0234 - Wachkommando Andro-Beta
wieder hierher zurück."
Perry Rhodan richtete sich auf. Aus zusammengekniffenen Augen musterte er die in grünliches Licht getauchte Umgebung. Danach wandte er sich den untersten Eisblöcken zu. Behutsam fuhr er mit der behandschuhten Hand über die marmorgleiche Oberfläche.
„Es sieht so aus, als wäre jemand hinaufgestiegen", meinte er. „Aber das Eis ist natürlich viel zu hart, als daß weiche Profilsohlen ein Muster hinterlassen könnten. Wie sieht es bei Ihnen aus, Sedenko?"
„Alles in Ordnung, Sir. Ich kann Sie sehen. Nichts Verdächtiges."
„Nun", sagte Rhodan unzufrieden. „Hier scheint mir alles verdächtig zu sein. Wenn man nicht annehmen will, daß Eyseman und Wai-Ming seit zwei Stunden in einer Spalte dieses Felsens hocken, dann müssen sie sich in Luft aufgelöst haben."
„Vielleicht sollten wir Verstärkung anfordern, Sir!" drängte Sedenko.
Perry Rhodan schüttelte den Kopf.
„Ach was! Verstärkung! Wenn das zutrifft, was ich vermute, könnten hundert Mann auch nicht mehr erreichen als wir beide zusammen."
Sedenko schwieg. Offenbar wartete er auf eine nähere Erklärung. Aber Perry Rhodan ging nicht weiter auf seine Bemerkung ein. Außerdem war er sich seiner Sache noch längst nicht sicher.
„Ich steige auf den Felsen, Sedenko. Es geht ganz gut, wenn man die vielen Vorsprünge ausnutzt - fast wie Treppensteigen."
Als er die Gipfelplatte erreichte, pfiff er leise durch die Zähne.
„Schnell! Ein Seil, Sedenko! Kommen Sie herauf und bringen Sie einen Handscheinwerfer mit."
Nach anderthalb Minuten zag Jury Sedenko sich über den Rand der Gipfelplatte. Sein Atem ging keuchend. Um die Schulter geschlungen trug er ein rötlich fluoreszierendes Notseil, und vor der Brust baumelte eine Handscheinwerfer.
Perry Rhodan half ihm hoch. Er deutete auf die geneigte Fläche.
„Dort ist ein Stück Eis abgesplittert, Sedenko. Daneben beginnt eine tiefe Kratzspur. Sie hört am Rand der Platte auf. Dort geht es in eine Spalte. Leider konnte ich ohne Scheinwerfer nicht weit hineinsehen."
„Abgestürzt...?" fragte Sedenko.
Rhodan nickte.
„Und anscheinend mit dem Helm aufgeschlagen. Die Kratzspur daneben stammt wahrscheinlich vom Lauf eines Impulsstrahlers. Hoffen wir, daß die Spalte nicht zu tief ist." Er streckte die Hand aus.
„Geben Sie mir das Seil. Schlingen Sie sich das andere Ende um die Brust und halten Sie mich!"
Rhodan hängte sich das Strahlgewehr mit dem Riemen um den Nacken. Er glaubte nicht, daß er es brauchen würde, aber ein unbestimmbares Gefühl mahnte ihn zur Vorsicht.
Sedenko kroch ein Stück zurück, so daß seine Füße festen Halt bekamen.
„Fertig, Sir!"
Perry Rhodan nahm die Lampe in die Linke und schaltete sie ein. Mit der Rechten faßte er das Seil.
„Es geht nicht tief hinab", meldete er. „Höchstens acht Meter. Eine enge Spalte, und sie ist leer."
Das Seil straffte sich.
„Kommen Sie wieder heraus, Sir?"
„Nein! Lassen Sie mich ganz hinab Sedenko."
Als Rhodans Füße knirschend im Kristallstaub am Grunde der Spalte landeten, war er froh, nicht umgekehrt zu sein.
„Hier geht es weiter in den Felsen hinein, Sedenko. Ein enger Spalt, dahinter ist es sehr abschüssig - wie in einer Röhre, möchte ich sagen."
Sedenko brummte etwas Unverständliches.
Rhodan zog die Seilschlinge hoch und streifte sie ab.
„Ich sehe nach, wohin die Röhre führt, Sedenko."
Er wartete die Antwort nicht ab sondern zwängte sich mühsam durch den Seitenspalt. Oben war der Spalt ein wenig breiter sonst wäre der Druckhelm nicht hindurchgegangen.
Perry Rhodan leuchtete die steil abfallende Röhre aus. Sie endete in einem zerwühlten Haufen schneeiger Kristalle.
Sonst war nichts zu sehen. Er überlegte. Wenn jemand abgestürzt war würde er dann noch neugierig genug sein, diesen Weg weiter zu verfolgen?
Unter bestimmten Umständen ja sagte Rhodan sich. Nämlich dann wenn er den Absturz heil überstanden hatte.
Rhodan wurde wieder zuversichtlicher. Der Leutnant und der Biologe mochten gegen die Vorschrift verstoßen haben, jede halbe Stunde anzurufen - aber wenigstens bestand die Aussicht, sie lebend wiederzufinden.
Er kauerte sich auf den Boden der natürlichen Röhre und ließ seinen Halt fahren. Sofort schoß er nach unten Rhodan verlor das Gleichgewicht. Das schwere Strahlgewehr zerrte ihn nach vorn. Er fiel auf den Bauch und legte in dieser Stellung den Rest des Weges zurück.
Mitten auf dem Eisstaubhügel kam er zum Halten. Er wartete, bis die
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