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0236 - Höllischer Regen

0236 - Höllischer Regen

Titel: 0236 - Höllischer Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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murmelte eine Verwünschung. »Wie soll man das Rauchen einstellen«, knurrte er, »wenn man es erst gar nicht angefangen hat?«
    ***
    Als Captain Sattlefield zum zweiten Mal erwachte, fühlte er sich getragen. Die seltsame Frau trug ihn auf ihren Armen aus dem großen Raum durch eine der runden Türen in eine andere Felsengrotte.
    Sattlefield spannte die Muskeln an und entglitt der Frau mit einer geschickten Bewegung. Kaum stand er, als er sich nach vom warf. Aber die Frau war schneller. Noch in der Vorwärtsbewegung traf ihn ein Hieb, der ihn stürzen ließ. Als er herumrollte, saß ihm das Schwert an der Kehle.
    »Ganz ruhig bleiben«, sagte die Frau ausdruckslos.
    »Was soll das alles?« keuchte Sattlefield.
    »Du solltest dich nicht zur Wehr setzen«, warnte sie ihn. Ihre Stimme war kalt und ausdruckslos - wie die eines Roboters. »Was geschieht, ist nur zu deinem Besten. Du solltest dich nicht widersetzen. Es wäre schlimm, dich zu verletzen.«
    »Was hast du denn mit mir vor? Wer bist du? Was bedeutet das hier alles?«
    »Ich bin Thali, die Löwin«, sagte die Frau. »Steh auf, aber langsam. Greife mich nicht an, ich bin schneller als du.«
    Er glaubte es ihr, als er sah, mit welcher Geschwindigkeit sie das Schwert wieder in der Scheide verschwinden ließ. Es war unfaßbar!
    Ebenso schnell würde sie es wieder ziehen können…
    Er richtete sich langsam auf und sah sich um. Die Einrichtung dieses Felsenraums erinnerte in fataler Weise an einen auf das notwendigste reduzierten Operationsraum. Es gab einen schmalen Tisch, etwas, das wie ein Narkosegerät aussah, und einen Beleuchtungskörper, der frei in der Luft schwebte. Auf einer Ablage befand sich ein faustgroßer, schwarzblauer Kristall, der Sattlefields Interesse weckte.
    Der Captain ging darauf zu.
    »Halt!« peitschte die Stimme der Frau.
    Sattlefield blieb gehorsam stehen. Er wußte jetzt zwar, daß sie ihn nur ungern angriff, aber wenn es sein mußte, würde sie sich über diese selbsterrichtete Barriere hinwegsetzen. Außerdem ahnte er, daß sie schnell genug war, ihm Verletzungen zuzufügen, die ihm nicht viel schadeten, aber ungeheuer schmerzhaft sein konnten. Und das wollte er nicht unbedingt ertragen müssen. Also gehorchte er fürs erste.
    Noch, so dachte er, ging es ihm ja nicht an den Kragen. Daß die Frau, die sich Löwin nannte, mit ihm sprach, zeigte eine gewisse Verhandlungsbereitschaft. Vorhin, als sie starr wie eine Puppe war, da war sie ihm unheimlich. Jetzt aber rechnete er sich Chancen aus.
    Vielleicht konnte er sie überreden.
    Vielleicht konnte er auch… nun, sie war eine Frau und er ein Mann, und sie mußte sehen, wie er auf ihre schlanke Gestalt reagierte. Möglicherweise sprach sie auf ihn an.
    »Was ist das für ein Kristall?« fragte er.
    »Möchtest du ihn besitzen?«
    Er hob die Schultern.
    »Du wirst ihn besitzen«, verkündete sie. »Schon sehr bald. Schau.« Und dabei drehte sie langsam den Kopf.
    Von diesem Moment an sah Sattlefield in ihr nicht mehr die Frau, sondern das Ungeheuer!
    Ihre Haarflut teilte sich. Der Hinterkopf, den er jetzt zum ersten Mal sah, lag frei. Und darin flimmerte ein schwarzblauer Kristall wie jener, der in der Schale lag!
    Übelkeit stieg in Sattlefield auf. Wie durch Watte hörte er die Stimme der Frau.
    Du wirst ihn besitzen. Schon sehr bald.
    Er sollte auch so einen Kristall in den Kopf gesetzt bekommen!
    Das Grauen sprang ihn an. Er schrie, schlug um sich und sprang die Frau an. Er schrie noch immer vor namenlosem Grauen, als sie ihn längst überwältigt hatte und auf einem Tisch festschnallte.
    Und er schrie noch, als er den Schatten sah.
    Den Schatten in einem schattenlosen Licht. Und zwei rote Punkte glühten wie Augen im Kopf des Schattens, der sich bewegte und unaufhaltsam näher kam…
    ***
    Noch einmal gab es Trubel, als Zamorra, Nicole und die beiden Helleber auf den Militärhubschrauber zugingen, der mit langsam laufenden Rotoren am Rand der Landepiste wartete. Sie kamen erst gar nicht in große Abfertigungsgebäude, sondern sollten direkt umsteigen. Da sie nur Handgepäck mit sich führten, spielte auch das keine große Rolle.
    Die beiden Soldaten gingen automatisch in leichte Abwehrstellung, als sie die beiden Helleber sahen. Zamorra stellte die kleine Gruppe vor.
    Der ranghöhere Soldat sah ihn prüfend an. »Zamorra und Duval, stimmt. Aber von diesen beiden Individuen war in unserem Befehl nicht die Rede. Wer ist das?«
    Eine Sekunde später saß ihm Wilhelms Schwertspitze an

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