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0235 - Disco-Vampir

0235 - Disco-Vampir

Titel: 0235 - Disco-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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beiden Frauen zuckten zusammen. Jeder kannte die Stimme, die da aus dem Nichts zu ihnen herüberdrang.
    Die Stimme des Asmodis. Und Nicole wußte, daß der Fürst der Finsternis schon lange darauf wartete, daß sie einen Fehler machte. Einen Fehler wie diesen…
    Im nächsten Augenblick wälzten sich die beiden Frauen über den Boden. Es war Nicole nicht noch einmal gelungen, dem katzenhaften Angriff des Vampirs auszuweichen. Ehe sie es sich versah, hatte Anny Polat sie gepackt und zu Boden gerissen. Ihre spitzen Fingernägel hinterließen Schrammen auf ihrer Haut.
    Vergeblich versuchte Nicole, zwei Stuhlbeine oder etwas Ähnliches zu angeln, um den Vampir mit einem improvisierten Kreuz zurücktreiben zu können. Vergeblich! Die zerbrochenen Stühle waren unerreichbar.
    Aber das geöffnete Gebiß mit den dolchspitzen Eckzähnen der Vampirhexe war sehr nahe. Nicole konnte sich gerade noch zur Seite werfen. Es klickte metallisch, als Anny Polats Gebiß zuschnappte.
    Nicole Duval hatte es gerade noch einmal geschafft. Zamorras Assistentin unterdrückte den Schmerz, den ihr die Hände der Hexe zufügten. Der Kopf… sie mußte den Kopf festhalten. Wenn es dem Vampir gelang, sie zu beißen, dann war es zu spät. Dann wurde auch sie zum Blutsauger…
    Die rechte Hand wühlte sich in das lange, zerzauste Haar der Hexe, die linke drückte gegen den Hals. Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es der zierlichen Französin, das schreckliche Gebiß vorerst auf Distanz zu halten.
    Aber wie lange würde ihre Kraft ausreichen?
    Aus den Augen der Hexe schien ein gelbes Feuer des Triumphes zu lodern.
    Sie war wie eine Katze, die mit einer Maus spielte. Das Opfer war gefangen und konnte nicht entkommen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Nicoles Kräfte erlahmten.
    Die hübsche Französin sah den Tod vor Augen. Sie versuchte alle Tricks.
    Aber es half nichts. Sie drehte ihren grazilen Körper und versuchte, sich aus der Umklammerung herauszuwinden. Unmöglich. Anny Polat hatte sich auf sie gelegt und hielt sie mit ihrem Körper. Es gelang Nicoles strampelnden Beinen nicht, die Gegnerin herunterzustoßen.
    Und auf einmal war es Nicole klar, daß ihr Weg jetzt zu Ende war. Aus dieser Falle gab es kein Entkommen. Sie spürte, wie ihre Kräfte schwächer wurden. Und wie sich das Gebiß der Hexe langsam näher schob.
    Hündische Angst kroch jetzt in ihr hoch und ließ sich nicht mehr verbergen. Wie aus weiter Feme hörte sie das meckernde Lachen der Siegerin.
    »Gleich… gleich sind wir vereinigt!« zischte es. »Dann hast du nicht nur schwarzes Blut… dann bist du wirklich eine Dienerin Satans! Ha, gemeinsam werden wir in den Vollmondnächten jagen gehen, Schwester!«
    »Nein!« stöhnte Nicole. »Nicht! Ich will nicht… !«
    In diesem Augenblick riß sich die Hexe los.
    Nadelspitze Fangzähne berührten Nicole Duvals Hals…
    ***
    »… die ist richtig. Die nehmen wir!« hörte Regina Stubbe gezischte Stimmen. Und sie wußte sofort, was das bedeutete. Hier in der unübersichtlichen Gegend zwischen der alten Römerbrücke über die Mosel und den Barbarathermen hatten Banden von Jugendlichen schon öfter Mädchen überfallen. Meistens wurden ihnen die Handtaschen weggenommen. Aber manchmal wurden sie auch in die antiken Ruinen gezerrt.
    Und Regina Stubbe war gar nicht neugierig, was da gemacht wurde. Sie kannte diese Typen. Der Achim, den die Polizei mitgenommen hatte, trieb sich sonst auch mit ihnen herum. Für die jungen Männer war das alles ein Spaß.
    Aber Regina hatte für diese Art Späße nicht viel übrig. Hätte sie doch bloß nicht diese Abkürzung genommen…
    Im trüben Schein der Straßenlaternen sah sie die Gestalten. Wie ein Wolfsrudel schwärmten sie aus. Vier… fünf Jungen in schwarzen Lederjacken versperrten Regina Stubbe den Weg.
    »Hallo, Popperchen…!«, hörte Regina eine Stimme aus der Dunkelheit. Da wußte sie, daß die Schattengestalten irgendwelche Punker-Typen waren. Und für sie gab es das Wort »Anstand« nicht. Da war keine Gnade zu erwarten.
    Regina Stubbe wirbelte herum. Ein leiser Schrei kam über ihre Lippen. Es war aus. Sie waren schon hinter ihr. Mehrere Kleiderschränke auf zwei Beinen schoben sich auf das hübsche Mädchen zu.
    »Nun zier dich nicht, Kleine! Es wird dir schon gefallen!« hörte sie eine Stimme.
    »Durch!« schrie es in Reginas Gedanken. »Ich muß durchbrechen!« Und sie handelte impulsiv.
    Aus dem Stand begann sie zu spurten. Haken schlagend rannte sie auf die Jungen zu,

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