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0234 - Wachkommando Andro-Beta

Titel: 0234 - Wachkommando Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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straffes blaugrünes Gras mit braungelben Spitzen. Kugelförmige Blumen standen auf steifen Stengeln wie aufgespießte Wollknäuel.
    Finch fuhr mit den Händen zum Kopf, als ihm die Erinnerung an seinen Druckhelm kam. Die Finger tasteten über ungeschützte Haut.
    Der Helm war verschwunden.
    Finch blickte an sich hinab.
    Er trug eine enganliegende, metallisch glänzende Kombination und weiche, grüne Lederstiefel - sonst nichts.
    Undeutlich erinnerte er sich an seinen Raumanzug. Doch bevor er darüber nachdenken konnte, schweiften seine Gedanken schon wieder ab.
    Finch drehte sich um.
    Überall brodelnder, rumorender Dampf, tückisch glucksender Sumpf. Der schwarze Baumstamm war die einzige Verbindung mit dem festen Boden - oder mit einer weiteren Insel.
    Finch beschloß, den Stamm als Brücke zu benutzen.
    Das Holz war naß. Dennoch fanden Finchs Füße in der ausgeprägten Längsriffelung guten Halt. Mit zur Seite gestreckten Armen balancierte er bis zur Mitte. Dort mußte er sich auf die Hände stützen, denn der Stamm beschrieb dort einen Bogen krumm wie der Buckel einer Katze und naß und glitschig wie die Haut einer Kröte.
    Vorsichtig setzte Finch sich. Beim Anblick des dicht unter ihm zischenden, blasenwerfenden Sumpfes trat ihm der kalte Schweiß auf die Stirn. Wenn er die Füße ausstreckte, berührten sie die runzlige, wie altes Leder wirkende Oberfläche. Eine wellenartige Bewegung lief durch die „Haut". Sie blähte sich an einigen Stellen blasenförmig auf und sank wieder in sich zusammen.
    Behutsam zog sich Finch weiter, die Schenkel gegen den vor Nässe triefenden Stamm gepreßt. Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, als er die andere Seite erreichte. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, daß nur fünf Minuten verstrichen waren.
    Er taumelte, als er wieder auf festem Boden stand.
    Ein dumpfer Knall ließ ihn erschrocken herumfahren.
    Dort, wo er eben noch gestanden hatte, auf seiner winzigen Insel, schoß donnernd ein meterdicker Geiser in die Höhe. Dampfschwaden breiteten sich aus. In etwa hundert Metern Höhe öffnete sich der Wasserstrahl gleich einem Blütenkelch. Kochendes Wasser prasselte auf den Boden. Langsam versank der Baumstamm im aufgewühlten Morast.
    Schaudernd wandte Finch sich ab.
    Mit weitausgreifenden Schritten lief er davon. Das feste Land, das er im letzten Augenblick doch erreicht hatte, entpuppte sich als ein nur wenige Meter breiter Streifen schwankenden Bodens.
    Schnurgerade verlaufend, wirkte er wie ein künstlich angelegter Weg durch den tödlichen Sumpf.
    Finch begann zu rennen als das Moor links und rechts sich glucksend und schmatzend über die Ränder der Landzange bewegte. Ab und zu schwappte die dickflüssige, schwarzbraune Brühe auf das Land und zerteilte sich dort in viele kleine Rinnsale.
    Immer wieder rannte Finch in weißlichgelbe Dampfschwaden hinein. Dann stoppte er seinen Lauf und tastete sich mühsam vorwärts. Aber auch außerhalb der Dampfschwaden herrschte nur trübes Zwielicht. Der Himmel war eine schmutzigweiße Glocke mit gelblichbraunen Streifen darin. Unmöglich, den Ort des Tagesgestirns auszumachen. Der Blick reichte manchmal zwanzig Meter weit, manchmal sogar fünfzig, aber meist nur fünf oder sechs Schritte.
    Plötzlich, ohne jeglichen Übergang, wurde es dunkel.
    Es war eine Dunkelheit ohne Mond und Sterne. Finch glaubte, durch einen tintigen Sie zu waten.
    Nicht einmal mehr seine Füße konnte er erkennen.
    Finch blieb stehen. Schweratmend lauschte er den vielfältigen Geräuschen des Sumpfes. Die Dunkelheit ließ alles noch viel grausiger erscheinen. Ganz in der Nähe kollerte es dumpf, als machte dort eine vielhundertköpfige Elefantenherde Verdauungspause. Gleich darauf wurde Finch mit unwiderstehlicher Gewalt vorwärtsgestoßen. Er stemmte sich gegen die unsichtbare Kraft, stolperte und stürzte zu Boden.
    Über ihn hinweg jaulte und kreischte der Sturm.
    Finch verspürte plötzlich das Bedürfnis, liegenzubleiben und einzuschlafen. Vielleicht wäre er tatsächlich eingeschlafen, wenn sein Gesicht und seine Hände nicht jählings von warmem, klebrigem Wasser umspült worden wären.
    Der Sturm peitschte die Oberfläche des Sumpfes auf. Möglicherweise würde die schmale Landbrücke versinken.
    Finch raffte sich auf. Immer erst mit einem Fuß den Boden abtastend ging er Schritt um Schritt weiter. Oftmals stieß ihn eine Bö mehrere Schritte vorwärts, aber uralte Instinkte erwachten und ließen ihn stets auf dem schmalen Stück Land

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