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0236 - Höllischer Regen

0236 - Höllischer Regen

Titel: 0236 - Höllischer Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Colonel an. »Kluges Kindchen«, sagte er. »Er ist also auch darauf gekommen, was uns im Gehirn vorschwebt: wir schlagen in dieser Nacht zu.«
    »Zumindest«, schränkte Zamorra ein, »sehen wir uns einmal näher um. Hoffentlich geraten wir nicht mitten in ein Rudel von Gnom-Teufeln…«
    ***
    Der Meegh versuchte, sich zu erinnern.
    Doch er fand keine Erinnerung an das, was früher einmal war. Da war nur etwas Verschwommenes, das er nicht zu durchdringen vermochte. Er wußte nicht mehr, daß seine Heimat in einer anderen Dimension war, und doch arbeitete er daran, in jene Dimension zurückzukehren. Alles war anders und unbestimmt. Es gab Perioden, in denen er nicht wußte, was geschah, und es gab wieder Perioden, in denen alle Zusammenhänge gestochen scharf vor dem Hintergrund seines nicht menschlichen Bewußtseins standen. Doch diese Perioden waren sehr selten, und sie wiederholten sich in äußerst unregelmäßigen Abständen. Jeweils danach konnte er sich nicht mehr an sein Wissen erinnern.
    Menschliche Wissenschaftler hätten ihn einen Geisteskranken genannt.
    Aber das war er nicht. Er besaß nichts, das dem menschlichen Geist auch nur entfernt ähnelte.
    Dafür besaß er eine Vielzahl anderer Sinne. Und mit diesen Sinnen erkannte er, daß ihm und seinem geheimen Stützpunkt Gefahr drohte. Er wurde bedroht, jetzt und in diesem Augenblick. Doch welcher Art diese Bedrohung war, konnte er nicht sagen.
    Draußen… draußen umschlich etwas sein Versteck.
    Er sah die beiden Sklaven prüfend an. Dann erteilte er dem Neuen einen Befehl. Er brauchte hierfür nicht zu sprechen. Die Kraft seiner Gedanken reichte aus, in Form von gestochen scharfen Bildern das zu übermitteln, was er verlangte.
    Der blauschwarze Kristall nahm den Befehl auf. Captain Sattlefield setzte sich in Bewegung und verließ das System von teils ausgebauten natürlichen, teils künstlichen Höhlen. Er trat hinaus in die Nacht.
    Am Himmel funkelten Sterne.
    Irgendwo zwischen den Felsen lauerte der Gegner.
    Sattlefield war bereit zu kämpfen, wenn er angegriffen wurde. Er wartete förmlich auf einen Angriff. Nur so konnte er erfahren, wer und wie stark der Gegner war.
    Er empfand nur Gehorsam, Stärke und die Entschlossenheit, den Befehl seines Herrn auszuführen, um jeden Preis.
    ***
    Aus einer anderen Welt heraus verfolgte jemand durch die Zauberkugel das Geschehen. Baron Gregor von Helleb beobachtete Zamorra, Nicole und die beiden hellebischen Fürsten aus der Feme, durch Raum und Zeit.
    Er ging auf Nummer Sicher.
    Schon oft waren Gefahren nur deshalb entstanden, weil niemand eingreifen konnte.
    Gregor war in seiner Behausung nicht allein. Sir Jay war bei ihm und stolperte hier und da über Gregors Zeugnisse der Sammelleidenschaft. Hier lag ein ausgestopftes Krokodil, da ein vertrockneter Fledermausflügel. Ein paar Totenschädel standen, fantasievoll dekoriert, in Regalen. Bemerkenswert war die umfangreiche Waffensammlung, die Gregor aber viel zu selten aus ihrem Versteck holte.
    Teilweise sah Gregors Haus aus wie das eines schwarzen Magiers. Doch der Baron befaßte sich mit der Weißen, hielt sich aber für alles auf dem Laufenden, was die schwarze Konkurrenz so trieb.
    Um die Zauberkugel lag ein blasses Leuchten. Sir Jay trat näher heran und verfolgte die Mundbewegungen Zamorras, der gerade sprach.
    »Kannst du den Ton nicht hörbar machen?« fragte er.
    Gregor schüttelte den Kopf.
    »Da liegt so etwas wie ein Störfeld in der Nähe, drüben in der anderen Welt. Es verzerrt alles. Ich habe vorhin einmal versucht, zu lauschen, und bin darüber fast verrückt geworden.«
    Sir Jay schüttelte den Kopf. »Ein Störfeld?«
    »Ich konnte es nicht genau erkennen. Sonst hätte ich längst Gegenmaßnahmen getroffen«, versicherte Gregor.
    »Sie scheinen rieh über ihr gemeinsames Vorgehen zu unterhalten«, vermutete Sir Jay. Gregor sah ihn nachdenklich an. Er fragte sich, ob Sir Jays besondere Fähigkeit oder die Kunst des Lippenlesens hinter dieser Vermutung steckte.
    Plötzlich hob Jay die Hand. »Kannst du die Beobachtung verändern? Ich möchte sehen, was ringsum geschieht.«
    »Weshalb?« fragte Gregor erstaunt.
    »Schnell«, murmelte Jay. »Versuche es. Ein Umkreis von hundert… nein, tausend Meter!«
    »Aber dann sind keine Einzelheiten mehr sichtbar«, warnte Gregor. »Und du siehst nur die Gebäudesammlung.«
    »Ich weiß«, sagte Sir Jay unruhig.
    Gregor veränderte die magischen Zeichen, die fast unsichtbar auf der Oberfläche der

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