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0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sie es nur mit unerklärlichen, abstrakten Phänomenen zu tun gehabt. Hier sah sie zum erstenmal, daß hinter allem jemand steckte. Ein Kopf des Ganzen, ein Leiter, ein Führer.
    Eben Jane Collins.
    Vorsichtig trat Glenda näher, so weit, daß sie nur zwei Yards von der Flimmerkiste trennten. Und auch hier stand Glenda auf dem Sprung. Sie war bereit, einer Gefahr sofort auszuweichen, sollte sie auf sie zukommen.
    »Na, kleine Glenda«, höhnte die ehemalige Detektivin. »Da bist du aber überrascht.«
    Glenda nickte nur.
    Jane verzog das Geischt. Gestochen klar und scharf waren ihre Umrisse zu erkennen, als wäre es eine perfekt ausgeleuchtete Live-Übertragung. Glenda konnte jede Gesichtsfalte sehen, und sie prägte sich trotz der Streßsituation, in der sie sich befand, das Gesicht haargenau ein.
    War etwas anders als früher?
    Ja, der Ausdruck in den Augen. Er war hart, kalt, erbarmungslos, und tief in den Pupillen glaubte sie sogar, ein rotes Flimmern zu erkennen. Das war das Feuer der Hexe, die Magie, die in ihr steckte und schon als brutal zu bezeichnen war.
    Ein paarmal atmete Glenda tief durch. Jetzt hatte sie sich einigermaßen gefangen und konnte sich auf die nächsten Worte der Hexe konzentrieren.
    »Na?« fragte diese. »Wie war das mit John Sinclair?«
    »Wieso?« Glenda verstand nicht.
    »Du hast doch mit ihm geschlafen!«
    Glenda erschrak. Sie konnte auch nicht vermeiden, daß sie knallrot wurde, und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Woher wußte Jane das?
    »Du brauchst nicht erst groß nachzudenken, kleine Glenda«, erklärte Jane Collins in einer spöttischen Überlegenheit. »Ich weiß vieles, was anderen verborgen bleibt.«
    »Es war nicht verboten!« stieß Glenda hervor.
    »Nein, das nicht. Aber du kannst dir sicherlich vorstellen, daß ich so etwas nicht gern gesehen habe. Wenn jemand was zu sagen hat, und wenn jemand etwas unternimmt, dann bin ich es. Ich lasse mich nicht hintergehen, niemand darf dies tun. Erst recht du nicht, kleine Glenda. Als ich erfahren habe, wie du es mit John Sinclair schamlos getrieben hast, da schwor ich Rache. Ich werde mich an dir rächen, Glenda. Was du bisher erlebt hast, war alles nur ein kleines Vorspiel, das kann ich dir versprechen. Heute abend werde ich meine Rache erfüllen. Hexenabend mit Jane Collins. Ich bestimme hier das Programm. Wikka hat mich sehr gut angelernt. Sie ist meine große Meisterin.«
    Glenda nahm all ihren Mut zusammen. »Nichts wirst du tun. John Sinclair ist zwar nicht hier, aber er wird kommen, da bin ich mir sicher. Er wird dich vernichten, Jane Collins, so wie es dir zusteht. Er hätte es schon vor einigen Tagen tun sollen, als du dich im Haus der Conollys aufgehalten hast. Aber er kann und er wird es nachholen, das glaube ich sicher, du verfluchte Hexe.«
    »Halt dein Maul!« zischte Jane.
    »Hast du Angst?« Glendas Stimme zitterte. Sie wußte selbst nicht, woher sie die Courage nahm, aber sie durfte sich jetzt nicht verrückt machen lassen, sondern mußte der Hexe klar und aufrecht gegenübertreten. Keine Panik, es wäre das Schlimmste gewesen, was ihr passieren könnte.
    In ihrer Wohnung befand sich leider keine Waffe. Sie stand Jane Collins also völlig hilflos gegenüber, und als einzige Chance blieb ihr nur noch die Flucht.
    Ja, sie mußte weg, raus aus dieser verdammten Falle, die zugeschnappt war.
    Glenda ging zurück. An die Tür dachte sie nicht mehr, sie interessierte das Fenster. Und sie wollte die Scheibe einschlagen. Nach wie vor zeigte sich auf dem Bildschirm das Gesicht der ehemaligen Detektivin. Sie unternahm auch nichts, als Glenda sich in Bewegung setzte und ihre Schritte nach links lenkte, wo ein Tisch stand. Auf ihm befand sich eine flache Schale aus Metall. Es war ein Geschenk, und Glenda legte öfter Süßigkeiten hinein, wenn sie vor der Flimmerkiste saß und sich das Programm anschaute.
    Aber kein Hexenprogramm wie jetzt.
    Als sie die Tischkante am Bein spürte, blieb sie stehen. Sie zuckte zusammen, ein Schauer rann über ihren Rücken, und sie bewegte die Hand nach rechts, so daß die Fingernägel über die Platte tasteten. Dann hatte sie die Schale erreicht.
    Ihre Muskeln zogen sich zusammen. Sie spürte den Druck im Magen, der Streß wurde stärker, und aus den Augenwinkeln beobachete sie die Hexe.
    Jane Collins rührte sich nicht auf dem Bildschirm. Nach wie vor war ihr Gesicht dort zu sehen, und es wirkte auf Glenda wie eine unheimliche, kalte Maske.
    Glenda packte die Schale.
    Sie fühlte

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