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0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Kälte des Metalls, ein hastiger Atemzug entrang sich ihrer Brust, und sie wunderte sich darüber, daß die Hexe überhaupt nicht reagierte, sondern so ruhig blieb.
    Das Fenster lag rechts von ihr. Sie konnte es überhaupt nicht verfehlen, wenn sie die Schale schleuderte, dafür war es einfach zu groß in seinen Ausmaßen.
    Sie mußte einfach etwas tun. Blieb sie tatenlos, dann würde sie noch verrückt.
    Und Jane Collins rührte sich noch immer nicht. Nach wie vor war ihr Gesicht auf der Mattscheibe zu sehen, eine unbewegliche Maske, aber hatte sich der Zug um ihren Mund nicht verändert? Lag nicht ein spöttisches Lächeln auf den Lippen?
    Egal, was und wie sie dachte. Glenda wollte es versuchen. Sie holte noch einmal tief Luft, dann drehte sie sich etwas nach rechts und schleuderte die Schale.
    Auf direktem Weg raste sie in Richtung Fenster, jetzt mußte sie die Scheibe zerstören, doch Glenda hatte Jane Collins' Hexenkräfte unterschätzt.
    Die Schale erreichte die Scheibe nicht!
    Kurz vor dem Fenster kam sie zur Ruhe, drehte ab, machte sogar kehrt, und wie ein Bumerang kam sie zurück.
    Für den Bruchteil eines Atemzugs stand Glenda erstarrt, einfach bewegungsunfähig. Nur ihr Gehirn arbeitete weiter, und damit wurde auch der Überlebenswille angespornt.
    Deckung, so hieß die Devise!
    Buchstäblich im letzten Augenblick sprang Glenda Perkins zur Seite, und das schwere Wurfgeschoß verfehlte sie um Haaresbreite. Sie glaubte, noch den Luftzug zu spüren, als sie nach hinten fiel, dann krachte die Schale gegen die Wand.
    Dieses dumpfe Geräusch ließ Glenda zusammenzucken. Und sofort kam auch die Reaktion.
    Glenda begann am gesamten Leib zu zittern. Über ihre Haut rannen Schauer, die sekundenlange Stille war entsetzlich, bis sie vom Lachen der Hexe unterbrochen wurde.
    Es war mehr ein Kreischen, und aus ihm erklang ein ungeheurer Triumph. Dann die sich fast überschlagende Stimme: »Ja, kleine Glenda, es ist aus. Du kommst hier nicht raus. Die Wohnung ist für dich zu einer Hexenfalle geworden!«
    Hexenfalle!
    Das Wort echote in Glendas Hirn nach. Und wie die Falle zugeschnappt war. Nichts hätte es treffender ausdrücken können. Jane Collins war aufs Ganze gegangen und hatte gewonnen.
    Glenda konnte ihr nicht mehr entrinnen. Sie schielte zur Glotzkiste.
    Das Bild war verschwunden.
    Es gab keine Jane Collins mehr. Ein leerer grauer Bildschirm, als wäre alles vorher nur ein Traum gewesen. Nur die rote Lampe rechts neben der Mattscheibe glühte noch, ein Zeichen, daß der Apparat weiterhin eingeschaltet war.
    Spuk, Einbildung, Traum?
    Glenda wischte sich über ihr Gesicht. Dann schüttelte sie den Kopf. Es war keine Einbildung gewesen, sie brauchte sich nur im Raum umzuschauen und die Schale am Boden liegen zu sehen, dann war alles klar.
    Die Szene hatte stattgefunden.
    Tief atmete Glenda ein. Obwohl es still war und sie nichts mehr sah, wollten sich ihre zitternden Nerven nicht beruhigen. Sie mußte sich abstützen, weil die Knie ihr wie mit Pudding gefüllt vorkamen.
    Jetzt kannst du fliehen! Versuche es!
    Diese beiden Gedanken schössen durch ihren Kopf.
    Im gleichen Augenblick glaubte sie, von der Straße her Rufe und Schreie zu hören. Sie konnte sich allerdings auch getäuscht haben und achtete nicht mehr darauf.
    Das Fenster interessierte sie auch nicht, jetzt, wo die Hexe nicht mehr da war, wollte sie durch die Tür fliehen.
    Glenda rannte in den Flur. Das Rechteck der Tür kam ihr wie ein überlebensgroßer Rettungsanker vor, aber sie sah auch, wie vor der Tür die Luft zu flimmern begann.
    Da war eine Kontur. In Menschengröße über dem Boden, und diese Kontur verdichtete sich zu einer Person.
    Jane Collins!
    Da stand sie und lachte.
    Glucksend, leise, teuflisch und triumphierend.
    Glenda Perkins stoppte, wie vor eine Wand gelaufen. Ein Ruck ging durch ihren Körper, die Angst ließ sie steif werden, die Augen wurden zu großen Kugeln, und sie sah, wie Janes rechte Hand einè greifende Bewegung vollführte.
    Einen Moment später hielt sie etwas in der Hand.
    Ein Messer!
    Die Klinge des Rippers!
    Glenda hatte das Messer zwar nie gesehen, aber genug darüber gehört, so daß für sie kein Zweifel bestand, daß es sich bei dieser Waffe nur um das Mordinstrument des Rippers handeln konnte, mit dem Jane Collins auch schon den Geisterjäger John Sinclair angegriffen hatte.
    Jetzt sollte sie durch das Messer sterben!
    Glenda konnte es kaum fassen. Die Angst peitschte Wellen in ihrem Innern hoch, und als

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