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0231 - Das System der Verlorenen

Titel: 0231 - Das System der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwanden die Verfolger aus der Sicht. „Na also!" schrie Guerr. Conn war skeptischer, und nach kurzer Zeit erwies sich, daß er recht hatte. Die feindlichen Gleiter tauchten erneut auf. Die Tatsache allein, daß sie wieder im Blickfeld erschienen, bewies, daß sie mit höherer Geschwindigkeit flogen als beide Fahrzeuge der Terraner. Conn beobachtete sie eine Weile und stellte fest, daß das Geschwindigkeitsverhältnis noch viel ungünstiger war, als er zunächst geglaubt hatte. Die Verfolger näherten sich ihnen so rasch, wie ein moderner Tourenwagen auf einen Fußgänger zukommt.
    Conn sah nach vorn. Von der Höhlenwand war noch immer nichts zu sehen, und das Gelände war noch ebenso bar jeglicher Deckung wie Minuten zuvor. „Guerr...?"
    „Hier!" meldete Guerr sich unverzüglich.
    „Um auf deine Frage von vorhin zurückzukommen", sagte Conn ernst. „Von jetzt an drücken wir einer für den ändern die Daumen."
     
    *
     
    Die Schäden waren notdürftig behoben. Die CREST II stieß zum zweitenmal auf den Planetoidenring zu. Perry Rhodan war davon überzeugt, daß der unbekannte Gegner seinen Angriff wiederholen würde.
    Aber diesmal waren die Leute gewappnet. Jene kritischen Sekunden des panikerfüllten Staunens würden sich nicht wiederholen. Die schweren Geschütze würden den Feind erfassen, sobald er sich zeigte.
    Perry hatte seinen gewohnten Platz neben Cart Rud os Schaltpult wieder eingenommen. In Wirklichkeit wußte er genau, daß es nicht allein das Moment der Überraschung gewesen war, das der CREST so schwere Wunden zugefügt hatte. Es lag an der Zahl der Gegner. Die feindlichen Schiffe waren winzig im Vergleich mit dem terranischen Überriesen, aber sie kamen zu vielen Hunderten, und den Wesen, die sie flogen, bedeutete der Tod nichts.
    Im Grunde genommen bewunderte Perry die Fremden. Der Mut, mit dem sie sich in den Kampf stürzten, war einmalig. Das eigene Leben schien ihnen wenig wert. So wie die Fremden, überlegte Perry, benahmen sich nur Wesen, die etwas ungeheuer Kostbares zu beschützen hatten.
    Oder solche, fügte er in Gedanken hinzu, deren ganzes Streben darauf ausgerichtet ist, sich für etwas zu rächen.
    Grek-1 war inzwischen rehabilitiert. Die Mutanten hatten festgestellt, daß er bei seinem ersten Besuch im Schrotschuß-Transmitter tatsächlich keine Spur von intelligentem Leben gefunden hatte. Als er an Bord der CREST hierher zurückkehrte, war er fest davon überzeugt, daß das System verlassen sei. Auch seine Aussage, der ehemalige Planet KULLOCH sei von den „Meistern der Insel" in einer Strafaktion gegen die angeblich abtrünnigen Bewohner der Riesenwelt vernichtet worden, fand sich als Greks feste Überzeugung in seinem Bewußtsein verankert.
    Perry fragte sich, ob die Fremden etwa nur deswegen so mörderischen Widerstand leisteten, weil sie die CREST für ein Fahrzeug der „Meister der Insel" hielten.
    Er wurde abgelenkt. Captain Don Redhorse meldete sich über Interkom startbereit. Die CREST bewegte sich auf einem anderen Kurs als während des ersten Vorstoßes. Die Suchaktion des einsamen Städtekreuzers hatte sich gelohnt. Ein mondgroßer Asteroid war entdeckt worden, aus dessen Innerem charakteristische Streustrahlung drang. Der Asteroid hatte den Namen Kalif von Bagdad erhalten und war das Ziel des zweiten Vorstoßes der CREST. Captain Redhorse stand an Bord einer Kaulquappe im Schleusenhangar zum Start bereit. Redhorse sollte den Asteroiden anfliegen und auf ihm landen. Die CREST war lediglich dazu da, um ihm Feuerschutz zu geben.
    Perry hatte den Startbefehl noch nicht erteilt, da erreichte ihn ein zweiter Interkomspruch. Der Cheffunker teilte mit, er habe einen Anruf von der bislang vermißten Gruppe Nosinsky erhalten. Er schilderte kurz, was Conrad Nosinsky berichtet hatte. Perry fand keine Zeit mehr, darauf einzugehen. Der Kalif war nur noch zwei Millionen Kilometer entfernt. Redhorse mußte sofort starten, wenn er noch Erfolg haben wollte. Nosinskys Bericht bewies, daß der Gegner mit noch mehr Raumschiffen bereitstand als beim erstenmal und daß mit seinem Auftauchen in jeder Sekunde gerechnet werden mußte. Redhorse mußte auf Kalif gelandet und womöglich den Zugang zur Transmitterschaltstation gefunden haben, bevor die Fremden seine Kaulquappe entdeckten.
    Perry gab den entsprechenden Befehl. Eine Minute später meldete sich Redhorse und gab an, er bewege sich mit ständig wachsender Geschwindigkeit auf Kalif zu. Perry atmete auf. Der erste Schritt war

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