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0233 - Allein in der Drachenhöhle

0233 - Allein in der Drachenhöhle

Titel: 0233 - Allein in der Drachenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Männer, die auch den Einsatz vor Lady Sarahs Haus gefahren hatten. Sie wunderten sich natürlich, als sie Suko und mich erkannten.
    Ich lächelte. »Wieder nichts, Freunde.«
    »Falscher Alarm?« fragte mich der Einsatzführer.
    »Nein, aber Sie brauchen nicht mehr einzugreifen. Sie Sache hat sich bereits erledigt.«
    Der Mann nickte und senkte seinen Blick. Ich konnte mir denken, dass er frustriert war. Vielleicht kam er sich auch auf den Arm genommen vor. Deshalb legte ich ihm eine Hand auf die Schulter und sagte:
    »Machen Sie sich nichts daraus, es ist nicht Ihre Schuld.«
    Er hob den Kopf und schaute mich an. Im Licht der Scheinwerfer schimmerte sein Gesicht bläulich weiß. »Kann ich Ihnen mal eine Frage stellen, Sir?«
    »Natürlich!«
    »Ich habe einiges von Ihnen gehört, Sir. Sie sollen sich mit übersinnlichen Dingen beschäftigen. Deshalb frage ich Sie, ob es stimmt, dass hier noch vor wenigen Minuten eine Kirche gestanden hat?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und jetzt ist sie weg?«
    »Sehen Sie eine?«
    Er schluckte. »Nein, das nicht, aber…« Er schlug sich gegen die Stirn und sprach nicht mehr weiter.
    Danach machte er kehrt und rannte wütend davon. Was er dabei sagte, verstand ich nicht. Für ihn aber schien eine Welt zusammengebrochen zu sein.
    Dem Chef der Feuerwehrmannschaft erging es ähnlich. Nur wurde er ärgerlicher und redete von einem falschen Alarm und davon, dass der Mann, der ihn ausgelöst hatte, bestraft werden müsse. Das wiegelte ich ab. Derjenige, der Feuerwehr und Polizei holte, hatte es nur gut gemeint.
    »Und wenn wir woanders hätten löschen müssen?«
    »Sie brauchten ja nicht. Zudem war es kein grober Unfug, von dem Sie gesprochen haben.«
    Überzeugt hatte ich den Mann nicht. Knurrend zog er ab, seine Leute nahm er mit. Noch einmal war der leere Platz vom Lärm der anfahrenden Wagen erfüllt, danach herrschte Stille.
    Eigentlich hatten wir hier auch nichts mehr verloren. Ich schaute Lady Sarah an. »Wohin soll ich Sie bringen? In ein Hotel? Zu…«
    »Nein, nein, John, geben Sie sich keine Mühe und raten Sie nicht herum. Ich fahre nach Hause. Da können Sie mich absetzen.«
    »Das geht nicht, Mrs. Goldwyn. Es sind zwei Fenster in Ihrem Haus zerstört…«
    »Wer sollte mich schon stehlen?«
    »Das sagen Sie so einfach. Schließlich sind Sie eine Mitwisserin.«
    Sie hob den Arm und auch den rechten Zeigefinger. »Die jetzt allerdings nichts mehr in der Hand hält. Keinen Trumpf der Magie. Was sollen die mit mir altem Weib schon anfangen. Wenn mich jemand im Dunkeln entführt, dann lässt er mich im Hellen wieder laufen.«
    Suko und ich mussten beide lachen. Das war wieder typisch Lady Sarah. Die alte Dame ließ sich so leicht kein X für ein U vormachen. Da war sie resolut.
    »Nein, mein Junge, ich habe eine andere Idee. Sie brauchen mich auch nicht nach Hause zu bringen. Ich werde woanders die Nacht verbringen.«
    »Doch bei uns?« fragte Suko.
    »Nein, nein, bei einem Freund.«
    Da war ich perplex. Lady Sarah wollte zu einem Freund. Etwas ganz Neues. »Darf man denn den Namen erfahren?« erkundigte ich mich grinsend.
    »Schämen Sie sich, John. Wenn ich schon Ihr Gesicht sehe, dann erkenne ich hinter Ihrer Stirn die schmutzigsten Gedanken. Es ist nicht so, wie Sie es vielleicht angenommen haben. Ich werde bei einem Freund bleiben. Und dieser Freund ist der Pfarrer der Gemeinde. Schließlich trage ich einen Teil der Schuld daran, dass die Kirche verschwunden ist. Ich muss das dem Mann erklären und werde versuchen, soviel wie möglich gut zu machen. Klar?«
    »Ja, ich habe verstanden.«
    »Dann ist ja alles in Butter.«
    Da war wirklich nichts zu machen. Wir kannten Lady Sarah. Was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, das führte sie auch durch. Sie hatte eben ihren eigenen Dickschädel.
    Und der Pfarrer kam. Ich hatte ihn noch nie gesehen. Er war vielleicht ein wenig jünger als die Horror-Oma, rang verzweifelt die Hände und jammerte.
    Es würde schwer für Sarah Goldwyn werden, ihm die Sache zu erklären. Sie machte es geschickt und riet ihm, doch erst einmal einen Whisky zu trinken.
    »Aber nicht allein, Father, ich trinke einen mit.«
    »Die Kirche, sie…«
    »Sie wird wieder aufgebaut. Und ich trage mein Scherflein dazu bei, darauf können Sie sich verlassen.« Sie hakte sich bei dem Pfarrer unter und ging mit ihm weg. Uns warf sie noch einen Abschiedsblick zu, in dem auch Dankbarkeit für die Lebensrettung zu lesen war.
    »Eine wirklich bemerkenswerte Frau«,

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