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0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

Titel: 0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod spielt auf im Treppenhaus
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trug.
    »Das sieht aus, als behieltest du recht«, sagte ich zu Phil. »Ich kann mir vorstellen, dass man in einer solchen Flasche eine ganze Portion Heroin oder ein anderes Rauschgift unterbringen kann, wenn man das Zeug in flüssigkeitsdichten Kunststoffröhren verpackt.«
    Wir sprangen vom Lastwagen herunter.
    »Stellen Sie den Wagen und die Ladung sicher. Der Truck wird von der technischen Spezialabteilung des FBI noch untersucht.«
    Wir fuhren zum Hafen zurück. Die Mordkommission der City Police hatte ihre Aufgabe erledigt und war abgefahren. Eine Reihe von Cops sperrte das Pier ab. Jenseits der Sperre wimmelten die Journalisten herum.
    Unsere Kollegen beschäftigten sich immer noch mit der Schiffsbesatzung. Die Leute wollten nicht recht mit der Sprache heraus.
    Sie fürchteten sich offensichtlich vor dem Kapitän, der ein tyrannisches Regiment über die Männer zu führen schien, aber immerhin ergaben die Aussagen, dass sich an Bord der Dolores geheimnisvolle Dinge abspielten.
    In Puerto Rico war die gesamte Mannschaft vor der Beladung des Schiffes mit dem Rohrzucker beurlaubt worden, und hier in New York hatte der Kapitän sie alle um Mitternacht in die Kojen gejagt und hatte die Türen zu den Kabinen von außen abgeschlossen. An den Geräuschen hatten sie festgestellt, dass sich Männer an Bord bewegten. Mehr wussten oder wollten die Matrosen nicht sagen.
    Auf dem Weg zum Kapitän trafen wir auf den Inspektor des Küstenschutzes und eine Gruppe von Beamten. Die Uniformen der Männer waren verdreckt, als kämen sie aus einem Abwasserkanal.
    »Wir haben keinen geheimen Laderaum entdecken können«, sagte der Inspektor. »Als letzte Möglichkeit müssten wir die Bohlen des Schiffsbodens aufreißen. Zwischen den Spanten kann immerhin einiges untergebracht werden, aber dort unten steht das sogenannte Bilgenwasser, und jede Ware, die dort unten verstaut wird, würde verderben.«
    »Auch wenn sie in dicht verschlossene Flaschen abgefüllt wird?«
    Der Mann zog die Augenbrauen hoch. »Nein, dann natürlich nicht.«
    »Wir haben die Schmuggelware gefunden. Sie bestand aus abgefülltem Rum! Ein ganzer Lastwagen voll.«
    Der Inspektor fluchte.
    »Dann müssen wir die Bohlen aufreißen. Hölle, ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben. Sie müssen die Bohlen jeweils wieder zugenagelt haben, sobald die Ware entnommen war. Ein ganzer Lastwagen voller Schnapsflaschen ist schließlich kein Pappenstiel.«
    Während die Küstenschutz-Männer zurück in den Bauch des Schiffes gingen, nahmen wir uns den Kapitän vor.
    Der Mann wehrte sich lange, aber als der Morgen schon über dem Hafen von New York graute, gab er auf.
    »Okay«, stöhnte er, »ich gebe es zu. Habe ein wenig geschmuggelt.«
    Wir überließen den Rest einem Kollegen. Es war jetzt etwa fünf Uhr morgens. Ich rief den Chef in seiner Privatwohnung an. Eine halbe Stunde später trafen wir uns in Mr. Highs Büro. Der Chef ließ einen Stenotypisten holen.
    Eine Stunde nach Fertigstellung des ersten Berichtes und nach der Vorlage des von uns unterschriebenen Protokolls, stellte der Untersuchungsrichter Haftbefehle gegen Juan Rallaro, Floyd Bereira, Rino Galvarez und alle anderen Mitglieder der Rallaro-Gang aus.
    ***
    Ein paar Zeitungen waren schnell genug gewesen, um die Ereignisse der Nacht noch in den Morgenausgaben zu bringen. Die Presseabteilung des FBI war mit Auskünften nicht kleinlich gewesen, und so lauteten die Schlagzeilen:
    Schießerei zwischen FBI-Beamten und Gangstern im Puerto Ricaner-Bezirk FBI sprengt Schmugglergruppe Neue Mordanschläge in der Desbrosses Street Ich glaube, noch nie wurden im Puerto-Viertel um die Desbrosses Street so viele Zeitungen gekauft. Der Bezirk summte vor Erregung. Überall standen die Leute zusammen und debattierten miteinander.
    Gegen Mittag ließ der Herald Guardian ein Sonderblatt in einer kleinen Auflage drucken. Die Balkenüberschrift lautete:
    Juan Rallaro und seine Bande sind verhaftet worden Diese Meldung, die die Erregung der Leute bis zur Siedehitze anfachte, war eine Ente. Weder Rallaro noch Bereira, noch irgendein Mitglied des inneren Kreises der Bande befand sich zu dieser Stunde in Haft, denn obwohl eine große Auswahl Cops die Straßen durchkämmte, obwohl alle Schlupfwinkel und Orte, an denen sich die Männer um Rallaro und er selbst aufzuhalten pflegten, durchsucht wurden — keiner wurde entdeckt. Die Gangster waren wie vom Erdboden verschwunden.
    Phil und ich fuhren den ganzen Vormittag mit einer Gruppe

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