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0231 - Das System der Verlorenen

Titel: 0231 - Das System der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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getan. Den zweiten würde wahrscheinlich der Gegner tun. „Sir...?"
    Das war die Stimme des Cheffunkers. Er hatte ihm befohlen zu warten, während er Redhorse die nötigen Anweisungen gab, und ihn dann vergessen.
    „Wie rasch", erkundigte sich Perry, „können Nosinsky und seine Leute an die Oberfläche des Asteroiden und zu ihrem Fahrzeug zurückkehren?"
    Der Mann auf dem Bildschirm machte ein bedenkliches Gesicht.
    „Wie ich ihren Aussagen entnehme, Sir, können sie das selbst nicht abschätzen. Sie wissen nicht einmal, wie groß die Höhle ist."
    Perry traf einen raschen Entschluß.
    „Sobald Nosinsky sich wieder meldet - und auf keinen Fall früher", trug er dem Funker auf, „geben Sie ihm Bescheid, daß die CREST einen Hyperfunk-Peilstrahl aussenden wird. Der Funkverkehr zwischen Nosinsky und uns muß auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben, sonst ist es für den Gegner ein Kinderspiel, unsere Position zu bestimmen. Bis Nosinsky seine Gazelle erreicht, sind wir wahrscheinlich längst mitten im nächsten Gefecht, und der Peilstrahl kann keinen zusätzlichen Schaden mehr anrichten.
    Machen Sie Nosinsky klar, daß es ganz und gar seine Sache ist, sich bis zur CREST durchzuschlagen.
    Die einzige Hilfe, die wir ihm geben können, ist die Einpeilung. Ist das klar?"
    „Jawohl, Sir."
    „Gut", nickte Perry freundlich. „Ich könnte später, wenn Nosinsky sich meldet, vielleicht nicht mehr in der Lage sein, weitere Anweisungen zu geben."
    Er legte das Mikrophon zurück auf die Gabel, und das Bild mit dem Gesicht des Cheffunkers, voller Staunen über die rätselhafte Bemerkung, erlosch.
    Perrys Pessimismus erwies sich als wohlbegründet. Die CREST schoß schräg an Kalif vorbei, um dem Gegner das wahre Ziel ihres Vorstoßes zu verbergen, als der Orter einen Schwarm von gegnerischen Raumschiffen meldete. Materieortung war im Gewimmel der Asteroiden überaus schwierig, aber die Vielzahl der Objekte, die sich alle mit der gleichen Geschwindigkeit auf dem gleichen Kurs bewegten, war unübersehbar.
    Cart Rudo gab Alarm. Der Feind war noch ein paar hunderttausend Kilometer entfernt. Das Geschwader kam von Ural. In zwei oder drei Minuten würde es bis auf Gefechtsweite heran sein.
    Ein paar Sekunden später wurde eine zweite Flotte geortet. Sie kam aus einer anderen Richtung, wahrscheinlich von einem anderen der neun großen Asteroiden. Der Orter war nicht in der Lage, die genaue Zahl der feindlichen Einheiten zu bestimmen. Sie mußte jedoch nahe bei zweitausend liegen.
    Perry schaute nachdenklich auf den Bildschirm. Vom rötlichen Licht der beiden Sonnen überflutet, schob sich die würfelförmige Silhouette von Kalif an der CREST vorbei. Vergeblich durchsuchte Perry die Finsternis, um vielleicht den glitzernden Funken zu entdecken, der Captain Redhorses Raumschiff war.
    Als er den Blick wandte, bemerkte er, daß Cart Rudo ihn ansah.
    „Das sieht mulmig aus, Sir", bemerkte er ruhig. Perry nickte gelassen. „Wir werden versuchen, das Beste daraus zu machen. Wie weit ist Redhorse?"
    Rudo drückte einen Schalter, und aus einem Schlitz im Aufbau seines Pults glitt ein kleines Stück Druckstreifen.
    „Müßte in diesem Augenblick zur Landung ansetzen, Sir", las er ab. „Die Positronik errechnet seinen Abstand von Kalif zu weniger als zweitausend ..."
    Er stockte. Unwirklich grünes Licht flutete plöt zlich durch die weite Halle. Cart Rudo fuhr mit einem unterdrückten Schrei in die Höhe.
    Perry hob verwundert den Kopf, aber noch bevor sein Blick auf den Panoramaschirm fiel, wußte er, was geschehen war.
    Von dieser Schwierigkeit hatte Grek-1 nichts wissen können. Ihm stand der Weg zu jedem Transmitter offen. Aber nicht einem Terraner. Kalifs rotleuchtende Silhouette war verschwunden. Statt dessen hing vor dem finsteren Hintergrund des Weltalls eine strahlendhelle, giftgrüne Kugel aus Licht.
    Die Schaltstation hatte Redhorses Annäherung bemerkt und den Asteroiden mit einem Schutzschirm umgeben. Der Plan war vereitelt. Redhorse würde niemals in der Lage sein, das Schirmfeld zu durchdringen.
    Eine Sirene schrillte. Der Schwarm der gegnerischen Schiffe war in den Wirkungsbereich der Bordgeschütze eingedrungen. Cart Rudos mächtige Stimme dröhnte auf: „Feuer frei!"
    Perry sank mutlos in seinen Sessel zurück. Weder Redhorse noch Nosinsky durften im Stich gelassen werden. Seit Redhorses Start waren zwei Stunden vergangen. Jetzt, da es um Kopf und Kragen ging, würde er den Rückweg in einem Bruchteil dieser Zeit

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