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0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wissen, wo die Schlange steckte, damit sie der Gefahr ins Auge sehen konnte. Hatte sie sich weiterhin unter den Möbelstücken verkrochen oder lauerte sie in einem anderen Versteck?
    Da fiel ihr Blick auf das Telefon!
    Vor Schreck übersprang ihr Herz einen Schlag, denn mit dieser Entwicklung hatte sie nicht gerechnet.
    Der Apparat war völlig normal. Der Hörer lag auf der Gabel.
    Glenda verstand die Welt nicht mehr. Sie holte ein paarmal tief Atem, bevor sie sich traute, weiter in den Wohnraum hineinzugehen.
    Die nächste Überraschung traf sie voll.
    Es gab ein dumpfes Geräusch, und einen Augenblick später flimmerte der Bildschirm.
    Schwarzweißer Schnee hatte sich darauf verteilt, der sehr schnell verschwand und einem Gesicht Platz schuf.
    Dem Gesicht von Jane Collins.
    »Guten Abend, kleine Glenda«, sagte die Hexe, bevor sie überlaut und häßlich zu lachen begann…
    ***
    Das kindelose Ehepaar lebte seit knapp drei Jahren in dem Haus. Es besaß die Wohnung über Glenda Perkins, wo die Wände bereits schräg zuliefen.
    Er hieß Trevor Parness, war 42, und arbeitete schichtweise in einer Reifenfabrik.
    Sie hörte auf den Namen Lilly, zählte zehn Jahre weniger als ihr Mann und verdiente als Serviererin ihr Geld in einem Lokal, das nicht gerade den besten Ruf hatte.
    Durch die Schichtarbeit ihres Mannes sahen sich beide äußerst selten, dies trug auch dazu bei, daß sie sich auseinandergelebt hatten. Pro Monat gab es nur zwei Tage, wo beide frei hatten und sie sich ein wenig Privatleben gönnen konnten.
    So war es auch an diesem Abend. Sie hatten beide lange geschlafen und waren danach zum Einkaufen gefahren. Lebensmittel mußten besorgt werden. Ihren Austin Allegro hatten sie vor einem Jahr gekauft, und der Wagen lief nicht nur auf Rädern, sondern auch auf Wechseln. Den Wunsch, das Fahrzeug in eine Garage zu stellen, hatte sich Trevor Parness nicht erfüllen können, so ärgerte er sich jedesmal, wenn er sein Schmuckstück vor dem Haus abstellen mußte.
    Beide hatte der Einkaufstrubel gestreßt, und so saßen sie mit verbiesterten Gesichtern in ihrem Wagen und atmeten auf, als sie den Allegro endlich am Straßenrand ausrollen lassen konnten.
    »Du trägst aber die Tüten«, sagte Lilly und stieß bereits die Beifahrertür auf.
    »Wieso ich?«
    »Weil du der Kerl bist und ich die Nase voll habe. Ich bin froh, wenn ich mich hinhauen kann.«
    »Müde bin ich nicht«, meinte Parness und grinste auf eine Art und Weise, die seiner Frau Bescheid gab, daß er sicherlich noch etwas von ihr wollte.
    »Ich habe keine Lust.«
    Trevors Grinsen erlosch. Er schaute auf die roten Haare seiner Frau, die wie ein Busch nach hinten hingen und von einer Naturkrause waren, die Lilly kaum bändigen konnte. Ihr Körper besaß die Maße, die kein Mannequin haben durfte, aber Männer, die ein Vollblutweib liebten, kamen auf ihre Kosten. Und davon gab es genug. Die Gäste der Kneipe wußten genau, was sie an ihrer Lilly hatten. Zudem zeigte sie sich nicht zimperlich, wenn einem mal die Hand ausrutschte und er die schwellenden Formen ihres Körpers nachzeichnete.
    »Hast wohl wieder zuviel Abwechslung gehabt, als ich nicht da war, wie?«
    Die etwas breiten und rot geschminkten Lippen der Frau verzogen sich. »Wenn ich mir einen aussuchen würde, dann keinen aus der Kneipe, das kannst du mir glauben.«
    »Wen denn?«
    Sie lachte hart. »Verrate ich dir doch nicht. Hol endlich die Tüten, Mann.«
    Trevor brummte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, stieg aus dem Wagen und öffnete die Heckklappe. Seine Frau ging bereits zur Tür. Mit wiegendem Gang, wie Trevor feststellen konnte. Den legte sie wohl nie ab. Immer aufreizend wirken, so lautete ihre Devise.
    Zornig nahm Parness die Tüten, stellte sie ab und hieb wuchtig die Heckklappe zu. Dann packte er die Tüten wieder und folgte seiner Frau ins Haus.
    Die hatte schon aufgeschlossen. Die Hauswirtin streckte noch ihren Kopf aus der Tür. Sie wollte weg, denn sie hatte einen leichten Mantel übergestreift.
    Lilly sprach mit ihr über das Wetter. Als die Wirtin Trevor Parness sah, nickte sie ihm kurz zu. Die beiden mochten sich nicht. Da war vom Einzug an eine Antipathie gewesen, die sich auch nicht abstellen ließ.
    »Die mag dich auch nicht«, sagte Lilly, als die Wirtin die Tür geschlossen hatte.
    »Wieso auch?«
    »Na ja, ich denke schon bald ähnlich.«
    »Sei froh, daß du mich hast«, erwiderte Trevor und fluchte hinterher, weil er fast gestolpert wäre, als er die Stufen

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