Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
verebbte.
    In einem
Umkreis von dreißig Metern stand die Grasfläche in Brand. Das Feuer dehnte sich
weiter aus und fand immer neue Nahrung in dem trockenen Gras. Die Luft
rundherum erwärmte sich noch stärker, als sie an sich durch die Sonnenhitze des
vorangegangenen Tages schon war.
    Das trockene
Gras in dieser Senke würde vollkommen abbrennen, der Bahndamm, die seichten
Tümpel und die Erdhügel würden den Flammen ein natürliches Hindernis
entgegensetzen. Und der Regen, der jeden Augenblick losbrechen mußte.
Vereinzelte, dicke Tropfen klatschten auf Larrys heißes Gesicht, auf seinen
Kopf. Tropfen, die unregelmäßig aus dem dicken Wolkenmeer kamen, das wie eine
zähe Masse über Hongkong und den Vororten hing.
    Unter
normalen Umständen hätte Larry sofort die Verfolgung aufgenommen. Doch er
kümmerte sich um die verletzte Chinesin. Er befreite Su Hang vorsichtig aus dem
grausigen Gefängnis und trug sie aus der Grube.
    Behutsam
bettete er sie auf den Boden, löste die blutdurchtränkte Bluse, holte aus dem
grünen Bentley den Erste-Hilfe-Kasten, reinigte die Schußwunde und legte einen
Verband an.
    Die
Verletzung war nicht so schlimm, wie sie auf den ersten Blick ausgesehen hatte.
Es war eine Fleischwunde. Su Hang hatte viel Blut verloren. Schwach und müde
saß die junge Frau auf dem Boden.
    Während Larry
die Wunde versorgt hatte, wechselten sie die ersten Worte miteinander. Vom
ersten Augenblick bestand ein freundschaftlicher Kontakt zwischen ihnen, den
sie sich nicht erklären konnten.
    Das Feuer
entfernte sich von ihnen. Ein breiter, heller Streifen zog durch die Senke, auf
den großen Erdhügel am anderen Ende zu, um den mehrere flache Tümpel lagen.
    Die Luft roch
nach Rauch und verbranntem Gras.
    Larry
kümmerte sich um Hsi, dessen Herz noch schwach schlug. Die Kugel seines
Kumpanen Kon Lun war unmittelbar neben dem Herzen in die Lunge eingeschlagen.
Hsi stand auf der Schwelle des Todes. Er öffnete die zitternden Augenlider.
Seine Augen lagen tief in den dunklen Höhlen. Hsi röchelte.
    »Kon Lun… er
hat geschossen…«, kam es abgehackt über die bleichen, bebenden Lippen.
    Die
glanzlosen Augen des Chinesen musterten Larry Brent, doch er schien die
Gestalt, die sich über ihn beugte, schon gar nicht mehr richtig wahrzunehmen.
    »Welche
Bedeutung hat der Löwe?« fragte Larry. Eine Kette von Fragen drängte nach
Beantwortung, aber er wußte, daß Hsi nicht mehr in der Lage sein würde, ihm
diese zu beantworten. »Warum wolltet ihr ihn hier vergraben? Weshalb der
Mordversuch an Su Hang?«
    »Auftrag vom
Boß… der Löwe mußte weg, er hatte seinen Sinn erfüllt«, stammelte der
Sterbende.
    Su Hangs und
Larry Brents Blicke begegneten sich. Larry las Unsicherheit und Unruhe in den
Augen der hübschen Chinesin und fühlte einen ungeheuerlichen Verdacht in sich
aufsteigen – ohne die geringste Erklärung dafür zu finden. »Der Löwe«, begann
er und beugte sich ganz dicht über das Ohr des Schwerverletzten, um sicher zu
sein, daß Hsi ihn verstand.
    »Warum wurde
er aus dem Käfigwagen gestohlen? Er ist doch nicht von allein ausgebrochen,
nicht wahr?«
    Über Hsis
Gesicht lief ein Zucken. »Ein Teilstück… in einem großen Plan.« Er schien das
Verlangen zu haben, darüber zu sprechen. Doch Larry bemerkte, daß es dem
Chinesen mit jeder Sekunde, die verstrich, schwerer fiel, einen klaren Gedanken
zu fassen. Hsis Bewußtsein trübte sich. »Wir, das heißt einer von uns, hat den
Käfig geöffnet. Der Löwe wurde durch ein Narkotikum betäubt… ein Wagen stand
bereit… Löwe wurde hineingeschleift und abtransportiert. Noch auf dem Weg
hierhin wurde er erschossen. In der letzten Nacht wimmelte es von Polizisten,
wir kamen… nicht mehr dazu, ihn zu begraben. Wir ließen ihn in dem Versteck.
Sultan ist seit vierundzwanzig Stunden tot.«
    Eine Bombe,
die in seiner unmittelbaren Nähe eingeschlagen wäre, hätte Larry nicht heftiger
erschrecken können. Er mußte an das Bild denken, das sich ihm noch vor einer
guten halben Stunde in einem Hinterhof mitten in der Stadt geboten hatte. Das
von einer Raubkatze zerfleischte Kind! Alles war vor dem Löwen geflohen, der
sich angeblich in der Stadt aufhielt. Ein imaginärer Löwe, denn der, der für
den Tod des Kindes verantwortlich gemacht werden konnte, lebte selbst seit
vierundzwanzig Stunden nicht mehr!
    Larry fühlte,
wie es siedendheiß in ihm aufstieg. Ein ungeheuerliches Geheimnis lag über den
Dingen.
    Sultan, der
entflohene Löwe, von dem alle

Weitere Kostenlose Bücher