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0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

Titel: 0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod spielt auf im Treppenhaus
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von den Fliehenden. Nicht mehr als zwei Schatten, die über die Straße huschten, aber nur noch knappe zwanzig Yards trennten uns von den Gangstern, und das ist keine große Entfernung für eine Pistolenkugel.
    Einer der Schatten blieb wie angewurzelt stehen, mitten aus dem Lauf heraus,'als habe ihn eine Riesenfaust angehalten. Ich hörte den Schrei einer Männerstimme, hörte den Fall des Körpers und dann nur noch das Laufen zweier Füße.
    Der andere flüchtete weiter, und dann geschah es, dass plötzlich helle Lichtstreifen breit über der Straße lagen. Erschreckt durch die Schüsse hatten mehrere Leute Licht in ihren Wohnungen gemacht. Der Schein fiel aus den Fenstern auf die Straße. Der Flüchtende musste die Lichtbahnen durchqueren. »Bleib stehen!«, schrie ich, als er durch das Licht sprang.
    Er gehorchte nicht. Ich wiederholte die Warnung.
    Seine Gestalt tauchte im nächsten Lichtschein auf. Ich schoss. Der Mann fiel und rollte aus dem Licht ins Dunkel.
    Phil überholte mich. Eine Sekunde lang verharrten wir.
    »Kümmere dich um die Leute!«, sagte ich. »Montalban sagte, Rallaro unternähme irgendetwas im Hafen. Ich gehe hin. Komm nach, sobald du das hier erledigt hast, und bringe ein Dutzend Cops mit.«
    »Sei vorsichtig!«, antwortete Phil nur. Dann drehte er um und lief zurück zu jener Stelle, an der Federigo Montalban auf dem Straßenpflaster lag.
    Ich legte einiges Tempo vor. Sie wissen, dass nur der Westside Highway die Desbrosses Street vom Hafengelände trennt. Ich überquerte seine breite Fahrbahn in großen Sprüngen, denn es ist eine ziemlich heikle Angelegenheit, den Highway an einer anderen Stelle als an den vorgesehenen Übergängen zu passieren.
    Pier 29 war das erste Pier hinter den Calorai-Lagerhäusern.
    Er war von nur wenigen Bogenlampen erhellt. In ihrem Schein warfen die Kräne und Bauten des Piers gespenstische Schatten. Ich drosselte mein Tempo und bewegte mich langsamer vorwärts. Ich blieb dabei möglichst im Schlagschatten der Unterstellhütten, wie sie für die Hafenarbeiter auf allen Piers stehen, und der Kräne.
    Als ich ungefähr die Mitte des Piers erreicht hatte, erkannte ich die Umrisse eines nicht sehr großen Schiffes, das dort festlag. Ich schlich dreißig oder vierzig Yards näher, und jetzt hörte ich auch die Stimmen von Männern, sah den Glühpunkt einer Zigarette.
    Ich ging in die Knie. Gegen den Himmel erkennt man in der Dunkelheit leichter die Umrisse. Etwas Großes stand vor dem Schiff, aber ich brauchte ein paar Minuten, um zu enträtseln, dass es sich um einen Lastwagen handelte, der so stand, dass ich ihn von vorne sah.
    Näher heran konnte ich jetzt nicht mehr, denn zwischen dem Laster und mir schaukelte an einem Mast eine Bogenlampe.
    Ich ließ das Magazin aus meiner Pistole gleiten. Viele Patronen konnten nicht mehr darin sein, und zur Vorsicht schob ich das Reservemagazin ein. Ich lud durch, richtete mich ein wenig auf und rief: »Achtung! Hier ist das FBI! Kommen Sie sofort mit erhobenen Händen nach vorn.«
    Einen Augenblick lang herrschte völlige Stille. Der Anruf musste die Männer am Lastwagen gelähmt haben. Dann brandeten Stimmen auf. Sie redeten durcheinander und außerdem in Spanisch, und ich verstand sie nicht.
    Ich wiederholte die Aufforderung.
    »Kommen Sie nach vorn ins Licht! Wir schießen, wenn Sie Widerstand leisten.«
    Aus der Dunkelheit jenseits des schwankenden Lichtkranzes, den die Bogenlampe auf das schlüpfrige und schmutzige Pflaster des Piers malte, rief ein Mann: »Was wollen Sie von uns?«
    Ich erkannte die Stimme. Sie gehörte Matthew Bender, jenem Weißem, der im Arriba Nightclub eingegriffen hatte, und den Juan Rallaro Don nannte.
    Mr. High hatte auf unseren Wunsch Nachforschungen über diesen Mann anstellen lassen. Den Bericht hatten wir bereits vor Tagen erhalten. Bender wär nicht vorbestraft. Er bezeichnete sich selbst als Agent und Handelsmakler, und er hatte einige Zeit in Puerto Rico gelebt.
    »Wir wollen feststellen, was Sie auf dem Gelände treiben. — Schluss mit dem Theater! Kommen Sie heraus!«
    Drüben sagte Matthew leiser, aber verständlich.
    »Das hat keinen Zweck mehr, Juan. Dieses Mal haben sie uns erwischt.«
    Rallaro antwortete in Spanisch, genauer gesagt: er schrie.
    Bender unterbrach ihn, jetzt ebenfalls brüllend: »Du bist verrückt, Juan! Ich denke nicht daran, mich von den G-men zusammenschießen zu lassen. Sieh zu, wie du mit ihnen fertig wirst.«
    Seine Stimme schallte über die Pier: »He, ihr

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