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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wort. Für ihn, der wußte, daß es sich um das Buch eines Dämons handelte, klang die Story unwahrscheinlich. Der Schätzpreis, der genannt wurde, entsprach der Hintergrundgeschichte und war immens hoch.
    Ted sah wieder zu Ute. Sie zuckte mit keiner Wimper. Beeindruckte die hohe Summe sie nicht? Er trat an den Tisch, und seine Hand berührte das Buch. Er konnte nichts spüren und wünschte sich, er hätte seinen Dhyarra-Kristall mit hierher genommen. Er griff nach dem Umschlagdeckel und wollte das Buch öffnen, um einen Blick hinein zu tun.
    Eine schmale Hand legte sich auf die seine.
    »Bitte nicht, Herr«, sagte der Chinese. »Es ist - ein wenig riskant, es zu öffnen.«
    Ted sah ihn an.
    »Sheng Li-Nong ist mein unwürdiger Name, Herr«, lächelte der Chinese. »Bitte, öffnen Sie das Buch nicht.«
    »Sie scheinen etwas mehr darüber zu wissen als der Aktionator«, sagte Ted und warf jenem einen kurzen Blick zu. Aber das Gesicht des Mannes regte sich nicht.
    »Mein Wissen ist überaus gering, Herr«, versicherte der Chinese. »Doch glauben Sie mir, es ist wirklich nicht gut, dieses Buch zu öffnen. Es muß erst behandelt werden. Sie verstehen? Es könnte eine Katastrophe geben.«
    Ted preßte die Lippen zusammen. Und wie er verstand!
    Er wußte jetzt, daß alle Anwesenden eingeweiht sein mußten! Gefährlich, das Buch zu öffnen, nötige Behandlung… der Chinese sprach zu Ted wie zu einem Eingeweihten. War er ein Dämon? Ein Dämon wie alle anderen, die diese Worte kommentarlos hinnahmen? Und hielt er auch Ted für einen Dämon, der hinter dem Buch her war wie die anderen?
    »Wieso ist es gefährlich?« fragte da die schwarzhaarige Russin. »Das verstehe ich nicht.«
    »Können Sie sich das nicht denken?« fragte der Chinese höflich.
    »Ich denke«, sagte der Auktionator, ohne auf die Unterhaltung einzugehen, »Sie haben sich jetzt ein Bild von dem Gegenstand gemacht. Bitte, verschließen Sie ihn wieder.«
    Das Buch wurde eingepackt. Ted EWigk kehrte zu seinem Sessel zurück und ließ sich wieder neben Ute Enkheim nieder.
    Er schüttelte den Kopf.
    Der Auktionator stand unter einem Bann! Er leierte seinen Spruch herunter wie ein Automat. Der Chinese schien eine Art Drahtzieher der Auktion zu sein. Und alle Versammelten waren dämonisch!
    Nein, nicht alle. Die Russin nicht! Ihre Frage war einfach zu ehrlich gekommen.
    Ted fragte sich, was mit Zamorra los war. Warum war er nicht erschienen? Er hatte doch kommen wollen.
    »Gehen wir?« fragte er das Mädchen. Ute Enkheim sah ihn an wie einen Fremden.
    »Sie können ja gehen«, sagte sie kühl, obgleich Ted sich erinnerte, daß sie beim Du gelandet waren. »Ich möchte aber noch ein wenig hier bleiben.«
    Verrückt! dachte Ted. Sie wird doch sofort rausgeschmissen, wenn sie allein hier bleibt!
    Im gleichen Moment hörte er die Russin ihre Frage von vorhin wiederholen. »Bitte, Herr Sheng, wieso muß dieses Buch erst einer Behandlung unterzogen werden, ehe man es öffnen darf?«
    Der Chinese lächelte.
    »Das erkläre ich Ihnen gern, aber nicht hier. Wenn Sie mir bitte folgen möchten?«
    Ted Ewigk erhob sich wieder. Er sah Ute Enkheim an.
    »Ich werde mal Professor Zamorra aus seinem Zimmer klopfen. Anschließend sind wir im Foyer oder in der Bar zu finden, falls du uns suchst«, sagte er und verließ den Raum.
    In der Tür sah er sich noch einmal um. Ute hatte ihren Platz jetzt endlich auch verlassen und stand an dem flachen Tisch. Etwas stimmte nicht. Teds Gespür meldete sich, aber es wollte ihm nicht verraten, worauf er zu achten hatte. Da war eine Kleinigkeit gewesen, irgend eine Bewegung. Aber welche Bedeutung hatte sie?
    Schulterzuckend verließ er den Raum, um an der Rezeption nach Zamorras Zimmernummer zu fragen.
    ***
    Die Interessenten verstreuten sich wieder. Sylvie Mandar und der Playboy blieben noch eine Weile zusammen und unterhielten sich, während Taskanoff sich absetzte. Immerhin hatte er ja einen Auftrag zu erfüllen. Er mußte Zamorra töten. Daß dieser nicht hier erschienen war, bereitete ihm Sorgen. Immerhin war er in der Lage, zu denken, wenn auch nur noch in dem schmalen Bereich, den der Hexen-Bann ihm ließ.
    Nebenbei brachte er es noch fertig, Zufriedenheit zu empfinden darüber, daß sich Tamara Galinovsk an ihren Auftrag hielt und sich an den Chinesen heran machte!
    Sheng Li-Nong ging in Richtung der Aufzüge. »Ich habe in meinem Zimmer die näheren Unterlagen über das Buch«, verriet er. Tamara Galinovsk warf ihm einen kritischen

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