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0235 - Disco-Vampir

0235 - Disco-Vampir

Titel: 0235 - Disco-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Sie sind ganz sicher, daß Sie jetzt keine weißen Mäuse sehen?« fragte der Polizist mißtrauisch.
    »Ganz gewiß nicht!« versetzte Nicole. »Wie hieß die Disco und wo finde ich sie?«
    Kopfschüttelnd sah der Polizist der zierlichen Französin nach, die hüftschwenkend in die Richtung ging, in der das »Odeon« lag…
    ***
    »… wenn du wissen willst, wohin ich mich vorhin mit dem Typ verflüchtigt habe - das erzähle ich dir nur unter vier Augen!« flüsterte Anny Polat.
    »Wann denn? - Jetzt?« Frank Bessler, im »Odeon« besser als »Mister Hit-Maker« bekannt und einer der beliebtesten Plattenreiter von Trier, wurde neugierig. Er hatte die seltsame Frau wiedererkannt, die eben noch wie durch Zauberei verschwunden war und nun auf der Tanzfläche drauf los rockte, daß auch der schlaffste Typ auf sündige Gedanken kam. Frauen dieser Art stellten »Mister Hit-Maker« nicht vor besondere Probleme. Die wußten genau, was ein Mann von ihnen wollte. Und was sie von den Männern wollten…
    Und wenn er nebenbei noch rausbekam, wie sie mit diesen seltsamen Typen verschwinden konnte, dann konnte man die Sache vielleicht noch als Bühnengag auswerten. Ein Disc-Jockey, der vor seinem Publikum aus dem Nichts erschien…
    Er ließ Anny Polat von einem der Mädchen, die für ein paar Mark in der Disco die Getränke zu den Tischen brachten, zu sich hinter die Anlage bringen.
    »Na, klar - jetzt!« echote Anny Polat. »Oder hast du hier keine Pause? Dann kannst du dich gleich an’s Fließband stellen und Akkord arbeiten!«
    »Sicher kann ich mir schon mal eine Pause leisten!« sagte Bessler. »Aber nicht länger als eine halbe LP!«
    »Na, das reicht. Bis dahin sind wir fertig!« erklärte die Hexe. Aus zusammengekniffenen Augen sah sie, daß der Disc-Jockey eine Langspielplatte aus einem Stapel hervorfischte. Mit melodisch klingender Stimme sagte er eine Tanzpause an, die von den Jungen mit dankbaren Blicken, von den Mädchen mit ärgerlichen Rufen bedacht wurde. Wie konnte er diese Superscheibe von der Gruppe »Barrabas« nur so einfach unterbrechen, wo man doch gerade so schön drauf abgefahren war.
    Anny Polat spürte Frank Besslers Erregung, als er sie in seine Garderobe schob.
    »Also, nun erzähl mal…«, begann er. Doch er vollendete den Satz nicht. In Anny Polat brannte das Feuer langjähriger Entsagung. Frank Bessler, der in Liebesdingen weitreichende Erfahrungen besaß, wurde total überrollt. Teufel noch eins! Die Schöne ging ja ran wie Blücher an der Katzbach.
    Augenblicke später liebten sie sich engumschlungen. Später glitt der Mund der zum Vampir gewordenen Hexe zum Hals des Disc-Jockeys.
    Frank Bessler wurde vom Kuß des Vampirs gezeichnet. Gierig saugte Anny Polat den Lebenssaft…
    In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen…
    ***
    Nicole Duval hatte genug gehört. Hier in Trier mußte ein Vampir sein Unwesen treiben. Und wenn er in einer Disco sein Jagdrevier aufgeschlagen hatte, dann konnte das unübersehbare Folgen haben.
    Das Mädchen, das jetzt am Eingang die Gesichtskontrolle vomahm, zu der die inzwischen total betrunkenen Rausschmeißer nicht mehr fähig waren, beäugte sie mißtrauisch. Obwohl sie hier angestellt war, sah sie doch in jedem weiblichen Wesen eine Konkurrentin.
    Aber dennoch, Nicole durfte passieren. Der langhaarige Typ in den abgewetzten Jeans-Klamotten dagegen war gerade zurückgeschickt worden. Wie so eine heruntergekommene Gestalt bloß einen knallroten Porsche besitzen konnte…
    Carsten Möbius, der Erbe eines Riesenkonzerns, war mal wieder mit seiner Lässigkeit in Sachen Textilien angeeckt…
    Aber Nicole Duval ahnte gar nicht, daß einige sehr gute Bekannte in Trier waren. So gut es ging schob sie sich durch die brechend volle Disco. Unauffällig beäugte sie dabei die Besucher, die während der Tanzpause mit gelangweilt-coolen Blicken herumstanden und an ihren Getränken nippten.
    Die jahrelange Zusammenarbeit mit Professor Zamorra, den Freund und Feind als den »Meister des Übersinnlichen« bezeichneten, hatte Nicoles Sinne für Gefahren geschärft. Es zog sie zu dem Raum, wo die Vampirhexe eben zugebissen hatte.
    »Keine Zeit mehr, Zamorra Zu rufen!« hämmerte es in ihr. »Ich muß es alleine schaffen… sonst ist es zu spät!« Sie machte sich keine Gedanken darüber, daß sie keine geeignete Waffe gegen einen Vampir besaß. Bis jetzt war es immer Professor Zamorra gewesen, der mit seinem Amulett die Situation bereinigt hatte. Nicole hatte nicht einmal ein Kreuz

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