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0230 - Dr. Tods Rache

0230 - Dr. Tods Rache

Titel: 0230 - Dr. Tods Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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danach?«
    »Darüber können wir reden. Zudem habe ich mir bereits meine Gedanken gemacht.«
    »Dann bitte.«
    Seine Stimme klang schon friedlicher. Manchmal konnte der Alte wirklich unausstehlich sein. Trotz allem war er ein hervorragender Stratege.
    Auf nüchternen Magen und mit monotoner Stimme spulte ich meinen Bericht ab, der hin und wieder von einem trockenen »Hm« kommentiert wurde. Ich erzählte von Beginn an, auch von dem Auftauchen der Dämonin Alassia, denn mit ihr hatte schließlich alles begonnen.
    Nach diesem Wesen erkundigte sich Sir James nach meinem Bericht zuerst. »Kann ich sie nicht auf unsere Seite ziehen, John?«
    »Das glaube ich kaum. Da würden Kara und auch Myxin etwas dagegen haben. Nein, so einfach ist das nicht.«
    »All right, vergessen wir sie und nehmen wir an, daß Morasso tatsächlich tot ist. Was kommt danach?«
    Ja, was kam danach? Eine gute Frage, auf die ich erst einmal keine Antwort wußte.
    »Sie sind so schweigsam, John!«
    »Das bin ich in der Tat, Sir.«
    »Wie könnte es weitergehen?«
    Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und fuhr mit der Hand durch mein Haar. »Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn wir davon ausgehen, daß Morasso tatsächlich vernichtet ist, sind nur noch drei aus der ehemaligen Mordliga übrig. Xorron, Vampiro-del-mar und Lady X. Wovon ich letztere im Prinzip für fähig halte, die Führung der beiden anderen Monster zu übernehmen.«
    »Sie sehen sie als neue Chefin?«
    »So ungefähr, Sir.«
    »Und dann?«
    »Wird sie versuchen, Dr. Tods Erbe weiterzuführen. Eine andere Möglichkeit gibt es für mich nicht. Sie muß irgend etwas tun. Sie muß vor allen Dingen den beiden anderen Monstern beweisen, daß sie fähig ist, sie zu lenken und zu führen.«
    »Und Vampiro-del-mar? Haben Sie mir nicht mal berichtet, daß die beiden Feinde wären?«
    »Im Prinzip ja. Nur kann sich Vampiro-del-mar kaum in der Öffentlichkeit sehen lassen. Er muß sich immer versteckt halten, was bei Lady X nicht der Fall ist.«
    Da gab mein Chef mir recht. »Das haben Sie gut durchdacht, John. So ähnlich stelle ich mir die Lage auch vor. Demnach können wir nicht die Hände in den Schoß legen und so tun, als wäre nichts geschehen. Jetzt aber weiter. Wenn wir davon ausgehen, daß sich die drei nicht mehr auf der Insel befinden, wo könnten sie dann stecken? Wissen Sie eine Lösung?«
    »Nein.«
    »Sie brauchen aber Unterstützung, trotz allem.«
    Ich ahnte, daß mein Chef einen bestimmten Plan verfolgte, und er rückte auch schnell damit heraus. »Ich denke da an gewisse Hilfskräfte, die sich innerhalb unserer Stadt befinden, John. Muß ich noch weiterreden?«
    »Logan Costello!«
    »Genau, John.«
    Daß ich nicht selbst darauf gekommen war, wunderte mich. Aber ich war wohl noch zu müde, und mein Denkapparat hatte eine gewisse Ladehemmung.
    »Wie wär's mit einem Besuch bei Logan Costello?« erklang die Stimme meines Chefs.
    »Ob der mich empfangen wird? Sie wissen ja selbst, wie er zu uns steht!«
    »Wenn nicht, schicken wir ihm eine Einladung. Versuchen Sie es mit einem Anruf, und informieren Sie mich dann. Sehe ich Sie noch im Büro?« setzte Sir James eine Spitze hinterher.
    »Ja.«
    »Und wann?«
    »Bestimmt noch in diesem Jahr.« Die Antwort konnte ich mir nicht verkneifen, bevor ich auflegte. Jetzt würde der Alte bestimmt vor Wut in die Schreibtischkante beißen, denn es ärgerte ihn immer, wenn jemand ihm spöttische Antworten gab.
    Costello hatte mehrere Telefonnummern. Unter anderem eine direkte. Eine Geheimnummer, die uns dank unserer Beziehungen zum Fernmeldeamt allerdings bekannt war. Sechsmal läutete es durch. Ich wollte schon auflegen, als trotzdem abgehoben wurde.
    Ein schwaches »Ja, bitte?« schwang mir entgegen.
    Da hatte kein Mann gesprochen, sondern eine Frau.
    Costellos Freundin? Das konnte ich mir kaum vorstellen. Der Mafioso war kein Mann, der eine seiner Gespielinnen an den Apparat ließ.
    »Mein Name ist John Sinclair«, meldete ich mich. »Ich hätte gern mit Mr. Logan Costello gesprochen.«
    »Tut mir leid…«
    »Ist er nicht da?« fragte ich.
    »Nein.«
    Ich biß mir auf die Lippe. Das konnte auch eine Finte sein. »Hören Sie zu, ich bin Oberinspektor bei Scotland Yard. Wenn Sie Logan Costello nicht an den Apparat holen wollen, dann komme ich mit einer dienstlichen Vorladung…«
    »Nein, nein, Sir, so ist es nicht. Er ist wirklich nicht da.« Erst jetzt fiel mir auf, daß in der Stimme ein etwas hart klingender südlicher Akzent

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