0230 - Finale für Twin
Bewußtsein verließ. Er spürte auch nicht die Umwandlung in hyperenergetische Impulse, die Rückverwandlung innerhalb einer anderen Energieballung und das Eintauchen in ein Sonnensystem mitten im Nichts.
Als Perry Rhodan wieder erwachte, schien keine Zeit vergangen zu sein.
Aber das Flammenspiel der pulsierenden Twin-Sonnen bewies ihm, daß wieder einmal ein Transmittersprung über neunhunderttausend Lichtjahre geglückt war.
Er erhob sich und ging zum erhöhten Platz des Kommandanten hinüber. Oberst Cart Rudo kontrollierte bereits die Instrumente.
„Alles in Ordnung, Oberst?" fragte Rhodan. Cart Rudo sah auf. „Alles in Ordnung, Sir. Die CREST hat automatisch ihr Erkennungssignal abgestrahlt, nachdem ein Superschlachtschiff der Wachflotte um Identifikation gebeten hatte." Rhodan nickte zufrieden. „Lassen Sie eine Hyperkomverbindung mit der RASPUTIN herstellen. Ich möchte mit Tifflor sprechen,"
„Einen Augenblick, Perry!" rief Atlan vom Kartentisch her. „Gucky kam soeben mit einer Nachricht von Grek-1. Der Maahk bittet um eine Unterredung."
„Warten Sie noch mit der Hyperkomverbindung, Oberst Rudo!" befahl Rhodan.
Er trat auf Gucky zu, der ihm unbeholfen entgegenkam.
„Was will Grek-1 von mir?"
„Das hat er mir nicht verraten", erwiderte Gucky mißmutig. „Er will dich persönlich sprechen. Ich glaube, es ist wichtig. Sein Gehirn strahlt starke Erregung aus. Der Maahk scheint sich in Zeitnot zu befinden."
Rhodan kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
„Dann wollen wir den alten Fuchs nicht warten lassen, Gucky." Er faßte die Pfote des Mausbibers, und Gucky verstand. Im nächsten Augenblick befanden sie sich in der Kommunikationskabine.
*
Grek-1 sprang erregt von seinem Lager, als der Bildschirm des Translatorgerätes aufleuchtete. Seine vier roten Augen funkelten.
„Sie wollten mich sprechen. Hier bin ich", meldete sich der große Terraner.
„Wir sind in dem Transmitter-System, das ihr Twin nennt!" Greks Worte stellten keine Frage dar; sie waren eine sachliche Feststellung.
„Sie haben recht, Grek-1", sagte Rhodan.
„Bitte, hören Sie mir zu", sagte Grek-1 hastig. Wieder blickte er auf seine kosmische Spezialuhr. „Die Zeit vergeht, und Ereignisse großer Tragweite stehen bevor. Haben Sie Ihrer Wachflotte den Befehl gegeben, das Twin-System zu verlassen?"
„Noch nicht."
„Werden Sie den Akonen den Weg nach hier freigeben?"
„Ja."
„Das ist gut", erwiderte Grek-1. „Aber Sie dürfen nichts Halbes tun, Rhodan. Ich bitte Sie, Ihre Wachflotte abzuziehen. Glauben Sie mir, daß es kein Nachteil für die Menschheit sein wird."
„Wenn ich die Wachflotte abziehe, überlasse ich das Twin-System praktisch den Akonen ..."
„Das einzig Wichtige im Twin-System ist die Justierungsstation, Rhodan. Wenn Sie dafür sorgen, daß sie den Akonen nicht in die Hände fallen kann, haben die Akonen keinen praktischen Nutzen von Ihren Zugeständnissen."
Perry Rhodan lächelte, und wieder war Grek-1 irritiert davon.
„Genau das habe ich vor. Wir werden die Justierungsstation auf Quinta zur Sprengung vorbereiten.
Sobald die Akonen angreifen, wird die Station vernichtet."
„Sie wollen also die Wachflotte abziehen?"
„Ich werde gleich die entsprechenden Befehle erteilen, auch wenn ich mir noch nicht über Ihre Motive klar bin, Grek-1."
„Sie werden es erfahren, wenn es an der Zeit ist, Rhodan." Grek-1 warf einen Blick auf seine Uhr. „Wie ich Sie kenne, werden Sie mit dem Flaggschiff noch einige Zeit im Twin-System bleiben ...?" Perry Rhodan lächelte erneut. „Sie kennen mich schon recht gut, muß ich feststellen. Natürlich bleibe ich hier, Grek-1. Schließlich will ich wissen, warum Sie Ihre Bitten in so dringender Form vorgebracht haben."
„Es ist gefährlich", warnte Grek-1. Er wiegte den Oberkörper hin und her, als wolle er dadurch seinen Bedenken sichtbaren Ausdruck verleihen. „Aber ich weiß, daß ihr Terraner viel zu neugierig seid, als daß ihr euch von diesem Entschluß abbringen lassen würdet. Nur noch eine Bitte, Rhodan: Lassen Sie das Translatorgerät in meiner Kabine mit den Radarbildschirmen ihres Schiffes verbinden."
Der Mausbiber neben Rhodan lachte und entblößte dabei seinen einzigen Nagezahn.
Bei allen Göttern der roten Strudel, dachte Grek-1. Solch ein Wesen ist mir noch nie vorgekommen. Wie kann es mit einem einzigen Zahn seine Nahrung zerkleinern?
Im nächsten Augenblick verlor er den Halt und schwebte zur Decke des Raumes empor.
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