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0231 - Das System der Verlorenen

Titel: 0231 - Das System der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Hintergrund des Bildes zu, und aus dem Vordergrund schoben ständig neue Schiffe nach. Der schwarze Strich war unzweifelhaft der Ausflugspalts des unterirdisch angelegten Raumhafens, und wenn Conn das Bild, das er zuvor gesehen hatte, richtig deutete, dann würden in Kürze Hunderte der fremden Schiffseinheiten aus dem Innern von Ural hervorbrechen und sich in das Gewirr des Planetoidenringes stürzen.
    Der Vorgang erlaubte nur eine einzige Deutung. Ural machte mobil. Für ein kleines Luftkommando wurde nicht soviel aufgeboten. Es mußte etwas Größeres sein, wogegen sie sich zu wehren gedachten.
    Zum Beispiel die CREST selbst. Ein paar Sekunden lang gab sich Conn Nosinsky willenlos der Panik hin, die ihn bei dem Gedanken befiel, daß die CREST, ihre einzige Hoffnung auf Rückkehr in die heimatliche Galaxis, hier womöglich in eine Falle tappte, aus der sie sich nicht mehr befreien konnte. Niemand kannte die Technologie des Gegners. Seine Schiffe waren klein. An den Gestalten der Truppen gemessen, konnten sie kaum mehr als hundert Meter lang sein. Es war ihre Zahl, die Furcht erweckte. Wenn jedes von ihnen nur über eine einzige wirksame Waffe verfügte, und wenn sie es fertigbrachten, das Feuer von nur einem Zehntel der Gesamtflot te auf einen bestimmten Punkt des Schirmfelds der CREST zu konzentrieren, dann war das terranische Schiff unweigerlich verloren.
    Mit einem Ruck erwachte Conn aus der Starre. Er sah klar, was getan werden mußte.
    „Achtung!" gellte seine Stimme in den Helmempfängern der Männer. „Alle Mann halten sich zum sofortigen Abflug bereit. Sergeant Bryan -führen Sie ein paar Leute zu dem Gleiter, mit dem Leutnant LaCosta in wenigen Sekunden zurückkehren wird. Nehmen Sie außer dem Ihren zwei der erbeuteten Strahlwaffen und bemannen Sie den Gleiter. Warten Sie dann auf weitere Befehle."
    Mit einer knappen Handbewegung veränderte er die Einstellung seines Senders. „Guerr - hörst du mich? Komm sofort zurück!"
    Guerr bestätigte den Empfang des Befehls, aber Conn war schon mit dem nächsten Schritt seines Planes beschäftigt. Die CREST mußte gewarnt werden. Er setzte den Minikom in Betrieb und unterdrückte mit Mühe seine Erregung, als er, das kleine Gerät fest gegen die Helmwandung gepreßt, die antwortende Stimme des Ersten Funkoffiziers hörte.
    In aller Eile beschrieb er seine Beobachtungen. Der Funker bestätigte, daß die CREST tatsächlich auf den Asteroidenring zustieß und daß die allgemeine Mobilmachung auf Ural nur ihr gelten könne. Er klärte Conn jedoch auch darüber auf, daß die CREST schon einen Vorstoß unternommen und bei dieser Gelegenheit mit den Schiffen von Ural auf schmerzliche Weise Bekanntschaft gemacht hatte. Conn seinerseits versicherte, er werde alles in seiner Macht Stehende unternehmen, um den Gegner an einer Offensive gegen die CREST zu hindern.
    Für weitere Erklärungen reichte die Zeit nicht mehr aus. Guerr LaCosta war zurückgekehrt, und Herb Bryan und seine Männer hatten den Gleiter bestiegen. Conn mußte in jeder Sekunde mit dem Auftauchen von Fremden rechnen, denen die Vorgänge in der unmittelbaren Umgebung der Polizeistation aufgefallen waren. Und es gab nichts, was ihn bei der Ausführung seines Planes stärker gehindert hätte als ein zeitraubendes Geplänkel an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt.
    Vern Hebbel führte den Rest der Männer zu dem Gleiter, mit dem sie hierhergekommen waren. Conns Streitmacht verfügte damit über zwei Fahrzeuge, die beide erprobt waren und keine Mängel zu haben schienen. Die anderen beiden Gleiter wurden zurückgelassen. Für sie gab es keine Verwendung.
    Conn war der letzte, der den Kuppelbau verließ. Der Bildschirm zeigte nach wie vor den riesigen Raumhafen, von dem Schiffe in unvorstellbarer Zahl sich erhoben und in den Planetoidenring hinaus vorstießen. Augenscheinlich handelte es sich um eine Reportage, die den Zurückgebliebenen Aufschluß über die Lage geben sollte.
    Die Gleiter hoben ab und schössen davon. Conns Ziel war die Schleuse, durch die er mit seinen Leuten die Höhlenwelt betreten hatte. Er besaß nicht den geringsten Anhaltspunkt, um die Lage der Schleuse zu bestimmen. Aber die Höhle mußte ringsum begrenzt sein, und wenn er sich nur so hielt, daß er sich ständig von dem künstlichen Gestirn im Zentrum der Höhlendecke entfernte, dann mußte er über kurz oder lang auf die Begrenzung stoßen. Von da an brauchte er nur an ihr entlangzufliegen, um schließlich die Schleuse zu

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