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0234 - Das Rätsel von Stonehenge

0234 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: 0234 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vor Kraft. Und es begann wieder einmal aus sich heraus zu handeln.
    Der Körper des toten Drachen veränderte sich.
    Es war, als verlöre er seine Farbe.
    Zamorra kniete sich auf den harten Boden. Seine Hände umfaßten das kaum merklich vibrierende Amulett. Tatsächlich wurde der Drachenkörper farblos, aber damit fand die Veränderung noch kein Ende.
    Er wurde durchsichtig.
    Ganz langsam stieg die Transparenz. Zuerst wurden undeutliche und verwaschene Dinge sichtbar, die Zamorra für Rippen hielt. Aber je mehr auch die Panzerhaut und das Fleisch durchsichtig wurde, verblaßten auch die Knochen. Schließlich lag ein gläserner Drache vor Zamorra.
    Der Meister des Übersinnlichen erkannte, woran der Drache gestorben war. Er hatte seine letzte Mahlzeit nicht vertragen. Der in einem Stück geschluckte Echsenmann hatte fürchterlich im Innern des Drachen gewütet. Zwar war er jetzt auch tot, aber sein Toben mit Zähnen und Klauen in den letzten Sekunden seiner Existenz hatte noch ausgereicht, dem Drachen den Rest zu geben.
    Zamorra schluckte.
    Merlin hatte wirklich liebreizende Wächter!
    Aber da war noch etwas im Innern des gläsernen Drachen.
    Der Zentrumsstein! Zamorra konnte ihn deutlich erkennen.
    »Wie sag ich’s meinem Kinde«, murmelte er. »Oder besser: wie komme ich an das Ding heran?«
    Vielleicht… mit Hilfe des Amuletts! Wenn es wieder so stark war wie früher, fand es einen Weg.
    Hol mir den Zentrumsstein! befahlen Zamorras Gedanken intensiv.
    In einem lautlosen, blitzschnellen Vorgang verschoben sich drei der seltsamen Hieroglyphen auf dem umfassenden Silberband des Amuletts. Es ging so schnell, daß Zamorra nicht mehr mitbekam, welche der Zeichen sich wie bewegt hatten.
    Aber der Drache begann zu dampfen.
    Dann fiel er langsam in sich zusammen. Es war ein gespenstischer Anblick, wie die gläserne Masse schrumpfte und irgendwo versickerte. Mit ihr löste sich auch der Echsenmann auf. Nur der Zentrumsstein blieb zurück.
    Unter seinen Fingern fühlte Zamorra, wie die drei leicht erhabenen Zeichen ihre ursprüngliche Position wieder einnahmen, aber erneut war er zu langsam, um sie dabei zu beobachten.
    Er wußte, daß durch das Verschieben dieser normalerweise fest sitzenden Zeichen magische Funktionen ausgelöst werden konnten, ebensogut wie durch Gedankenbefehle. Er kannte auch einige »Befehle«, die er durch das Verschieben der Zeichen im Handbetrieb »programmieren« konnte. Aber dies hier war auch ihm unbekannt.
    Vorsichtig stand er auf und trat langsam auf die Stelle zu, wo der Zentrumsstein lag. Jeden Moment erwartete er, gegen die Gestalt des Drachen zu stoßen, aber der hatte sich wirklich aufgelöst, war nicht nur einfach unsichtbar geworden.
    Zamorra bückte sich und nahm den blauen Stein auf. Nachdenklich betrachtete er ihn und lauschte in sich hinein.
    Aber der Stein reagierte nicht.
    Er hatte seine Kraft verloren!
    ***
    Nicole betrat den großen Raum, der die Zentrale des Dimensionenschiffs darstellte. Sie zählte die schattenhaften Kreaturen, die sich in den gewaltigen Sesseln lümmelten. Es mußten mindestens sieben Meeghs sein. Vielleicht mehr, aber Nicole konnte sie nicht erkennen, weil die Beleuchtung der Zentrale zu schlecht war. Das Licht war dunkelblau, fast schon nächtlich schwarz. Aber Nicole ahnte, daß die glühenden Augen der Schattenkreaturen dieses Licht noch ganz anders verwerteten, als es ihr selbst trotz des schwarzen Blutes möglich war.
    Sie fuhr herum, als sich der Durchgang schloß.
    Die beiden Cyborgs standen hinter ihr. Einmal als ihre »Leibwächter« angesetzt, blieben sie ihrer Aufgabe treu. Der Meegh huschte nach vorn und ließ sich in einen Sessel nieder.
    Nicole sah sich um.
    Ein großer Teil der Zentrale war ein einziger Bildschirm. Es war, als schwebten Teile der Einrichtung frei im Nichts. Dazwischen zogen sich feine Hilfslinien mit fremdartigen Schriftzeichen, deren Sinn Nicole nicht erfaßte. Es war selbst fraglich, ob Sara Moon sie zu lesen verstand. Ein eigenartiges Hintergrundsummen erfüllte den Raum.
    Nicole sah eine golden schimmernde Burg. Sie befand sich in einer trotz der Rundsichtprojektion seltsam begrenzt wirkenden Landschaft. Aber noch ehe sie genauer hinschauen konnte, um festzustellen, ob es ein ähnliches Bild in ihrer Erinnerung gab, verblaßte es und wechselte. Das Lichtermeer einer Riesenstadt erschien, und hoch am Himmel glitzerten Sterne.
    »Was war das für eine Burg?« fragte Nicole.
    »Welche Burg?« gab Sara Moon ungerührt

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