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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Erde mit Schwung auf den
kalten, steifen Raubtierkörper warfen. Die lockere Erde unter der bewußtlosen,
verletzten Su Hang kam mit jeder Schaufel, die abgetragen wurde, mehr ins
Rutschen, und sie rollte schließlich mit der dunklen, krumigen Erde in die
Grube hinein.
     
    ●
     
    Captain
Henderson empfing den Cousin von Patrick Ferguson, als dieser darum bat, ein
Gespräch mit dem Mann führen zu können, der die rätselhaften Fälle zu bearbeiten
hatte.
    Mit der
Sicherheit des weltgewandten Gentlemans trat Larry Brent in das Büro und wies
sich aus. Bei einem Glas Whisky führte er ein Gespräch mit Captain Henderson,
das über eine halbe Stunde dauerte.
    Der
Amerikaner war ein wenig überrascht, als er erfuhr, daß der Captain nicht so
recht an die Story mit dem ausgebrochenen Löwen glaubte und hoffte, bei
Gelegenheit einen Beweis zu erhalten, der ihm in seiner Theorie weiterhalf.
    Captain
Henderson strich sich über sein dünnes Lippenbärtchen und erhob sich. Er fühlte
sich ganz offensichtlich geehrt dadurch, daß der Cousin des toten Ferguson
sofort nach seiner Ankunft in Hongkong die Dienststelle aufsuchte, um etwas
Genaueres zu erfahren.
    Henderson
nippte an seinem Glas, während er mit der anderen Hand ein paar lästige Fliegen
vertrieb, die ihn immer wieder umkreisten, sich auf seine Hände und seine Stirn
setzten und sich durch seine Bewegungen nicht beirren ließen.
    »Fliegen,
Fliegen, Fliegen«, seufzte der Captain und wischte über seine schweißnasse Stirn.
    Trotz des
Ventilators schien die Luft in dem kleinen Büroraum zu stehen. »Sie werden
immer frecher und immer mehr, trotz aller Maßnahmen, die man ergreift.« Er
betrachtete die Giftkugeln, die an dünnen Fäden von der Decke hingen. »Laut
Beschreibung wirken die Kugeln prompt«, bemerkte er. »Die geringste Berührung
genügt, und die Biester sind hin.
    Aber offenbar
halten sich die Viecher nicht daran.« Er versuchte ein Grinsen, aber es
mißlang.
    Larry Brent
hob unwillkürlich den Blick. Zufällig saßen gerade zwei Fliegen auf einer der
roten Giftkugeln. Fast eine halbe Minute lang krochen die Insekten über die
angebrachte, weiche Oberfläche der Kugel und lösten sich dann, als Larry Brent
absichtlich eine heftige Bewegung machte, um die Fliegen zu vertreiben.
    Nichts wies
darauf hin, daß das Gift Wirkung zeigte.
    »Die Kugeln
taugen nichts mehr«, bemerkte Larry leise. »Sie sind alt.«
    Captain
Henderson schüttelte den Kopf. »Aber das kann nicht sein. Sie wurden in der
letzten Woche frisch aufgehängt, und sie haben eine Lebensdauer von drei
Monaten.«
    Larry
registrierte noch, daß die Fliegen nur den Captain belästigten, während sie ihn
offensichtlich mißachteten. Diese Tatsache beschäftigte ihn sekundenlang, aber
dann machte er sich keine Gedanken mehr darüber. Er mußte Näheres über den
geheimnisvollen Löwen erfahren, der die Stadt noch immer in Angst und Schrecken
versetzte und der dem Tierbändiger Tao Mang entsprungen war. Er mußte zu Tao
Mang hinaus.
    Captain
Henderson erklärte Larry Brent den Weg zum Rummelplatz. Er war nicht schwer zu
finden, wenn sich Larry an die nach Süden führende Bahnlinie hielt.
    Larry Brent
bedankte sich und verabschiedete sich. Der Captain begleitete ihn bis zur Tür.
    Wieder
scheuchte er zwei lästige Fliegen weg, schlug an seine Stirn und betrachtete
erstaunt seine Hand, als er sie zurückzog. Am Ende des Mittelfingers zeigte
sich eine Blutspur.
    »Jetzt habe
ich mich auch noch gekratzt«, bemerkte er dumpf. »Dieses elende Viehzeug! Ich
besorge mir jetzt eine große Dose Insektenspray, und dann neble ich die Bude
hier anständig ein. Es wäre doch gelacht, wenn ich gegen die Biester nichts
ausrichten könnte.« Er lachte gequält, sagte noch etwas über das verdammt
schwüle Wetter, das mit schuld war, daß die Fliegen heute so lästig waren, und
blieb zwei Minuten lang am Eingang zur Dienststelle stehen, um zu sehen, wie
der grüne Bentley am Straßenende verschwand.
    Dann machte
Captain Henderson kehrt. Auf seiner Stirn standen dicht nebeneinander zwei
stecknadelkopfgroße Blutstropfen. Aber es waren keine Kratzwunden.
     
    ●
     
    Larry Brent
fuhr durch die belebte Hauptverkehrsstraße. Der dunkle Himmel spannte sich wie
ein tiefes, schwarzes Zelt über die Stadt. Und noch immer war kein einziger
Regentropfen gefallen.
    Larry bog in
eine weniger belebte Seitenstraße. Von dort aus erfolgte eine Abzweigung, die
direkt zu den Gleisen führte. Er fuhr an die linke Fahrbahnseite

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