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0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

Titel: 0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich ging in die Höhle des Löwen
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wissen, daß Sie ohne richterliche Haussuchungserlaubnis keine fremde Wohnung betreten dürfen!«
    »Sie kennen sich in den Gesetzes Vorschriften aus«, antwortete er und schwenkte in der linken Hand einen Schlüsselring, an dem Dietriche blitzten. »Sie wissen also sicherlich, daß diese Vorschrift nicht gilt für die Verfolgung schwerer Verbrechen, wenn die Gefahr des Entkommens des Täters besteht. — Ihr Verbrechen heißt Mord!«
    Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Ruster bemühte sich, mir den Mord an dem Jungen in die Schuhe zu schieben, den er selbst auf der Schotterstraße begangen oder durch seine Leute hatte ausführen lassen. Darum also hatten sie Vanders Leiche weggeschafft.
    »Wen soll ich ermordet haben?« fragte ich. Meine Stimme klang heiser, und ich erwartete Henry Vanders Namen zu hören.
    »Den Polizeichef von Charlesville, Chester Walbrun«, antwortete Rod Welt mit einer gewissen Feierlichkeit.
    »Ist Walbrun tot?«
    Welt gab keine Antwort, sondern sah mich mit einem Blick an, der deutlich besagte, daß niemand das besser wissen müßte als ich.
    Ich ließ den Lichtschalter los und tat zwei, drei Schritte in das Zimmer hinein. Wenn Rod Welt auch scheinbar lässig in dem Sessel saß, so war er vermutlich wesentlich schwerer zu überrumpeln als selbst der bullige Mike Blyth.
    ***
    Der G.-man las mir mein Vorhaben vom Gesicht ab.
    »Sehen Sie sich lieber um, Harrigan, bevor Sie irgendwelche Dummheiten probieren.«
    Ich wandte den Kopf. Hinter mir stand der schweigsame Fred Done. Er hielt eine der beim FBI gebräuchlichen Pistolen in der Hand.
    Rod Welt stand auf.
    »Nehmen Sie die Arme hoch!« befahl er. Vier Sekunden später zog er mir den Polizeirevolver aus der Tasche. Er sah die Trommel nach, entdeckte die Hülsen der Verfeuerten Patronen.
    »Das bricht Ihnen das Genick, Harrigan«, stellte er fest. »Chester Walbrun wurde mit einem Polizeirevolver erschossen.«
    »Zum. Henker, meinetwegen, aber nicht mit diesem«, fluchte ich. »Wer sagt Ihnen überhaupt, daß ich es war?«
    »Miß Lil Print«, antwortete er kalt. »Sie war dabei.«
    Mir schwammen sämtliche Felle weg. Allan Ruster schien als Sieger durch das Ziel zu gehen.
    »Okay, Mr. Welt«, knurrte ich. »Sie werden vermutlich noch einige Überraschungen erleben, aber erfüllen Sie voräufig das, was man so schön ,Ihre Pflicht nennt. Wo ist Miß Print? Ich verlange, daß ich ihr sofort gegenübergestellt werde!«
    »Das können Sie haben, Harrigan. Sie ist noch in Mr. Walbruns Wohnung, und genau dorthin werde ich Sie bringen.« Sein Blick wurde noch kälter.
    »Sie werden den Mann noch fcehen, der ermordet wurde, aber Sie scheinen ein so verdammt kalter Bursche zu sein, daß nicht einmal der Anblick Ihres Opfers Sie erschüttern kann. Kommen Sie!«
    Die FBI.-Beamten hatten auf der anderen Seite des Baches einen Wagen stehen. Ich wurde verfrachtet, und in rascher Fahrt ging es nach Charlesville in die Washington Street zu Walbruns Wohnung.
    Nummer 19 war eines der typischen Einfamilienhäuser aus Holz, die sich bei Leuten mit mittlerem Einkommen in ganz Amerika besonderer Beliebtheit erfreuen.
    Polizeifahrzeuge standen vor dem Bau, und eine Gruppe von Polizisten hielt die meist nur flüchtig bekleideten Neugierigen zurück.
    Im Inneren des Hauses wimmelten die Leute von der Mordkommission herum. Da Charlesville über keine eigene Kommission verfügte, war für die Untersuchung die technische Gruppe aus Hunston geholt worden. Die Männer waren erst vor einer guten Stunde eingetroffen und noch bei der Arbeit.
    Chester Walbrun hing in einem der schweren Sessel seines Wohnzimmers. Sein Kopf war auf die Brust gesunken. Das Hemd auf seiner Brust war vom Blut durchgefeuchtet.
    Welt beobachtete mich scharf von der Seite, als ich Walbrun anblickte, aber ich glaube nicht, daß er irgendwelche Gemütsregungen in meinem Gesicht entdecken konnte.
    Der Arzt der Mordkommission beschäftigte sich mit dem Toten.
    »Sind es drei Schüsse, Doc?« fragte der G.-man.
    »Ja, genau drei Schuß.«
    Welt entnahm den Polizeirevolver seiner Tasche, zählte die leeren Hülsen in der Trommel und sagte bedeutungsvoll:
    Leutnant Sharkey, den ich bisher nicht bemerkt hatte, schob sich an uns heran.
    »Haben Sie ihn schon gefragt, woher er den Revolver hat, Mr. Welt?« erkundigte er sich und grinste hämisch.
    »Nein, das ist noch ungeklärt.«
    »Trägt der Revolver eine Nummer?«
    Rod Welt sah nach. »B 25763.«
    »Ich dachte es mir. Mr. Welt, das ist Sergeant Slim

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