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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Einhalt gebot. Denn Nicole war zwar wählerisch, aber die Anzahl der Geschäfte, Kaufhäuser und Boutiquen war gewaltig.
    Zamorra fühlte sich etwas unbehaglich. Nicht allein, weil Nicole in aller Regel dezent nach seinem Scheckheft zu fragen pflegte, weil sie das ihre ausnahmsweise wie immer gerade nicht bei sich hatte, sondern weil er sich beobachtet fühlte.
    Aber so oft er sich umsah, konnte er keinen heimlichen Beobachter entdecken. Dennoch wurde er das Gefühl nicht los, daß immer jemand in seiner Nähe war, der ihn unter Beobachtung hielt. Das Amulett selbst zeigte nichts an.
    Schließlich stellte Nicole fest, daß sie Hunger verspürte. Also wurde der Einkaufsbummel unterbrochen. Danach zeigte Zamorra demonstrativ auf die Uhr.
    »Die Besichtigung«, sagte er.
    »Was für eine Besichtigung?« fragte Nicole. Zamorra holte tief Luft. »Die des Zauberbuchs mit Preisvorstellung und so«, erinnerte er. »Wir sollten uns darum kümmern.«
    »Aber es ist doch erst kurz nach Mittag«, wehrte sich Nicole. Zamorra schüttelte den Kopf. »Kennst du dich denn selbst so schlecht? Auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir doch auch wieder an Boutiquen vorbei… außerdem können wir ruhig ein wenig Ruhepausen einlegen. Dazu kommt…«, und er berichtete von seinem Gefühl des Beobachtetwerdens.
    »Von dem Chinesen?« fragte Nicole und hob die Brauen. Sie machte eine kurze Handbewegung. Zamorra sah in die Richtung. Er atmete verblüfft tief durch. Etwa zwanzig Meter weiter wandte sich gerade ein Mann ab und verschwand. Zamorra sah noch den Zopf.
    Der Chinese!
    »Warum mag er uns nachspionieren? Ob er auch zu den Dämonen gehört?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Zamorra. »Komm, gehen wir zum Hotel zurück.«
    Der Chinese zeigte sich nicht wieder, obwohl Zamorra jetzt gezielt nach ihm suchte. Schließlich erreichten sie das Hotel. Plötzlich faßte Nicole nach Zamorras Arm.
    »Siehst du, was ich sehe?« fragte sie.
    Zamorra registrierte, daß der weiße Cadillac nicht mehr alleiniger Blickfänger vor dem Hotel war. Ein zweiter weißer Wagen gesellte sich soeben dazu - ein Rolls-Royce, dessen Chromteile vergoldet waren.
    »Also, das ist eine Frechheit«, behauptete Nicole. »Der stiehlt mir doch glatt die Schau!«
    Zamorra lächelte. »Wenn ich Gryfs und Teris Beschreibungen richtig im Kopf habe - dann muß das Ted Ewigk sein«, sagte er. »Komm, schauen wir mal nach, ob er es ist.«
    Ein blonder Wikingertyp stieg aus dem großen Wagen, auf der anderen Seite ein dunkelhaariges Mädchen, dessen Erscheinung eher in den Hörsaal einer Universität als in einen solchen Edelschlitten paßte.
    »Ted Ewigk?« erkundigte sich Zamorra und stellte Nicole und sich vor. Der Reporter schmunzelte.
    »Schau an, endlich lernen wir uns auch mal direkt kennen. Sagen Sie nicht, Sie wären wegen dieses Buches hier.«
    »Sie auch, Ted?«
    »Mal sehen. Es soll in Kürze eine Besichtigung stattfinden«, erklärte Ted. »Mich interessiert die Sache nur mal so.«
    Zamorra sah das dunkelhaarige Mädchen nachdenklich an. Er fühlte, wie sich das Amulett meldete - und sofort wieder ruhig wurde. Eine Fehlanzeige? Aber das hatte Zamorra noch nie erlebt. Wie sollte er das merkwürdige Verhalten der Silberscheibe deuten?
    Auf jeden Fall war es besser, auf der Hut zu sein. Er nickte dem Reporter zu. »Wir sehen uns dann gleich - erst mal die vielen Päckchen nach oben bringen…«
    Ein paar Minuten später öffnete Zamorra die Tür der Zimmerflucht und trat ein. Nicole folgte ihm und schloß, einer alten Gewohnheit folgend, ab. Zamorra durchquerte den schmalen Vorraum und betrat das eigentliche Zimmer, warf die Päckchen schwungvoll aufs Bett und hörte Nicoles protestierenden Aufschrei. »Geh doch nicht so grob damit um…«
    Sie stürmte an ihm vorbei - und genau in etwas hinein, das wie eine Lichtschranke aufblitzte.
    Ihr gellender Aufschrei ließ Zamorra erschauern.
    ***
    Grigorij Semjonowitsch Taskanoff, Einsatzleiter der kleinen Agentengruppe, näherte sich der rothaarigen Sylvie Mandar mit äußerst gemischten Gefühlen. Er traute Wassilowitchs Künsten doch nicht so ganz über den Weg, der ihn mit einer Sperre des Unterbewußtseins versehen hatte. Die sollte bewirken, daß Taskanoff nicht zu hypnotisieren war.
    Dennoch fühlte sich Taskanoff bei seinem selbstgewählten Auftrag gar nicht wohl in seiner Haut. Er hatte das Gefühl, den schwersten Part ihrer Arbeit erfüllen zu müssen. Wassilowitch, der sich nur um das Buch selbst zu kümmern brauchte, und

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