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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und ordnete
sich ein. In dem Augenblick wurde er durch einen gellenden Aufschrei abgelenkt.
Eine Chinesin kam schreiend aus einem der dunklen Hinterhöfe gerannt. Wie von
Sinnen stürzte sie auf die Straße hinaus. Einige Passanten blieben geschockt
stehen, lösten sich dann aus ihrer Erstarrung und rannten so schnell sie
konnten auf die nahestehenden Häuser zu. Dort suchten sie Schutz.
    »Der Löwe ist
in der Stadt!«
    Larry hatte
sich nicht verhört. Der Schrei wirkte wie ein Alarm. Im Nu war die Straße wie
leergefegt, Mütter zerrten ihre Kinder förmlich in die Häuser hinein.
    Zwei
englische Soldaten rannten die Straße herab.
    Larry trat
auf die Bremse und stürzte aus dem Bentley heraus.
    Er stürmte
auf die Frau zu – in deren Augen sich Angst und Entsetzen abzeichneten – die
auf dem Bürgersteig stand und sich wie toll aufführte.
    »Wo ist der
Löwe?« fragte Larry, noch ehe die Soldaten heran waren, noch ehe fünf, sechs
weitere Anwohner mit Knüppeln, langen Stangen, Harken und Schippen auf die
Straße rannten, um der Raubkatze zu Leibe zu rücken.
    »Dort, im
Hinterhof! Das Kind – es…« Sie schluchzte und war nicht in der Lage, einen
vernünftigen Satz zu bilden.
    Larry Brent
stürzte auf die offenstehende Haustür zu und rannte durch den dunklen, muffigen
Flur. Die Tür zum Hof stand offen. Wäsche hing dort, und Larry mußte sich durch
die grauen Laken, Hosen und Hemden regelrecht durchschlagen, ehe er an die
Stelle kam, wo die Leiche lag. Es war der blutige Körper eines Kindes. Zahllose
Fliegen umkreisten die Leiche, die von einer Raubkatze niedergestreckt zu sein
schien.
    Sekundenlang
stand Larry Brent wie benommen vor dem blutenden Leichnam. Hier war nicht mehr
zu helfen. Noch ehe die ersten Schaulustigen eintrafen, hatte Larry den
gesamten Hinterhof mit der Waffe in der Hand durchsucht. Nirgends ein Hinweis
auf den Löwen. Und doch mußte er erst vor wenigen Augenblicken hier gewesen
sein!
    Polizeistreifen
trafen ein. Larry beobachtete eine Weile die Geschehnisse. Mit gemischten
Gefühlen registrierte er die zahllosen Fliegen in dem dunklen, muffigen
Hinterhof. Zu Hunderten krochen sie an den Wänden hoch, auf den Dächern der
Fahrrad- und Geräteschuppen, auf den Mülleimern, die mit Unrat überfüllt waren.
Sie ließen sich nicht vertreiben, waren eine regelrechte Plage. Der Gestank aus
den Mülltonnen und der tote Körper lockten sie an.
    Die
Polizisten schwärmten in Gruppen aus. Sie suchten nach dem Löwen, den alle noch
in der Nähe vermuteten. Vielleicht war er jetzt in einem Nachbarhof, vielleicht
in einem der Schuppen.
    Larry war
erstaunt, daß man das Tier mehr und mehr mystifizierte. Man sprach von seiner
Klugheit, seiner Schläue, seinem Hang zu morden.
    Ja, war es
denn etwas anderes als Mord? Er tauchte heimlich auf, niemand bemerkte ihn, und
er schlug mit tödlicher Sicherheit zu. Danach verschwand er wieder, ein wildes,
reißendes Tier, das nur einem Trieb gehorchte: dem des Tötens.
    Larry Brent
beschäftigte sich in Gedanken noch immer mit den merkwürdigen Dingen um den
Löwen, als er längst am Bahndamm entlangfuhr und auf einen schmalen Seitenweg
abzweigte. Er war so in Gedanken versunken, daß er erst im letzten Augenblick
bemerkte, daß dies der falsche Weg war.
    Larry Brent
hätte unter dem Übergang links abbiegen müssen, nun aber befand er sich auf der
falschen Dammseite.
    Larry bremste
ab. Vor ihm breitete sich unbebautes und ungepflegtes Land aus, ebenso eine
große, mit zahlreichen Erdhügeln durchsetzte Mulde. Zwischen den hohen Gräsern
lag ein uraltes, verrostetes Autowrack.
    Larry fuhr
vom Weg ab und drehte um.
    In dem
Augenblick zischte etwas Glühendes an seinem rechten Ohr vorbei. Die Scheibe zu
seiner Linken platzte – ein erbsengroßes Loch gähnte darin – und eine Kugel
klatschte in den Rücksitz.
     
    ●
     
    Su Hang
handelte wie im Fieber.
    Sie hatte die
Rutschbewegung registriert, ihr Unterbewußtsein reagierte schon, noch ehe sie
begriff, was geschah.
    Ihre Finger
tasteten mechanisch zu dem kleinen Revolver in ihrem Gürtel, sie riß ihn
heraus, hielt ihn nach oben und drückte einfach ab, noch ehe sie ihr Ziel
anvisierte.
    Die Kugel
zischte durch die Luft.
    Sie öffnete
die Augen und sah die beiden überraschten Chinesen als verschwommene Schemen
über sich am Rande der Grube. Einer warf sich zu Boden, noch ehe Su, nun klar
bei Verstand, den Revolver ein zweites Mal anlegen konnte. Doch der andere
Gegner reagierte eine Zehntelsekunde zu

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