Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0234 - Wachkommando Andro-Beta

Titel: 0234 - Wachkommando Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aber zerrissen und zerfurcht, abgeblättert und zerkrümelt wie verwitterter Schiefer. Für jemand, der schwindelfrei war, würde es nicht schwer sein, den Abstieg zu schaffen.
    Finch hatte keine andere Wahl.
    Zwar konnte er nicht erkennen, was ihn am Fuße der Felsen erwartete. Eine undurchsichtige Schicht grauen Nebels verhüllte den Grund, aber er konnte schließlich nicht ewig hier oben am Rande des Sumpfes stehenbleiben.
    Finch begann abzusteigen.
    Ab und zu bröckelte eine Felsplatte unter seinem Tritt. Dann stob eine kleine Geröllawine den Hang hinab, verschwand im grauen Dunst. Aber im großen und ganzen ging der Abstieg reibungslos vonstatten. Nach einer halben Stunde tauchte Finch in den Nebel. Nach einer weiteren halben Stunde kam er wieder aus ihm heraus.
    Er warf einen Blick nach unten und stieß einen Ruf des Erstaunens aus.
    Etwa hundert Meter unter ihm hörte der Steilhang auf. Er wurde abgelöst von weichverlaufenden grünen Matten, die in einem ovalen Talkessel zusammenliefen.
    Sekundenlang hatte Finch die Illusion blechern klingender Kuhglocken.
    Dann mußte er lachen, und die Illusion verschwand. Er fand es unsagbar komisch, daß er an ein solches Tal gedacht hatte, bevor er aus dem Nebel gekommen war.
    Das letzte Stück legte Finch mit halsbrecherischer Geschwindigkeit zurück. Als er mit einem Satz auf das frische Grün sprang, stellte er fest, daß es sich um richtiges Gras handelte - wie Gras von der Erde...
    Finch stutzte, als er über diesen Vergleich nachdachte.
    Mit einem Schlag wußte er alles wieder. Er wußte, daß er Terraner war, wußte, daß er vor einigen Stunden mit einem Raumzerstörer von der CREST II aus gestartet war, und er wußte, daß er sich auf dem siebten Planeten der grünen Sonne Greenish befand.
    Aber Greenish war ein Eisplanet...
    Und das hier...
    Finch schrie auf. Dumpf hallte die Stimme innerhalb des Druckhelmes. Höhnisch glitzerten die Eiswände ringsum.
    Vor ihm, nur durch eine Entfernung von einem einzigen Schritt getrennt, lag die steife, seltsam verrenkte Gestalt Wai-Mings.
    Und der Biologe umklammerte einen ebensolchen grünlichen Kristall wie er selbst...
     
    *
     
    Schon bei der ersten Umkreisung fand Jury Sedenko den Zerstörer Eysemans. Das Empfangszeichen des kleinen Raumschiffes gab einen ausgezeichneten Peilort ab.
    Sedenko setzte zur Landung an „Komisch!" meinte er. „Die Z-33 scheint unbeschädigt zu sein."
    „Hatten Sie etwas anderes erwartet?" fragte Rhodan.
    „Nein, Sir!" Sedenko schüttelte den Kopf.
    Von da an schwiegen sie wieder, bis zur Landung. Fünfzig Meter neben der Z-33 setzte das Schwesterschiff auf. Eiskristallwolken stoben davon, sanken sanft zu Boden.
    „Jetzt müßten wir sie über Helmfunk erreichen können, Sir", sagte Sedenko.
    Perry Rhodan nickte. Er schaltete seinen Helmsender ein.
    „Hier Rhodan! Ich rufe Leutnant Eyseman und Wai-Ming. Bitte kommen!"
    Er wiederholte den Ruf noch viermal. Es kam keine Antwort.
    Rhodan fühlte Unruhe in sich aufsteigen. Er hätte nicht sagen können, warum, aber er zweifelte plötzlich an seiner Theorie von einem Unglücksfall. Schweigend verschloß er seinen Raumanzug, klappte den Helm nach vorn und zog das lange Strahlgewehr aus der Halterung neben seinem Sitz.
    „Sie bleiben vorläufig hier, Major!" bestimmte er. „Wir halten Funkverbindung miteinander. Dann können Sie wenigstens jederzeit eingreifen wenn es nötig werden sollte."
    Sedenko bestätigte wortkarg. Rhodan sah ihm an, daß er lieber selbst hinausgegangen wäre.
    Rhodan lächelte.
    Der Ausschleusungsvorgang war mühsam bei diesen kleinen Raumfahrzeugen. Raumzerstörer stellten nicht viel mehr dar als fliegende Strahlkanonen. Alles andere mußte hinter Bewaffnung und Sicherheit zurückstehen.
    „Draußen ist alles still", meldete er als die Schleuse hinter ihm zufiel. „Ich sehe Spuren, Fußspuren.
    Sie stammen von zwei Menschen, die die Stiefel der Flotte trugen."
    „Bitte, seien Sie vorsichtig Sir!" warnte Sedenko.
    „Ich gehe den Spuren nach", sagte Rhodan. Er nahm das Strahlgewehr in die Armbeuge. Einen Augenblick lang zögerte er, dann entsicherte er es. Langsam schritt er neben den Fußspuren her.
    Eiskristalle knirschten unter seinen Tritten wie Glassplitter.
    Als er den Felsen aus übereinandergetürmten Eisblöcken erreichte, bückte er sich.
    „Die Spuren gehen um den Felsen herum, Sedenko - Nein! Eine Spur hört hier auf. Komisch! Die zweite Spur führt noch einige Meter weiter und kehrt dann um, kommt

Weitere Kostenlose Bücher