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0235 - Disco-Vampir

0235 - Disco-Vampir

Titel: 0235 - Disco-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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einen Langzahn, wie Gryf, der Druide vom Silbermond, die Vampire scherzhaft bezeichnete, eine Art Routineangelegenheit war, so hatte sie es diesmal gewagt, sich der Gewalt des Bösen ohne jeden Schutz zu stellen. In welchem Schlemmerlokal Professor Zamorra die kulinarischen Köstlichkeiten der altrömischen Küche zu sich nahm, das mochte der Kuckuck wissen. Denn in Trier gibt es verschiedene Kellerlokale, in denen man nach einem Kochbuch aus den Tagen der Cäsaren speisen kann.
    »Wenn ich ihn nur rufen könnte…!« dachte Nicole verzweifelt, während sie einen Angriff der Hexe unterlief. Anny Polat drehte einen Salto und landete kreischend in einer Ecke zwischen zwei Stühlen.
    Krachend splitterte Holz. Zamorras Assistentin sah ihre Chance. Die leichtgebauten Stühle mußten völlig zertrümmert sein. Wenn es ihr gelang, zwei abgebrochene Stuhlbeine zu ergattern, konnte man daraus ein Kreuz improvisieren. Damit konnte sie die Gegnerin auf Abstand halten.
    Fauchend kam die Hexe wieder hoch. Ein normaler Mensch hätte den Kampf abgebrochen. Aber Anny Polat wurde durch die Kraft der Hölle gestärkt. Sie war noch nicht besiegt! Noch lange nicht…
    »Ich weiß, was du tun willst, mein Püppchen!« höhnte sie. »Deine Gedanken liegen vor mir wie ein offenes Buch. Der Trick zieht bei mir nicht…!«
    » Blocken !« hämmerte es in Nicole. »Du mußt deine Gedanken blocken. Denk an etwas anderes. Denk an Zamorra… !« Und vor ihren geistigen Augen entstand das Bild des Geliebten.
    »Aha! Da ist er ja, der Herzallerliebste!« kicherte die Hexe. »Sieht gar nicht schlecht aus. Schade, daß er demnächst eine neue Freundin braucht. Denn du, mein Schnuckilein, gehörst mir… mir allein… !«
    Mit durchdringendem Blick sah die Hexe Nicole in die Augen. Sie wollte sich die Anstrengung eines körperlichen Kampfes ersparen. Denn jeder Vampir verfügt über eine mächtige, hypnotische Begabung. Und davon machte Anny Polat jetzt vollen Gebrauch.
    Nicole Duval spürte, wie die Kraftströme der Hexe über sie kamen und ihren Geist unterwerfen wollten.
    »… du bist mein, Süße. Du kannst mir nicht entkommen!« säuselte es einschmeichelnd von Anny Polats Lippen. »Warum wehrst du dich. Komm doch zu mir und ergib dich in dein Schicksal. In der Umarmung werden wir Schwestern. Schwestern der Nacht…!«
    »Neinl« kam es mit der Wucht eines Vorschlaghammers aus Nicoles Innerem. Das beschwörende Murmeln der Hexe verstummte.
    Sie konnte nicht wissen, daß es immöglich war, Nicole Duval zu hypnotisieren. Das hatten schon viele versucht und waren kläglich gescheitert.
    Die Hexe reagierte blitzschnell. Während Nicole noch den Triumph über die Gegnerin auskostete, hatte diese sich bereits damit abgefunden, daß der Kampf der Körperkräfte weiterging.
    Nur durch eine unbewußte Drehung gelang es der Französin, den zugreifenden Händen zu entkommen. Brühheißer Schmerz raste über Nicoles Rücken als die langen Fingernägel der Hexe ihr modisches T-Shirt zerfetzten und die Haut darunter zerschrammten.
    Und dann kreischte Anny Polat auf.
    Denn aus den Kratzspuren drang Blut. Und das Blut der Nicole Duval war schwarz…!
    »Schwarzes Blut!« stöhnte sie. »Darum bist du nicht zu besiegen. Du bist eine von uns. Großmächtiger Asmodis! Warum hast du das nicht gesagt…?«
    »Ich habe besondere Aufträge…!« versuchte sich Nicole aus der Affäre zu ziehen. Das schwarze Blut, das ihr Sarah Moon, Merlins entartete Druidentochter, in die Adern geschleust hatte, sollte das die Rettung sein? Zwar hatte Merlin das Blut neutralisiert, so daß sie dadurch nicht zum Bösen getrieben wurde, aber vielleicht konnte sie dem Vampir ein Märchen erzählen. Irgend etwas von einem speziellen Überwachungsauftrag, den Asmodis angeordnet hätte. Ließ die Gegnerin sie dann gehen, konnte sie Zamorra suchen und dann zurückkehren.
    Der Kraft des Amuletts war das weibliche Blutbiest bestimmt nicht gewachsen.
    »Ich werde Asmodis berichten, wie sehr du für unsere Sache gekämpft hast!« log Nicole geschickt. »Der Fürst der Finsternis wird mit dir zufrieden sein. Aber nun laß mich durch. Ich muß hier aus der Stadt noch eine Seele einkassieren, damit sich der Weg auch lohnt. Ich werde nämlich unten ganz dringend erwartet… !«
    »Ja, wenn du nur schon da wärstl« kam eine sonore Stimme von unten. »Auf die Geliebte meines großen Gegners Zamorra warte ich schon sehr lange. Sorge dafür, daß sie den Weg findet, meine Tochter! Töte sie! «
    Die

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