Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Alarm schlug und mich für einen Einbrecher hielt.
    Den Wohnungsschlüssel hielt ich so, daß sie ihn sehen konnte. Zudem machte ich ihr klar, daß sie einen Polizeibeamten vor sich hatte, und da erst zeigte sie sich beruhigt.
    »Wissen Sie, Mister, man findet heutzutage so viele…«
    »Schon recht.« Ich deutete auf die Kanne. »Der Kaffee wird kalt.«
    »O ja.« Sie verschwand wieder.
    Als sie die Bürotür hinter sich geschlossen hatte, eilte ich zurück und betrat Janes Wohnung.
    Eine schmale Diele wie bei mir. Es roch muffig, hier hatte jemand lange Zeit nicht gelüftet.
    Ich sah auch den Staub. Er lag zwar nicht fingerdick, doch man erkannte ihn bei genauerem Hinsehen. Zuerst durchsuchte ich das Schlafzimmer.
    Das Bett war gemacht. Am Kleiderschrank hingen mehrere Bügel mit Blusen. Daneben zwei belegte Hosenspanner. Das Bett war gemacht, der Wäschekorb stand in der Ecke, das Fenster war geschlossen.
    Ich ging ins Bad.
    Normal. Ich zog die Nase hoch und nahm noch einen Hauch des Parfüms wahr, das Jane immer benutzte. Den Duschvorhang zog ich zur Seite. Das Becken war sauber, und ich mußte daran denken, wie oft ich hier gestanden und geduscht hatte.
    Ein Schauer rann über meinen Rücken. Die Erinnerung ließ sich nicht wegdrängen. Das Blut rauschte in meinem Kopf. Jede Kachel in diesem Raum schien den Geist der Detektivin zu atmen, und ich spürte den Schweiß unter meinen Achseln.
    Zudem glaubte ich, daß die Wohnung etwas Bedrohliches an sich hatte, irgendwie schien der Geist der neuen Jane Collins in den Räumen zu lauern.
    Auf der Ablage vor dem Spiegel standen die zahlreichen Parfüm- und Duftflaschen. Wohl geordnet bildeten sie eine Reihe. Ich sah auch Spraydosen, die ihre kleinen Düsenöffnungen in meine Richtung gedreht hatten.
    Nein, hier fand ich nichts. Ich machte kehrt und hörte plötzlich das Zischen hinter mir.
    Gedankenschnell sprang ich zur Seite, wirbelte gleichzeitig herum und sah die Wolken, die mir entgegensprühten.
    Es war unheimlich, ich wich zurück. Mein Blick versuchte, die drei Spraydosen zu erfassen, doch sie waren von dem duftenden Zeug regelrecht eingenebelt.
    Ich schüttelte den Kopf. Dafür fand ich keine Erklärung. So etwas erinnerte mich an Hexerei.
    Hexerei?
    Verdammt, Jane war ja eine Hexe. Ob sie vielleicht mit ihren Kräften dafür sorgte, daß die Spraydosen ihren Inhalt verloren und mich als Zielscheibe benutzten?
    In diesen Dingern befand sich viel von der Flüssigkeit. Bis sie leer waren, konnte es dauern. Ich verließ das Zimmer und gelangte wieder in die Diele.
    Ins Gesicht war nichts gespritzt. Nur gegen meinen Mantel. Und zwar rechts oben am Arm, wo die typische Burberry-Schnalle auf der Schulter saß. Und genau dort verlor der Stoff seine Farbe.
    Meine Augen wurden groß, denn diese Lappalie an sich bereitete mir Angst. Ich konnte zusehen, wie der Stoff nicht nur seine Farbe veränderte, sondern sich auflöste, und der Verdacht, es hier nicht mit normalen Mitteln der Kosmetikindustrie zu tun zu haben, kam mir ganz automatisch.
    Das war Säure!
    Jawohl, eine andere Erklärung hatte ich nicht dafür. Irgendeine Kraft, wo immer sie herstammen mochte, hatte dafür gesorgt, daß der Inhalt der Spraydosen ausgetauscht wurde und sich in eine zerfressende Säure verwandelte.
    Hastig streifte ich den Mantel ab und warf ihn zu Boden. Dieses Spielchen gefiel mir überhaupt nicht, und mir wurde es immer unheimlicher zumute. Zum Glück hatte sich die Säure nicht so weit durchgefressen, daß sie mein Jackett angegriffen hätte. Ein paar Minuten später wäre auch dies hingewesen.
    Allmählich wurde mir die Wohnung unheimlich. Hier war nicht nur etwas geschehen, hier geschah noch was. Und ich befand mich als ein Mittelpunkt darin.
    Mit Waffengewalt konnte ich gegen unsichtbare Gegner oder Hexenkräfte nichts ausrichten, deshalb holte ich mein Kreuz hervor und ließ es außen vor meiner Brust hängen.
    Es sah völlig normal aus, hatte sich auch nicht erwärmt und glühte ebenfalls nicht dunkelrot wie innerhalb der gefährlichen Drachenhöhle, als es in kurzer Zeit das Buch vernichtete.
    Etwa in der Dielenmitte war ich stehengeblieben. Bisher fehlte mir noch ein Zimmer. Und zwar der Wohnraum. Ihn mußte ich durchsuchen. Unter Umständen fand ich dort die Ursache allen Übels.
    Vorsichtig und immer auf dem Sprung bewegte ich mich auf die Wohnzimmertür zu.
    Wie alle Türen war sie zwar ge-, aber nicht verschlossen. Ich streckte meinen linken Arm aus und legte die Hand gegen

Weitere Kostenlose Bücher