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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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Calhoone nicht noch einmal ein paar Gangster losschickt.«
    »Ich werde aufpassen«, versprach Coster. »Bleiben Sie nicht zu lange aus, John!«
    »Bestimmt nicht«, sagte Cohag, winkte und verließ das Haus. Coster blieb an der Haustür stehen und zündete sich eine neue Zigarette an. Die Nacht war lau und sternklar. Es war eine friedliche, romantische Nacht. Etwas für Verliebte.
    Und drinnen saß der alte Mackinson und konnte nicht darüber hinwegkommen, dass man seine Tochter ermordet hatte.
    Plötzlich stutzte Coster. Ein Auto war vorne an der Straße vor dem Eingang des Vorgartens vorgefahren und hatte angehalten. Zwei uniformierte Polizisten stiegen aus.
    Wahrscheinlich hängt es mit der Ermordung des Mädchens zusammen, dachte Dick Coster. Er wartete, bis die beiden Polizisten an die Haustür gekommen waren.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er. »Wollen Sie mit Mackinson sprechen?«
    »Das auch«, brummte einer der beiden Polizisten und zog die rechte Hand aus der Hosentasche. Den Lauf des kleinen Derringers sah Coster zu spät. Er bekam die Mündung hart gegen den Magen gedrückt. »Los«, sagte der Polizist halblaut, »rein ins Haus und keine verdächtige Bewegung, sonst puste ich dir ein Loch in den Bauch!«
    Dick Coster presste die Lippen hart aufeinander. Langsamen Schrittes ging er vor den beiden Polizisten her zurück uns Haus. Als sie über die Schwelle kamen, geschah es. Der zweite Polizist hatte eine Bleikugel, die in einer Lederhülle steckte, zum Vorschein gebracht und schlug Coster damit von hinten nieder. Dick stürzte bewusstlos zu Boden.
    »Das hat geklappt«, sagte der eine Gangster. »Jetzt wollen wir mal sehen, wo wir den Alten finden…«
    ***
    Der Revierleiter lachte Tränen, als ich ihm die Geschichte von den streitbaren Nachthemden und dem Fleischerhund erzählt hatte.
    »Cotton als Casanova!«, stöhnte er, vom Lachen geschüttelt. »Das wäre ein Fressen für unsere Illustrierten!«
    »Um Himmels willen, Captain!«, rief ich erschrocken. »Halten Sie bloß den Mund, und schärfen Sie Ihren Leuten ein, dass sie dasselbe tun!«
    »Keine Angst«, beruhigte er mich, »wir schweigen wie das Grab. Können wir sonst noch etwas für Sie tun?«
    Ich nickte.
    »Ja. Schicken Sie doch einen von Ihren Wagen noch einmal zu den Leuten, wo man mich gerade abgeholt hat. Lassen Sie unter irgendeinem Vorwand das Mädchen zum Revier bringen, Captain. Es dauert nicht lange, aber ich muss ein paar Worte mit dem Mädchen sprechen, ohne dass eine Frau im Nachthemd und mit einem Fleischermesser auf mich losgeht.«
    »Warum wollen Sie mit dem Mädchen sprechen?«, fragte der Captain. »Wollen Sie ihr eine Moralpredigt halten, weil sie offenbar ein Techtelmechtel mit irgendeinem Jungen hat?«
    »Wie käme ich dazu?«, grinste ich. »Seit es Menschen gibt, verlieben sich die Töchter in Männer, die die Eltern des Mädchens Verführer oder sonst wie nennen. Es ist etwas anderes. Sehen Sie, Snowdon gab Fersengeld, als er mich in der Kneipe sah. Er scheint mich also zu kennen. Das ist nicht ungewöhnlich. Genauso wie wir viele der Berufsverbrecher kennen, kennen umgedreht viele Gangster die wichtigsten Leute von den Kriminalbeamten. Aber dass Snowdon so prompt und ohne eine Sekunde nachzudenken, den Weg über die Dächer wählte, das gibt mir zu denken. Er wusste so genau Bescheid, dass er diesen Weg kennen musste.«
    »Ich sehe nicht ein, warum er sich auf diesen Dächern auskennen sollte«, brummte der Captain. »Glauben Sie, er spaziert zum Spaß über die Dächer?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Aber vielleicht, weil er auf diesem Wege sein Mädchen besucht, wenn ihre Eltern nicht zu Hause sind. Das hat den Vorteil, dass niemand ihn kommen sieht. Wenn er anschließend über die Feuerleiter verschwindet, sieht ihn auch keiner aus der Wohnung kommen, in der das Mädchen ist.«
    »Ach, jetzt verstehe ich!«, rief der Captain. »Sie meinen, Snowdon wäre der Freund des Mädchens, der Freund, mit dem man Sie verwechselt hat?«
    Ich nickte ernst.
    »Ja, Captain. Für diese Annahme sprechen zwei Gründe: Einmal nannte das Mädchen den Namen Ralph, und Snowdon heißt mit dem Vornamen Ralph. Zum zweiten aber ließ.der Hund Snowdon in Ruhe, während er mich böse anknurrte. Das spricht doch dafür, dass der Hund Snowdon kennt.«
    »Sie könnten Recht haben. Jetzt möchten Sie feststellen, ob ihr Verdacht stimmt?«
    »Natürlich. Und darüber kann uns das Mädchen Auskunft geben.«
    »Richtig. Okay. Das machen wir.

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