Licht aus.
    »Keiner rührt sich!« befahl er scharf. »Ich schieße bei der geringsten Bewegung!«
    Einer der nachkommenden Detektive leuchtete mit der Taschenlampe in das Zimmer. Man sah eine Reihe bestürzter Leute um einen grünen Tisch sitzen, auf dem Spielkarten unordentlich durcheinander lagen. Jim fand den Schalter und machte Licht.
    »Sie sind alle verhaftet!« rief er. »Was spielen Sie hier?«
    »Nur Bridge -«, antwortete jemand.
    »Erzählen Sie das dem Richter, der Sie morgen früh verhört!«
    Featherstone ging zurück, um sich mit dem Barmixer zu befassen. Der Mann sah ihn unsicher an - wie er sagte, hatte er das Lokal vor einer Woche von Coldharbour gekauft, was ihm Featherstone sogar glaubte.
    »Also hören Sie zu - Sie haben eine einmalige Chance. Wenn Sie mir jetzt wahrheitsgemäß antworten, will ich dafür sorgen, daß Sie die Lizenz, den Laden weiterzuführen, nicht verlieren. Los - wann war Coldharbour Smith hier?«
    »Vor ungefähr einer halben Stunde.«
    »War jemand bei ihm?«
    »Eine Dame.«
    »Wo sind sie hingegangen?«
    »Keine Ahnung, Captain. Ich schwöre Ihnen, daß ich es nicht weiß. Er wollte nach Amerika oder sonstwohin, mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Überlegen Sie es sich genau - wie könnte er fortgekommen sein?«
    »Ich weiß nicht ... Er hat sich hier mit einem Schiffskapitän getroffen.«
    »Wer war das?«
    »Ich glaube, er heißt Fernandez. Er ist Mitbesitzer eines kleinen Frachtdampfers, der ›Contessa‹, die unten im Pool liegt. Wenigstens heute nachmittag lag sie noch dort.«
    Jim ging zum Telefon und stellte eine Nummer ein.

»Ja - Polizeiinspektor der Themse-Abteilung? - Captain Featherstone am Apparat. Die ›Contessa‹ soll angehalten werden, liegt im Pool, ein Frachtdampfer ... Ach, Sie kennen ihn?« Er wartete einen Augenblick, bis der Inspektor ihn mit der Uferstation verbunden hatte. »Jawohl - Captain Featherstone - halten Sie die ›Contessa‹ auf! - Wie? Sie ist noch da ... Gut!«
    Das Polizeiauto brachte ihn zur Station der Wasserpolizei ans Themseufer. Er sprang in das bereitstehende Motorboot.
    »Es gibt keinerlei Anzeichen, daß das Schiff abfahren will«, sagte der Inspektor, der ihn begleitete.
    »Ist heute irgendein anderes Schiff ausgelaufen?«
    »Ja, heute früh, die ›Messina‹, auch ein Frachtdampfer, er fuhr nach Südamerika.«
    Die ›Contessa‹ lag in der Mitte des Themsearms vor Anker. Das Motorboot legte langsam an. Zuerst gingen die Flußpolizisten an Bord. Jim kletterte hinter ihnen her.
    Offensichtlich hatte man keine Wache aufgestellt, das ganze Deck war leer. Die Polizisten drangen ins Schiffsinnere, der Kapitän wurde aus dem Schlaf gerüttelt und in den Salon gebracht. Er war ziemlich betrunken und hatte angeblich niemand gesehen. Im Verlauf des Verhörs wurde er ein wenig nüchterner und sagte aus, daß seine Mannschaft und die Offiziere vermutlich ebenfalls betrunken seien.
    »Das kann unmöglich das richtige Schiff sein«, sagte Jim, als sie wieder an Deck kamen. »Die Leute sind tatsächlich alle besoffen, und es ist ja niemand an Bord, der den Dampfer den Fluß hinabsteuern könnte.«
    Da die Durchsuchung auch sonst keine Anzeichen für eine baldige Abreise ergeben hatte, kletterten sie die Strickleiter hinunter zu ihrem Motorboot zurück.
    Valerie Howett hörte das Geräusch des anspringenden Motors und gab jede Hoffnung auf.
     
39.
     
    Es war am späteren Abend gewesen, als jemand Valerie Howett zu sprechen wünschte. Sie ging sofort ins Wohnzimmer hinunter. Der Mann, der sie dort erwartete, erhob sich bei ihrem Eintritt rasch.
    »Ich bin Sergeant Brown, Miss Howett. Captain Featherstone hat mich hergeschickt, um Sie nach Scotland Yard zu bringen. Wir glauben, daß Mrs. Held gefunden worden ist.«
    Valerie schaute ihn an. »Wirklich? Aber das ist doch nicht möglich! Sind Sie auch ganz sicher?«
    »Ja. Man hat sie im ›Goldenen Osten‹ entdeckt.

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