0232 - Die Zeitfalle
übliche Sichelkopf der Maahks war durch Mutation in zwei gleiche Hälften gespalten. Sie standen schräg seitlich weg und konnten etwas bewegt werden. Jede Hälfte verfügte über zwei Augen. Beuklas Haut war schuppig und grün.
Er hatte lange auf diesen Augenblick gewartet.
Niemand wußte noch, was die Vorfahren verbrochen hatten, um sich den Zorn der Meister der Insel zuzuziehen. Sie hatten den Transmitter bewacht, und dann war eine Flotte im Auftrag der Herren gekommen und hatte den Riesenplaneten zerstört. Die überlebenden Maahks waren mit den Bruchstücken in den Raum geschleudert worden. Nur wenigen gelang es, in der Tiefe der entstandenen Kleinplaneten Schutz zu finden und weiterzuleben. Sie mutierten. Und sie vermehrten sich.
Beukla war ein Nachkomme jener Transmitterwächter, die von ihren Auftraggebern so schmählich verraten worden waren.
Beukla hatte den Meistern der Insel Rache geschworen.
Heute war der Tag, an dem er seinen Schwur einlösen konnte..
„Sie haben Verstärkung erhalten, Kommandant."
„Um so besser für uns. Wir werden schon mit ihnen fertig. Findest du nicht, Brelax, daß sich die Form ihrer Schiffe verändert hat? Früher hatten sie keine Kugeln."
Brelax, Erster Offizier der Kampfhornisse, senkte den Sichelkopf.
„Du hast rechte Beukla. Aber es ist auch viel Zeit vergangen, seit die Meister unsere Vorfahren überfielen. Sie haben neue Schiffe gebaut und bessere Typen entwickelt. Bei uns ist alles so geblieben, wie es von jeher war. Ich fürchte, es wird nicht leicht sein, sie zu vernichten."
„Ich will ihnen Schaden zufügen, das ist alles. Ich weiß, daß wir es nicht schaffen, die Meister zu schlagen. Jetzt nicht mehr, wo sie mit solcher Übermacht erscheinen. Aber ich bin trotzdem froh, denn nun werden wir soviel von ihren Schiffen zerstören, wie wir können. Den Kurs tiefer, Brelax. Wir greifen von unten an. Ja, ihr Führungsschiff. Es ist der gleiche Typ wie jener Raumer, den wir verjagten und der leider entfloh. Aber er kam sicher nicht weit. Er wird irgendwo in der Unendlichkeit darauf warten, daß man ihn findet. Immerhin muß er diese Flotte dort alarmiert haben. Zu dumm, nun wird bekannt, daß wir die Katastrophe damals überlebten.".
Die Hornissen griffen an. Jedes Schiff suchte sich keinen Gegner selbst aus und bemühte sich, ihm soviel Schaden wie möglich zuzufügen, ehe es von den unbekannten Waffen erfaßt und vernichtet wurde.
Beukla sah die verheerende Wirkung der fremden Waffen. Er wußte von der ersten Sekunde an, wie sinnlos der Kampf war, aber lieber wäre er auf der Stelle gestorben, als daß er den Befehl zum Rückzug gegeben hätte. Natürlich kannte er die Konsequenz seines sinnlosen Vorgehens, das nicht nur Rache, sondern auch Selbsterhaltung bedeutete: er mußte den anderen Schiffen mit gutem Beispiel vorangehen.
Nach dem, was er bisher gesehen hatte, kam das einem sofortigen Selbstmord gleich.
Auf dem Bildschirm erschien die Unterseite der CREST.
„Sie werden kaum mit einem Angriff von dieser Seite aus rechnen", vermutete Brelax, mehr um sich selbst zu beruhigen als seinen Kommandanten. „Vielleicht gelingt es uns, ihren Schirm zu durchdringen."
Beukla nickte. Natürlich gelang es nicht. Der Schirm der CREST hielt. Er war andere Dinge als die Hornissen gewohnt. Zwar registrierten die Überwachungsinstrumente in der betreffenden Abteilung einen geringfügigen Energieverlust, aber der war unter den gegebenen Umständen völlig normal. Schon ein kleiner Meteorit würde beim Aufprall auf den Schutzschirm dem Schiff Energie entziehen. Brelax hatte eine Idee. „Vielleicht können wir den Schirm durchdringen, wenn wir mit mehreren Schiffen zugleich angreifen. Aus allen Geschützen feuernd."
Beukla dachte eine Weile über den Vorschlag nach.
„Wir werden es versuchen", stimmte er schließlich zu und gab dem Funker den Auftrag, zehn Hornissen herbeizurufen und die Kommandanten mit ihm zu verbinden. Er wollte ihnen persönlich seine Anweisungen geben. Dann bediente er die Kontrollen seines Schiffes und wendete in weitem Bogen, um sich von der CREST zu entfernen.
Die Schlacht tobte inzwischen weiter. Wütend griffen die Hornissen die weit überlegenen Terraner an, ohne einen einzigen Abschuß zu erzielen. Das Gegenteil war der Fall. Die Atombomben der Terraner detonierten mitten in den dichten Pulks und vernichteten mehrere Angreifer auf einmal. Rudelweise trieben die steuerlosen Wracks davon und Wurden ein Teil des gigantischen
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