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0234 - Das Rätsel von Stonehenge

0234 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: 0234 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durch.
    Die Anstrengung machte sich bemerkbar, körperlich wie geistig. Die ständigen Sprünge laugten ihn aus, zehrten an seiner Kraft. Er konnte seine Fähigkeiten nicht unentwegt in voller Stärke einsetzen. Auch die Magie unterliegt ihren Gesetzen, und die besagen, daß nichts von nichts kommt. Wenn Kerr seine magischen Kräfte verausgabte, brauchte er Zeit, um sich von dieser Anstrengung wieder zu erholen, wie jeder Magier.
    Die Vertreter der schwarzen Magie, die bösartigen Hexen, Zauberer und Dämonen, hatten es da einfacher. Ein Blutopfer reichte bereits, ihnen neue Lebenskräfte zuzuführen.
    Aber für weiße Magier kam dies niemals, unter keinen Umständen, in Frage.
    Deshalb hatten sie immer von Natur aus einen schwereren Stand als die Schwarzen, die den einfacheren, leichteren Weg gingen - aber dieser leichtere Weg führte geradewegs in die ewige Verdammnis. Das war es, was diese anderen am Ende ihres Weges erwartete.
    Kerr hatte niemals begriffen, wie ein Schwarzmagier wissend einer solchen Bestimmung entgegenschreiten konnte!
    Vielleicht aber war dies auch nur ein Ausdruck der Verneinung des Weiterlebens nach dem Tode. Wenn man überzeugt ist, daß danach nichts mehr kommt, greift man gern zu den Verlockungen der Macht, dessen sicher, nicht dafür bezahlen zu müssen. Aber für gläubige Menschen oder für Wesen wie Kerr, dessen Druiden-Glaube ihm eine Wiedergeburt versprach, ist das natürlich etwas völlig anderes!
    Aber Kerr war nicht hier, um über Religionsfragen zu philosophieren. Er mußte erstens körperlich überleben und zweitens versuchen, die Meeghs an ihrem Vorhaben zu hindern.
    Das hieß, er mußte wieder aus diesem Raum heraus.
    Und dazu besaß er jetzt eine furchtbare, aber wirkungsvolle Waffe!
    Vorsichtshalber löste er damit auch den anderen Cyborg auf. Wer konnte denn wissen, ob der wirklich tot war? Vielleicht erwachte er wider, und Kerr hatte nicht gern starke Gegner in seinem Rücken.
    Anschließend nahm er den Eingang unter Feuer. Die schwarzen Blitze heulten aus der Waffe. Kerr kam sich vor wie Han Solo im »Krieg der Sterne«.
    Er hetzte über die Korridore den Weg zurück, den er gebracht worden war.
    Irgendwo in diesem verdammten Dimensionenschiff mußten sich die dreizehn gefangenen Meeghs befinden.
    Und irgendwo war auch diese entartete Merlinstochter - und Nicole Duval!
    Er mußte sie alle finden, lebend.
    ***
    Zamorra fing wieder an, an Wunder zu glauben, weil ihn der Drache erneut ausspie - diesmal nicht, weil ihm das Maul brannte, sondern freiwillig.
    Der Drache brüllte so laut, daß Zamorra glaubte, seine Trommelfelle müßten zerreißen. Das Ungeheuer begann zu toben, schlug um sich, und wäre Zamorra nicht aufgesprungen und bis zum nächsten Korridorknick gelaufen, hätte ihn das gewaltige Biest möglicherweise zertrampelt. Dann aber brach der Drache plötzlich zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Zamorra wartete.
    Er verstand nicht, was geschehen war. Hatte etwas oder jemand den Drachen getötet?
    Vorsichtig näherte sich der Parapsychologe wieder. Einerseits traute er dem Braten nicht so recht, andererseits aber war das Gehirn des Drachen mit Sicherheit zu dumm, eine Falle dieser Art aufzustellen - zumal er Zamorra ja bereits im Maul hatte.
    So, wie die Sache aussah, war der Drache tot.
    An Altersschwäche, überlegte Zamorra grimmig, war er bestimmt nicht gestorben.
    Schließlich blieb er direkt neben dem Ungeheuer stehen. Jetzt, da es tot war, wirkte es gar nicht mehr so riesig und furchterregend. Gedankenverloren spielte Zamorra mit dem Amulett, das offen vor seinem Hemd unter der offenen Jacke baumelte.
    »Au…«
    Seit wann hat das verflixte Ding Nadeln wie ein Tannenbaum? fragte er sich verärgert und nahm es näher in Augenschein. Aber es besaß keine Nadeln, sondern hatte ihn auf diese Weise nur auf etwas aufmerksam machen wollen.
    Zamorra schluckte.
    Das Amulett war unberechenbar, seit jener schwarze Druide unter den Standing Stone in Irland es manipuliert hatte. Mal war es kraftlos und ließ Zamorra einfach im Stich, und mal überraschte es ihn mit völlig neuen, noch unbekannten Effekten, so, wie es früher gewesen war. Er wußte, daß er erst einen winzigen Bruchteil jener Möglichkeiten und Fähigkeiten kannte, über die das Amulett verfügte, wenn es im Vollbesitz seiner magischen Kräfte war.
    Vielleicht wirkte die Nähe von Merlins geheimer Basis positiv auf das Amulett ein. Zamorra hoffte es wenigstens.
    Jetzt jedenfalls vibrierte es förmlich

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