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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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allen möglichen Kneipen herumgetrieben, aber das Einzige, was er hatte erfahren können, war, dass der Revanchekafnpf March gegen Baron die Gemüter der Unterweltler heftig bewegte. Die Parole war ausgegeben worden: March habe die größere Chance und dementsprechend standen die Wetten drei zu eins zu seinen Gunsten. Natürlich wussten wir genau, was das bedeutete. Die Parole kam von Devriet, Prout und Greener, die ihre Wetten vom vorigen Mal zurückgezogen hatten. Sie würden dann in allerletzter Sekunde auf Baron setzen und waren absolut sicher, diesmal haushoch zu gewinnen. Das wussten wir, aber den Beweis dafür mussten wir schuldig bleiben. Den konnten wir erst am Abend des Fights liefern. Vorläufig trainierte Baron an einem unbekannten Platz und ließ sich nicht blicken, während March ganz offiziell jeden Tag drei Stunden mit seinen Sparringspartnern im Stall seines Managers verbrachte.
    »Das ist alles«, fragte ich etwas enttäuscht.
    »Nicht ganz«, lächelte Phil. »Ich hatte gestern Abend noch keine Lust schlafen zu gehen und fuhr deshalb zum Players Club in die 16. Straße. Ich kann dir verkünden, dass ich jetzt vollberechtigtes Mitglied dieser Einrichtung bin. Die Clubkarte kostete mich zwölf Dollar aber es war der Mühe wert. Der Laden trägt seinen Namen nicht umsonst. Im Erdgeschoss stehen Tische, an denen gepokert wird, Blackjack und Crap gespielt wird. Die Einsätze halten sich im Rahmen, und es geht alles nett und ordentlich zu. Im ersten Stock befinden sich die Clubzimmer für geschlossene Gesellschaften, und in einem davon tagten auch unsere drei Freunde zusammen mit ein par Texanern, die anscheinend zu Viel Geld hatten. Jedenfalls gelang es mir, zweimal einen Blick in das Zimmer zu werfen, und dabei konnte ich sehen, dass die Schäfchen gründlich geschoren wurden. Als sie dann gingen, waren sie teils wütend, teils bedrückt, aber alle leicht angetrunken. Kurz darauf gingen auch die anderen und bestiegen ihre imponierenden Straßenkreuzer. Da jeder in eine andere Richtung fuhr, folgte ich Prout und stellte fest, dass dieser im Murray Hill Hotel wohnt. Einer der Liftboys verriet mir gegen einen Dollar, dass er das chinesische Appartement, das teuerste des ganzen Ladens gemietet hat.«
    »Da habe ich also mehr Glück gehabt wie ihr beiden zusammen«, sagte ich und päckte aus.
    Glück war ja eigentlich ein reichlich zynischer Ausdruck für meine Erlebnisse, die mit dem Telefongespräch mit der Besitzerin des Kosmetik Salons begannen, dessen Folge der Überfall auf mich im Lift und die Entdeckung des Mordes an Milly Boswik war. Das einzige was wir über ihren Mörder wussten, war, dass ihm der Mittelfinger der rechten Hand fehlte.
    Dann kam der verunglückte zweite Mordanschlag auf mich und die Explosion des Gangsterautos.
    »Aha, darum also«, grinste Neville. »Ich wollte schon fragen, wie du zu deiner neuen Frisur gekommen bist.«
    Ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen und berichtete von meiner überraschenden Entdeckung betreffend June und ihren Freund Jacky sowie von dem Pakt, den ich mit dem Mädchen geschlossen hatte.
    »Oh, du heilige Einfalt!«, stöhnte Neville. »Ich leiste jeden Eid, dass die Kleine sich sofort mit ihrem Gangsterfreund in Verbindung gesetzt und dieser bereits an den ›guten Onkel Grooner‹ Bericht erstattet hat. Dass ihr Jungs es doch nie lassen könnt, auf ein hübsches Gesicht hereinzufallen.«
    »Es war die einzige Möglichkeit, um zu verhindern, dass die Kerle gewarnt würden«, widersprach ich. »Wenn ich die Kleine und ihren Boyfriend hochgenommen hätte, so wüssten sie das schon und würden sich danach richten.«
    »Das werden sie sowieso«, grinste Neville. »Aber mir scheint, ihr habt noch etwas übersehen. Die Kerle haben Wind davon bekommen, dass wir uns eingemischt haben und dass der Erpresserbrief an March in unseren Händen ist. Davon wussten außer March selbst nur der Manager des Breslin Hotel und der Empfangschef. Der Manager ist in Ordnung. Also bleibt nur der Empfangschef übrig, der uns verpfiffen haben muss.«
    Das war richtig und ausnahmsweise beschlossen wir, Nevilles Rat zu befolgen und den Burschen einfach in die Mangel zu nehmen. Wir setzten den Manager vorher von unserem Vorhaben in Kenntnis. Der Mann war zuerst ungläubig und dann entsetzt. Zum Schluss bedankte er sich und versprach, den Mann ganz genau um vier Uhr in sein Büro zu rufen, wo wir ihn festnehmen konnten, ohne dass die Gäste etwas merkten.
    Wir waren schon im

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