Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sie schon umgeschaltet, sprang auf und stellte sich so hin, daß ihr Mann sie nicht erreichen konnte. Sie drehte auch lauter, denn der weltbekannte Song »True Love« wurde von Bing Crosby und Grace Kelly intoniert.
    »Wahre Liebe«, rief Lilly, was bei ihr sehr übertrieben klang.
    »Gib das Ding her!« knurrte Trevor.
    »Nein, laß mich.«
    Trevor wurde sauer. Wenn er getrunken hatte, steigerte das seine Aggressivität noch, das wußte auch seine Frau. Bevor sich Trevor aus dem Sessel hochstemmen konnte, war sie bei ihm und reichte ihm die Fernbedienung rüber.
    »Da, guck doch zu, wie sie sich gegenseitig das Gesicht zerschlagen. Ich sehe mir den Film im Kino an, der läuft sicherlich noch einmal.«
    »Kannst du.« Trevor wollte umstellen, doch die Spitze des Zeigefingers blieb dicht über dem Knopf liegen. Seine Augen weiteten sich, er mußte schlukken, denn was er da sah, das gehörte in überhaupt kein Programm hinein.
    Er sah eine Frau.
    Blondhaarig, ein interessantes Gesicht, und die Frau begann zu sprechen.
    Nur verstand das Ehepaar nichts.
    »Hast du den Ton weggenommen?« fragte Lilly.
    »Nein.«
    »Dann ist es eine Störung. Schalt mal auf einen anderen Kanal um.« Lilly nahm wieder auf der Sessellehne Platz.
    Das tat ihr Mann auch. Und beide sahen wieder das gleiche Bild wie zuvor.
    Eben die Frau.
    »Das muß doch mit dem Teufel zugehen«, schimpfte Trevor, wobei er nicht ahnte, wie nahe er der Wahrheit damit kam.
    »Kann am Wetter liegen.«
    »Ach, Unsinn, da sähen wir doch auch ein anderes Programm. Wenn auch schlecht von der Qualität, aber immerhin. Nein, nein, das liegt nicht am Wetter.«
    »Woran dann?«
    »Weiß ich doch nicht. Bin ich ein Prophet oder ein Fernsehfachmann?«
    »Du stellst dich heute wieder an.«
    Trevor gab seiner Frau keine Antwort. Statt dessen drückte er weiter auf die Kanalknöpfe.
    Immer das gleiche Bild, aber keinen Ton.
    Trevor fühlte die Hand seiner Frau im Nacken. »Irgendwie ist das gespenstisch«, flüsterte sie.
    »Zumindest komisch«, schränkte Trevor ein.
    »Da, sieh doch!« Lilly streckte ihren Arm aus. »Die Augen der Frau verändern sich. Sie werden plötzlich rot. Die… die Pupillen.« Lilly krampfte ihre Finger in den Stoff der Jacke. »Verdammt, jetzt kriege ich doch allmählich Angst.«
    Trevor schwieg. Nur seine Zunge fuhr nervös über die Lippen, während auf seiner Stirn ein dünner Schweißfilm lag.
    »Und wie die ihr Gesict verzerrt hat«, sagte die Frau. »Richtig schrecklich. Ich glaube, so sieht kein Mensch aus. Die wirkt auf mich, als wäre sie eine alte Frau. Häßlich…« Lilly schüttelte sich.
    Ihr Mann stand auf.
    »Was machst du denn jetzt?« fragte Lilly.
    Trevor drehte den Daumen, so daß sein Nagel auf den Fußboden wies. »Ich werde mal nachschauen.«
    »Bei der Perkins?«
    »Ja.«
    »Du Bock, du. Willst nur mit ihr ins Gespräch kommen. Machst der Kleinen ja schon lange schöne Augen.«
    »Ach, halt doch dein Maul. Ich will nur wissen, ob sie das gleiche Malheur hat.« Er knetete seine Nase. »Du kannst ja mitkommen, wenn du willst.«
    Die Frau überlegte. Als ihr Mann schon an der Tür stand, schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich bleibe hier. Geh mal alleine. Aber komm schnell zurück.«
    »Schlafen will ich da nicht!« knurrte der hochgewachsene Mann mit dem dunklen Haar.
    »Du lügst, ohne rot zu werden.«
    »Ach, laß mich in Ruhe.« Trevor verließ das Zimmer und auch die Wohnung.
    Grinsend schritt er die Treppe hinab. Seine Frau hatte nicht so unrecht, denn die Perkins hätte er gern einmal vernascht. Sie gefiel ihm. Leider beruhte es nicht auf Gegenseitigkeit. Wenn sie sich im Flur begegneten, dann grüßte sie zwar freundlich, das war auch alles. Seine fordernden Blicke übersah sie.
    Als er vor der Tür stand, holte er tief Luft, bevor er seinen Daumen unter dem Klingelknopf vergrub…
    ***
    Glenda Perkins verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte das Gesicht der ehemaligen Detektivin und jetzigen Hexe Jane Collins auf dem Fernsehschirm erscheinen? Zudem redete sie auch und sprach mit ihr, als würde sie hinter dem Apparat hocken und nur den Kopf durch ein bildschirmloses Gehäuse stecken.
    Daß dem nicht so war, stand fest. Deshalb gab es für Glenda nur eine Alternative.
    Schwarze Magie!
    Es mußte Jane Collins gelungen sein, durch schwarzmagische Kräfte von der Technik Besitz zu ergreifen, eine andere Möglichkeit kam überhaupt nicht in Betracht.
    Trotz der Überraschung fühlte sich Glenda sogar erleichtert. Bisher

Weitere Kostenlose Bücher