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0236 - Höllischer Regen

0236 - Höllischer Regen

Titel: 0236 - Höllischer Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in der Blauen Stadt gewesen… [3]
    Wo mochten die Meeghs überall geklaut haben?
    Das Licht zeigte ihm jetzt, daß auch Sir Jay vorhanden war. »Was ist mit ihm?« fragte Zamorra.
    Gregor hob die Schultern. »Ich weiß nicht so recht«, sagte er.
    »Sieht nach Überanstrengung aus. Kannst du ihm helfen?«
    Zamorra untersuchte den Baron flüchtig. Mit seinen medizinischen Kenntnissen war es nicht sehr weit her, aber er spürte, daß Sir Jay schon bald wieder erwachen würde.
    »Kannst du ihn noch eine Weile tragen?«
    Gregor nickte. »Nimm Jays Schwert«, empfahl er. »Und dann sehen wir zu, daß wir wieder unter anständige Leute kommen. Zwischendurch kannst du mir erzählen, wie du in diese Mausefalle kommst.«
    »Und du, wieso du plötzlich hier bist.«
    Sie verließen die schwarze Zelle und traten in einen großen Saal hinaus. In Stichworten erzählten sie sich ihre gegenseitigen Erlebnisse. Dann wies Zamorra auf eine große, offene Tür.
    »Wir sollten dort hindurchgehen. In diesem Saal befindet sich nichts außer meinem Gefängnis. Und dieser Gang wird bestimmt irgendwo hin führen.«
    Gregor nickte und marschierte los. Unter seinen stampfenden Schritten erzitterte der Boden.
    Plötzlich tauchten die Gnom-Teufel wieder auf!
    Fünf Stück waren es. Sie mußten an der Hallendecke gehangen haben und ließen sich nun einfach fallen.
    Und sie griffen sofort an!
    ***
    Nach ein paar Minuten trafen sie auf den nächsten Gnom-Teufel, und wenig später auf gleich drei dieser Bestien, die sich ineinander verkrallt hatten.
    »Sie sind übereinander her gefallen«, murmelte Erlik von Twerne dumpf. »Sie haben sich gegenseitig umgebracht.«
    »Aber warum?« rätselte Odinsson. »Sie haben doch ein Ziel und greifen nur alles andere an außer sich selbst. So sehr sind sie doch auch nicht in Raserei, daß sie…«
    »Wahnsinn«, warf Nicole ein.
    »Bitte?«
    »Wahnsinn«, wiederholte sie. »Sie haben den Verstand verloren. Ich weiß nicht, wo ihre Belastbarkeitsgrenze ist, aber sie muß weit niedriger liegen als die unsere. Vielleicht deshalb, weil sie reißende Bestien sind. Sie sind übergeschnappt und fielen übereinander her. Ich bin sicher, je weiter wir in diesem Gang vorstoßen, um so mehr tote Gnom-Teufel werden wir finden.«
    »Aber was nimmt ihnen den Verstand? Ihr eigenes Toben bestimmt nicht«, sagte Wilhelm.
    »Der Meegh«, sagte Nicole. »Erinnert euch an ihre Dämonenschiffe. Sie verbergen sich hinter Schattenschirmen. Wenn diese abgeschaltet werden, verliert ein ungeschützter Betrachter den Verstand. Vielleicht ist in diesem Korridor ebenfalls etwas, das einem Spider gleicht.«
    »Aber dann sind auch wir in Gefahr«, warnte Odinsson.
    »Noch ist unsere Belastbarkeitsgrenze nicht erreicht«, sagte Nicole. »Aber wir müssen vorsichtig sein. Der Meegh weiß sich jedenfalls zu schützen. Ich bezweifle, daß auch nur ein Gnom-Teufel ihn erreicht. Asmodis scheint sich wieder einmal mächtig verschätzt zu haben.«
    »Das ist noch nicht so ganz ’raus«, murmelte Erlik. »Los, weiter. Vom Herumstehen gewinnen wir nichts.«
    »Weiter? In den drohenden Wahnsinn?«
    »Ob vor oder zurück, dürfte ziemlich egal sein«, sagte der Kleine Riese. »Wir müssen vorwärts. Denkt daran - ein Politiker tritt ja auch nicht zurück!«
    Odinsson lachte leise. »Okay, weiter.«
    Langsam wurde es heller. Der Korridor durch den Fels machte einige Windungen, und mehr und mehr machte sich kaltes Blaulicht breit, das den Gang schattenlos erhellte. Inzwischen hatten sie den fünfzigsten toten Gnom-Teufel gezählt.
    »Nimmt denn dieser Gang gar kein Ende?« knurrte Wilhelm böse.
    Nicole dachte an die unfaßbare Meegh-Technik. Vielleicht war das hier derselbe Effekt wie in ihren Dimensionsschiffen, die von innen weitaus größer waren als von außen.
    Da endete der Gang vor einem Trennschott. Odinsson tastete es ab, aber er konnte keinen Öffnungsmechanismus erkennen.
    »Verflixt, das gibt’s doch nicht«, knurrte er. »Bisher ließ sich doch jede Meegh-Tür irgendwie öffnen. Warum soll es in diesem Fuchsbau plötzlich anders sein?«
    Er versuchte es noch einmal. Aber da war nichts.
    »Vielleicht läßt sich dieses Tor nur von innen öffnen.«
    »Zurücktreten«, warnte Fürst Wilhelm. Er hielt den Gegenstand in der Hand, den er vorhin dem toten Sattlefield abnahm.
    Eine Waffe.
    Die anderen traten an die Korridorwand zurück. Wilhelm zielte und drückte ab.
    Ein schrilles Jaulen erklang. Dann fraß sich ein schwarz leuchtender Strahl in

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