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0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glühte es um das Treppengeländer herum grün auf, und im nächsten Augenblick entstand aus dem Holz ein lebendiges Etwas.
    Eine Riesenschlange!
    Hexen und Schlangen, sie verstanden sich gut. So gut, daß die Schlange auf Janes Befehl hin den am Boden liegenden Trevor Parness angriff.
    In diesem Augenblick rammte jemand von außen die Haustür auf und stürzte in den Flur ...
    ***
    Das Klingeln war wie ein Alarmwecker, der nicht nur Glendas Ohren traf, auch die der Hexe.
    Und Jane Collins versteifte.
    Ihr erging es nicht anders als Glenda. Das Messer hatte sie in der Hand gehalten, die Klinge befand sich nicht mehr weit von Glendas Kehle entfernt und rückte um keinen Deut näher, als die Schelle hinter der Tür aufschrillte.
    »Wer ist das?« zischte Jane.
    Glendas Kehle war zu. Sie konnte keine Antwort geben, aber sie brachte es fertig zu schreien.
    Gleichzeitig stieß Jane eine Verwünschung aus. Rot flammte es wieder in ihren Augen, bevor sie einen gleitenden Schritt auf die Tür zumachte und sich ihr Körper in das Holz hineinschob.
    Glenda Perkins machte eine neue Erfahrung, indem sie die Detektivin in der Tür stehen sah.
    Für Jane als Hexe gab es kaum noch eine feste Materie. Sie wurde von ihr mühelos durchdrungen.
    Ein Phänomen…
    Gleichzeitig hatte Glenda eine Galgenfrist bekommen. Und die wollte sie ausnutzen.
    Das Messer war nicht mehr zu sehen. Es mußte ihr nur gelingen, den Wohnraum zu erreichen, vielleicht schaffte sie es dann doch, durch das Fenster zu fliehen.
    Ihre Beine zitterten so stark, daß es ihr kaum gelang, auf die Füße zu kommen. An der Wand tastete sie sich entlang. Ihr Mund stand halb offen, sie atmete schnell und kurz, in ihren Augen stand das eben erlebte Entsetzen, und sie stolperte über die herumstehenden Gegenstände. Ein Schirmständer fiel um.
    Es interessierte sie nicht. Glenda dachte an Flucht und an eine Rettung ihres Lebens.
    Aus dem Flur vernahm sie dumpfe Geräusche, hörte ein Poltern, Stimmen und erreichte mit einem letzten Sprung das rettende Fenster.
    Ließ es sich öffnen?
    Ja, sie konnte den Griff herumdrehen und die rechte Fensterhälfte aufreißen.
    Der Blick fiel in den Garten.
    Klare Luft drang durch das offene Rechteck. Glenda atmete tief durch, und es tat gut, die kalte Herbstluft in die Lungen zu bekommen. Sie hob das linke Bein, um auf die Fensterbank zu klettern. Mit der Schuhsohle stützte sie sich ab, Optimismus breitete sich in ihrem Innern aus, denn sie glaubte, es geschafft zu haben.
    Da geschah es.
    An das Messer hatte sie nicht mehr gedacht. Urplötzlich war es wieder da, es stieß schräg von oben herab, zielte auf Glendas Kopf, und das Mädchen tat das einzig Richtige in seiner Lage.
    Glenda ließ sich fallen.
    Das war ihr Glück, denn die Klinge befand sich bereits nah an ihrem Hals.
    So aber verfehlte sie das Opfer und hackte schräg in den Teppich hinein, wo sie für einen Moment zitternd steckenblieb, bevor sie wieder wie von unsichtbaren Händen gezogen aus dem Filz in die Höhe gerissen wurde…
    ***
    Ich hatte die Tür aufgebrochen.
    Und wie. Zweimal mußte ich Anlauf nehmen, dann hatte ich es geschafft. Der eigene Schwung katapultierte mich in den engen Hausflur hinein, wo ich mich noch aus der Bewegung heraus nach links warf und an der Wand Deckung suchte.
    Die war nicht unbedingt nötig, denn ich steckte in keiner direkten Gefahr.
    In der befand sich allerdings ein anderer Mann. Auf dem Boden wälzte er sich, und eine lange, grünlich schillernde Schlange hielt ihn umklammert. Wie ein Seil hatte sie sich um seinen Körper gewickelt, ein Seil, das er von allein nie lösen konnte.
    Der Mann erlitt schreckliche Qualen. Hier hatte Jane Collins ihre gesamte Macht ausgespielt, und sie bewies mir, daß sie von Wikka tatsächlich viel gelernt hatte, denn auch die oberste aller Hexen arbeitete gern mit Schlangen, die sich allerdings bei ihr aus der Stirn lösten und dem jeweiligen Gegner entgegenstießen.
    Nicht nur der Mann befand sich innerhalb des Treppenhauses, ich sah auch Jane Collins. Sie stand auf der Treppe, hatte mich ebenfalls entdeckt und schrie vor Wut.
    Für die Zeit eines Lidschlags war ich wie erstarrt, weil ich Jane so plötzlich sah und mir klar wurde, daß sie hier ein Chaos heraufbeschworen hatte, dann warf ich mich auf dem Mann zu, holte mein Kreuz hervor und preßte es gegen den Schlangenleib.
    Er zischte auf. Eine widerlich grüne Qualmwolke schwebte in die Höhe, dann verging der Körper.
    Zurück blieb graugrüner

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