0230 - Finale für Twin
Grabesstille.
„Fertig!" ertönte die Stimme eines Technikers aus den Wandlautsprechern. „Bitte achten Sie auf das grüne Licht, Sir."
Perry Rhodan rührte sich nicht. Er hatte so oft über Hyperfunk gesprochen, daß ihn das ganze technische Beiwerk und die Geheimnistuerei der Funktechniker völlig kaltließen. Allerdings trug er dieses Mal seine Galauniform, denn seine Rede würde allen raumfahrenden Völkern der Galaxis gelten. Ihnen gegenüber hatte er die Größe des Solaren Imperiums zu repräsentieren.
Nir-Lah lachte trocken. „Selbst wenn es uns gelänge, nützte das weder uns noch Akon etwas. Wir würden mitsamt den neuen Erkenntnissen auf der Dunkelsonne zerschellen."
Baldru-Ram preßte die Lippen zusammen.
Alle schauten nun auf die Bildschirme. Die drei Schiffe waren inzwischen nahe genug, daß sie auch auf den Normalbildschirmen zu sehen waren. Bei der Helligkeit, die im galaktischen Zentrum herrschte, glänzten und gleißten ihre Schiffswände in der einfallenden Lichtfülle.
„Wir werden uns bis zum letzten Atemzug verteidigen!" erklärte Baldru-Ram. Wie hypnotisiert schaute er den Schiffen entgegen. Langsam glitt seine Hand zum Interkomschalter.
Nir-Lah legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Warten Sie noch, Baldru-Ram. Die Terraner schießen nicht auf Hilflose."
„Woher wollen Sie das wissen?" fragte der Kommandant unsicher. „Sie scheinen sehr viel von den Terranern zu halten, wie?" Nir-Lah lächelte. „Ich verschließe meine Augen und Ohren nur nicht vor Tatsachen, Baldru-Ram. Sehen Sie! Jetzt führen sie ein Bremsmanöver durch!"
Von den drei terranischen Schiffen ging plötzlich ein grelles, blauweißes Leuchten aus. Die Konturen der Schiffe verschwanden für einige Sekunden.
Dann fuhr ein heftiger Ruck durch die UMANHAT.
„Traktorstrahl!" schrie der Navigator. „Sie haben uns mit Traktorstrahlen eingefangen." Seine Stimme drückte Freude aus.
Baldru-Ram biß sich auf die Lippen.
„Was sollen wir jetzt tun, Nir-Lah? Hat-Mooh befahl die Aussendung eines Notrufs, falls wir von terranischen Schiffen behindert würden. Aber wie es aussieht, hindern sie uns nur am Sterben."
„Sie haben sich Ihre Frage selbst beantwortet", erwiderte Nir-Lah. „Es besteht kein Grund für uns, einen Notruf auszusenden."
„Aber es läge im Sinne von Hat-Moohs Plan", gab Baldru-Ram zu „Ich habe den Befehl über die UMANHAT!" sagte Nir-Lah in scharfem Ton. „Und ich stelle fest, daß die für einen Notruf vorgesehene Situation nicht gegeben ist." Baldru-Ram schwieg. Die drei Raumschiffe hatten wieder Fahrt aufgenommen, allerdings in entgegengesetzter Richtung. Sie zogen die UMANHAT in einem Kraftfeldnetz hinter sich her. Kommandant Baldru-Ram erteilte den Befehl, die Wirkung der Traktorstrahlen durch die eigenen Triebwerke zu unterstützen.
Nach zwei Stunden war von der Wirkung des Gravitationsfeldes kaum noch etwas zu spüren.
Plötzlich sprach der Hyperkom an. Das kantige Gesicht eines Terraners erschien auf dem Bildschirm.
„Terranisches Superschlachtschiff EURIDIKE an akonischen Schlachtkreuzer. Die gefährliche Zone liegt hinter Ihnen. Können Sie von hier aus mit eigener Kraft weiterkommen oder brauchen Sie unsere Hilfe noch?"
Unsicher blickte sich Baldru-Ram nach Nir-Lah um. „Was soll ich antworten, Nir-Lah?"
„Das, was Sie für richtig halten, Baldru-Ram."
Baldru-Ram erhob sich und verneigte sich vor dem dreidimensionalen Abbild des Terraners.
„Wir können uns jetzt selbst helfen. Kommandant und Besatzung der UMANHAT danken der EURIDIKE und den beiden Posbischiffen." Der Terraner winkte lässig ab. „Wir haben gerne geholfen. Ende!" Als das Bild erlosch, setzte Baldru-Ram sich wieder.
Gleichzeitig mit dem Auffl ammen des Grünlichtes entstand sein Abbild auf dem Kontrollbildschirm. Perry Rhodan begann zu sprechen. Er erklärte, daß das Solare Imperium weder die Macht der Akonen noch die Macht irgendeiner anderen Rasse zu fürchten brauchte. Knapp und prägnant schilderte er die Entdeckung des galaktozentrischen Sechseck-Transmitters und die Bedeutung dieses Tores zum Leerraum.
Danach kam er auf das Ultimatum der Akonen zu sprechen. Er schloß: „Die Akonen bedienen sich eigenartiger Methoden, um die Benutzung des Sonnentransmitters zu erzwingen. Wir wissen, daß sie achtzigtausend Kampfschiffe vor dem Transmitter zusammenziehen. Das ist kein diplomatischer Schritt mehr, sondern das kommt einer Kriegserklärung ziemlich nahe.
Das Solare Imperium könnte aus den
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